Der europäische Wissenschaftsverband ECPR würdigt die Mannheimer Politikwissenschaftlerin als Pionierin mit großem Einfluss auf die Disziplin.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Beate Kohler ist mit dem Lifetime Achievement Award des European Consortium for Political Research (ECPR) ausgezeichnet worden. Kohler teilt sich den Preis mit dem französischen Politikwissenschaftler Jean Blondel. Die emeritierte Professorin, in der Wissenschaft nach wie vor auch unter ihrem früheren Namen Beate Kohler-Koch bekannt, forschte und lehrte viele Jahre an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES), heute größtes sozialwissenschaftliches Institut einer deutschen Universität, prägte sie unter anderem als langjähriges Vorstandsmitglied mit. Kohler leitete am MZES rund 30 Forschungsprojekte mit zahllosen Kooperationspartnern in aller Welt.
Führungsrolle als internationale Netzwerkerin
Laut Laudatio des ECPR hat Beate Kohler insbesondere bei der Leitung und Koordination wissenschaftlicher Netzwerke eine internationale Führungsrolle übernommen. Allein das von ihr koordinierte EU-Exzellenznetzwerk CONNEX zum Regieren in der Europäischen Union brachte über 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 42 Partnereinrichtungen in 23 europäischen Ländern zusammen.
Zahllose Publikationen, tausendfach zitiert
Kohler habe als Pionierin zudem wesentlich dazu beigetragen, die Erforschung der EU als eigenes Fachgebiet zu etablieren, so die ECPR-Laudatio. Ihre zahllosen Publikationen, etwa über die europäische Integration und die Rolle nichtstaatlicher Organisationen (NGOs) im System der EU, sind bislang tausende Male zitiert worden. Auch bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses hat Kohler in ihrer 50 Jahre währenden Karriere laut ECPR Außergewöhnliches geleistet. Auf nationaler Ebene stand Beate Kohler von 1988 bis 1991 als erste Frau an der Spitze der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW).
Der Wissenschaftsverband ECPR gilt als führende politikwissenschaftliche Vereinigung Europas. Das 1970 gegründete Konsortium hat nach eigener Aussage über 300 institutionelle Mitglieder in rund 50 Ländern und vernetzt zehntausende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler miteinander. Beate Kohler ist die zweite Frau, die den seit 2005 alle zwei Jahre vergebenen Lifetime Achievement Award erhält.
Die Auszeichnung des ECPR für ihre wissenschaftliche Lebensleistung ist nicht die erste hohe akademische Ehre, die der 1941 in Wuppertal geborenen Wissenschaftlerin zuteilwird. 2008 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Oslo und 2009 den Lifetime Achievement Award der University Association of Contemporary European Studies (UACES). 2011 folgte die Ehrendoktorwürde der Universität Maastricht. Die Doktorwürde honoris causa (h. c.) ist die höchste akademische Ehrung, die eine Universität vergeben kann.
Weitere Informationen und Kontakt:
Laudatio und Podcast des ECPR (in englischer Sprache):
https://ecpr.eu/Prizes/PrizeWinners.aspx?PrizeID=8
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Beate Kohler-Koch
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
Universität Mannheim
E-Mail: Beate.Kohler@uni-mannheim.de
Internet: https://www.mzes.uni-mannheim.de/d7/de/profiles/beate-kohler-koch
Nikolaus Hollermeier
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
Universität Mannheim
Telefon: 0621 181-2839
E-Mail: kommunikation@mzes.uni-mannheim.de
Internet: www.mzes.uni-mannheim.de
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