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(Potsdam) Dr. Martina Delbianco, Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, erhält vom Europäischen Forschungsrat (ERC) eine Fördersumme in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Über einen Zeitraum von fünf Jahren fördert die EU die Entwicklung programmierbarer Kohlenhydratarchitekturen, die langfristig in der Schaffung neuer Materialien aus Zucker münden kann.
Natürliche Biopolymere haben die Entwicklung von synthetischen Analoga inspiriert, die in der Lage sind, definierte Konformationen anzunehmen und programmierbare dreidimensionale Architekturen zu bilden. Diese synthetischen Strukturen, Foldamere genannt, basieren hauptsächlich auf Aminosäuren und Nukleotiden, den Bausteinen von Proteinen, DNA und RNA. Kohlenhydrate, die am häufigsten vorkommenden organischen Strukturmaterialien auf der Erde, haben ein enormes Potenzial für die Erzeugung programmierbarer Architekturen. Dennoch sind bisher keine Beispiele für synthetische Kohlenhydrat-Faltstrukturen bekannt. GLYCOFOLD wird sich mit grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit der Kohlenhydratstruktur befassen, mit dem letztendlichen Ziel, programmierbare Kohlenhydratfalter und -architekturen zu entwickeln.
Welche Faktoren stabilisieren Glykan-Konformationen in der Natur? Können wir diese Konformationen durch chemische Modifikationen beeinflussen? Können wir die Natur nachahmen, um Kohlenhydratarchitekturen auf der Grundlage einfacherer Oligomere aufzubauen? Die vom European Research Council (ERC) geförderte Forschungsgruppe von Dr. Delbianco wird diesen Fragestellungen in den nächsten fünf Jahren nachgehen. „Ich freue mich sehr, dass der ERC meine Begeisterung für dieses Projekt geteilt hat. Foldamere aus Kohlenhydraten könnten Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen eröffnen, beispielsweise in den Materialwissenschaften, der Biologie oder in der Katalyse und ich bin gespannt, wohin uns dieses Projekt führen wird“, sagt Dr. Martina Delbianco.
Martina Delbianco promovierte im Jahr 2015 an der Durham University (UK), war anschließend Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung und leitet dort seit 2018 die Forschungsgruppe „Kohlenhydrat-Materialien“ in der Abteilung von Prof. Peter H. Seeberger.
ERC Starting Grant
Im Jahr 2007 wurde der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) von der Europäischen Union als erstrangige Europäische Institution für Forschungsförderung gegründet. Jedes Jahr erhalten die weltweit besten und kreativsten Forscher jeden Alters nach intensiven Bewerbungen Förderungen, um ihre Projekte in Europa durchzuführen. Es gibt verschiedene Grants, die sich in Höhe und Laufzeit der Förderung unterscheiden. Starting Grants richten sich an Postdoktorand/innen.
https://www.mpikg.mpg.de/6762484/news_publication_19530033_transferred?c=44858 (zur Pressemitteilung)
https://www.mpikg.mpg.de/19850/carbohydrate-materials (zur Arbeitsgruppe von Dr. Martina Delbianco)
https://erc.europa.eu/news-events/news/starting-grants-2022-call-results (Pressemitteilung des ERC)
Portrait von Dr. Martina Delbianco (Gruppenleiterin am MPIKG)
MPIKG
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Chemie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Portrait von Dr. Martina Delbianco (Gruppenleiterin am MPIKG)
MPIKG
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
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