idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.05.2004 22:29

Vom Bodensee an den Neckar

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Bücherschätze aus der Bibliothek des Zisterzienserklosters Salem in der Universitätsbibliothek Heidelberg - Ausstellungseröffnung in der Alten Aula der Universität Heidelberg am 27.5.2004, 18.00 Uhr

    Die Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert in ihrer neuen Ausstellung reich illustrierte und höchst wertvolle Handschriften und Bücher aus der Bibliothek des ehemaligen Klosters Salem. Das Zisterzienserkloster Salem wurde im Jahr 1134 gegründet, als der Ritter Guntram von Adelsreute Besitzungen unweit des Bodensees und in Oberschwaben zur Errichtung einer Abtei stiftete. Schon im 12. Jahrhundert besaß das Kloster ein eigenes Skriptorium (Schreibwerkstatt), durch das im Laufe der Jahrhunderte eine der bedeutendsten deutschen Klosterbibliotheken aufgebaut wurde. Die Förderung der Bibliothek und ihres Ruhmes war über 600 Jahre hinweg ein Herzensanliegen der Salemer Äbte. Nachdem das Kloster durch die Säkularisierung zunächst an das Haus Baden gefallen war, erwarb die Universität Heidelberg 1826/27 das Gros der Salemer Bibliothek mit 450 mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften sowie über 30 000 Drucken. In der Universitätsbibliothek Heidelberg bilden die Salemer Bestände heute neben den deutschen Handschriften der ehemaligen Bibliotheca Palatina den kostbaren Kern ihrer Altbestände.

    In der Ausstellung werden die hundert wichtigsten Stücke aus der Salemer Sammlung gezeigt, die meisten davon zum ersten Mal überhaupt. Auswahlkriterium ist die Schönheit der Buchillustrationen oder aber die wissenschaftliche Bedeutung der Texte. Einige Schlaglichter: Das älteste Ausstellungsstück, die Zierseite einer liturgischen Handschrift, entstand bereits um das Jahr 800 im italienischen Verona und wurde im 12. Jahrhundert in einen Salemer Codex eingebunden. Aus dem Ende des 12. Jahrhunderts stammt eine Abschrift des Scivias ("Wisse die Wege!"), dem Werk, in dem die große deutsche Mystikerin Hildegard von Bingen ihre göttlichen Visionen zusammengefasst hat. Ein noch nie gezeigtes Salemer Prachtgraduale steht am Ende der Jahrhunderte langen, klostereigenen Produktion aufwendiger liturgischer Handschriften. Der 28 Kilogramm schwere Codex wurde 1601 nach mehr als 50-jähriger Bearbeitung vollendet. Insgesamt dokumentiert die Ausstellung das geistige Leben eines Klosters, das über sechs Jahrhunderte hinweg ein Kulturzentrum von großer Ausstrahlung gewesen ist.

    Vom 28. Mai bis zum 30. Dezember 2004 in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109, Montag bis Samstag 10.00 bis 18.00 Uhr - Sonn- und Feiertag geschlossen - Eintritt frei

    Katalog zur Ausstellung:
    Vom Bodensee an den Neckar.
    Heidelberg: Winter, 2003.
    ISBN 3-8253-1547-9; Euro 15,-

    Vortragsreihe zur Ausstellung

    Die Ausstellung "Vom Bodensee an den Neckar. Bücherschätze aus der Bibliothek des Zisterzienserklosters Salem in der Universitätsbibliothek Heidelberg" wird durch eine Vortragsreihe begleitet. Die Vorträge beleuchten aus unterschiedlichen Blickwinkeln die geistige Welt der Zisterzienser und bilden so den historischen Rahmen zur Ausstellung.

    Außer dem Festvortrag finden alle Vorträge im Vortragsraum der Universitätsbibliothek (UG) jeweils um 18.15 Uhr statt.

    27.5.2004
    Prof. Dr. Walter Berschin: Bibliotheca Salemitana. Zimelien einer Reichsabtei (1134-1803) - Festvortrag anlässlich der Ausstellungseröffnung in der Alten Aula

    17.6.2004
    Dr. Armin Schlechter: Büchererbe vom Bodensee. Zur Geschichte der Klosterbibliothek Salem

    8.7.2004
    Prof. Dr. Bernd Schneidmüller: Zisterziensische Anfänge.
    Ein Reformorden im mittelalterlichen Europa

    4.11.2004
    Prof. Dr. Matthias Untermann: Moderne und Tradition. Die Architektur der Zisterzienser am Beispiel der Klosterkirche Salem

    25.11.2004
    Dr. Paula Väth: Buchkunst im Zisterzienserkloster Salem am Ende des Mittelalters

    9.12.2004
    Dr. Andrea Fleischer: Die Anfänge der Buchkultur im Zisterzienserkloster Salem unter Abt Eberhard von Rohrdorf (1190-1240)

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Nicole Kloth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsbibliothek Heidelberg
    Tel. 06221 542570, Fax 5422623
    kloth@ub.uni-heidelberg.de

    allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).