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19.05.2004 14:24

Ökonomik und Ethik

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Prof. Pies spricht zur Ringvorlesung am 25.Mai

    "Stehen Ökonomik und Ethik im Widerspruch?", fragt Prof. Dr. Ingo Pies von der Universität Halle-Wittenberg in der nächsten Ringvorlesung am Dienstag, dem 25. Mai 2004. In dem Vortrag, der um 18.00 Uhr in der Michaeliskirche (Universitätskirche) beginnt, vertritt Pies die These, dass sich Ethik und Ökonomik nicht widersprechen, "...sondern, dass sie sich recht verstanden sogar wechselseitig ergänzen". Er entwickelt diese These in drei Argumentationsschritten. Gefragt wird zunächst nicht, ob Ökonomik und Ethik, sondern ob Wirtschaft und Moral in einem Widerspruch zueinander stehen. Hieraus leitet Pies die Problemstellung der Wirtschaftsethik ab, der eine erste wichtige Differenzierung zugrunde liegt. Sodann wird gezeigt, was die Ökonomik zur Bearbeitung dieser Problemstellung beizutragen hat. Abschließend wird gefragt, was dies für die Ethik bedeutet.

    Prof. Dr. Ingo Pies ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Wissenschaftlicher Direktor des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik. Er promovierte am ersten deutschen Lehrstuhl für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der KU Eichstätt/Ingolstadt und absolvierte 1993 einen Forschungsaufenthalt bei den Nobelpreisträgern James M. Buchanan und Gary S. Becker. 1999 habilitierte er sich an der Universität Münster im Fach Volkswirtschaftslehre. Im Anschluss übernahm er die Vertretung des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Universität Passau und war "Group Leader on Economic Policy" an der Free University of Bozen/Bolzano. Seine Forschungsschwerpunkte sind Wirtschaftsethik, Institutionenökonomik und Ordnungspolitik. Prof. Pies ist Mitherausgeber der Reihe "Konzepte der Gesellschaftstheorie" im Verlag Mohr-Siebeck Tübingen (10 Bände).

    Die achte Ringvorlesung der Universität beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema "Ethik in der Krise - Ethik für die Krise". Ethiker sind derzeit bei den Diskussionen um das Lebenspartnerschaftsgesetz, Stammzellen oder aktive Sterbehilfe gefragt. Mit der großen Nachfrage nach Ethik, die sich auch in der Einsetzung von Enquete-Kommissionen oder nationalen Ethikräten widerspiegelt, ist auch eine große Unsicherheit verbunden. Immer wieder macht die Gesellschaft die Erfahrung, dass die Ethik als wissenschaftliche Reflexion moralischer Überzeugungen selbst Teil der Unsicherheiten ist, also - wenn man so will - der krisenhaften Phänomene der Gegenwart. Die Vorlesung in diesem Sommersemester ist der Überzeugung, dass die ethische Reflexion einen Dienst anzubieten hat, den die Gesellschaft braucht. Sie hat den Mut, einen Blick in die Werkstatt zur eröffnen, die die wissenschaftliche ethische Reflexion gegenwärtig darstellt. Dieser Blick soll zeigen, welche Chancen ethische "Beratung" aus den Reihen der Wissenschaft für die gegenwärtige Gesellschaft in ihrer Orientierungssuche bietet. Es ist Ethik für die Krise, also ein Nachdenken über die Ressourcen der moralischen Überzeugungen, die Halt geben, den Herausforderungen der Gegenwart standzuhalten und nach menschlichen Lösungen Ausschau zu halten für die kommende Entwicklung.
    Die gemeinsam mit der Fachhochschule, mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche) in insgesamt 13 Veranstaltungen Vorträge von Professoren verschiedener deutscher Universitäten.

    Nächster Termin in der Reihe: 1.6.2004, 18.00 Uhr, Michaeliskirche, "Wie handeln, wenn man sich nicht sicher ist?", Prof. Dr. Wolf Wagner, Fachhochschule Erfurt


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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