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24.11.2022 09:46

GWZO bei erster Evaluierung sehr erfolgreich begutachtet

Prof. Dr. Maren Röger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

    Die Förderung des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) durch Bund und Länder soll auch in den kommenden sieben Jahren fortgeführt werden. Das empfiehlt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in einer Stellungnahme, die am 22. November 2022 veröffentlicht wurde. Das Leipziger Forschungsinstitut überzeugte in einem mehrstufigen Evaluierungsprozess durch seine strategische Ausrichtung mit interdisziplinären, epochenübergreifenden und thematisch zugeschnittenen Forschungsabteilungen und Nachwuchsforschungsgruppen, seinem mittelfristigen, abteilungsübergreifenden Programm mit fünf neuen Forschungsperspektiven sowie der starken Verzahnung von Forschung und Transfer.

    Das GWZO erforscht die Geschichte und Kultur des östlichen Europa von der Spätantike bis zur Gegenwart. Das Untersuchungsgebiet umfasst den Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria. Das breite Spektrum der beteiligten Disziplinen und Fächer reicht von der Archäologie über verschiedene Teilgebiete der Geschichtswissenschaft bis hin zu Literaturwissenschaft sowie Kunst- und Kulturwissenschaften. Seit fünf Jahren ist das Leipziger Institut Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, eine der vier großen außeruniversitären Wissenschaftsorganisationen Deutschlands. Nun wurde das GWZO erstmals nach Eintritt in die Forschungsgemeinschaft von einer unabhängigen internationalen Bewertungsgruppe begutachtet, der neben Mitgliedern des Leibniz-Senatsausschusses Evaluierung auch erfahrene Sachverständige aus dem In- und Ausland angehörten. Deren Urteil: Das Institut habe sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Es überzeuge als Ganzes durch die starke Präsenz in der Untersuchungsregion und die enge Vernetzung in der Forschung. Alle Teilbereiche wurden mit „sehr gut“ bis „sehr gut bis exzellent“ bewertet. Die Abteilung „Verflechtung und Globalisierung“ etwa sei international stark präsent. Sie habe mit ihren Aktivitäten erheblich zu der in der Forschung stark wahrgenommenen Etablierung des Standortes Leipzig im Bereich der Globalgeschichte beigetragen. Auch die anderen drei Abteilungen und die beiden Nachwuchsforschungsgruppen des Instituts hätten sehr gute Forschungsergebnisse erzielt.

    Zu betonen seien zudem die stetige Weiterentwicklung etablierter Forschungsschwerpunkte, darunter die methodisch innovativen klimageschichtlichen Forschungen der 2017 eingerichteten, durch die Volkswagen-Stiftung finanzierten Freigeist-Nachwuchsforschungsgruppe „The Dantean Anomaly (1309–1321)“. Es werde zudem begrüßt, dass das GWZO neben dieser drittmittelgeförderten Gruppe auch die mit Haushaltsmitteln finanzierte Nachwuchsforschungsgruppe „Ostmitteleuropa im Vergleich“ eingerichtet hat. „Wir sind besonders erfreut über die anerkennenden Worte für das „schlüssige Publikationskonzept“ des Instituts, unsere „ausgezeichnete“ Promovierendenbetreuung und –förderung sowie die Würdigung der „sehr positiven Entwicklung“ des Geschlechterverhältnisses beim wissenschaftlichen Personal seit der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat“, sagt GWZO-Direktorin Prof. Dr. Maren Röger.

    Eine besondere Stärke des Instituts liege zudem in den hervorragenden Transferleistungen. Hervorzuheben seien die ausgezeichneten Handbuchreihen, die am Institut herausgegeben werden, so der Senat in seiner Stellungnahme. In außergewöhnlichem Maße zeichne sich das GWZO durch fruchtbare Verbindungen zu (Forschungs-)Museen im In- und Ausland aus.

    Auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine war Thema der Stellungnahme. Es sei hoch zu würdigen, dass das GWZO mit großer Umsicht auf die dramatische Lage in der Ukraine reagiert habe und zügig ukrainische Wissenschaftlerinnen ans Institut nach Leipzig geholt und in die Forschungszusammenhänge integriert habe.

    „Wir sind über die sehr positive Beurteilung der Institutsleistungen in Forschung, Transfer und organisationsstruktureller Weiterentwicklung seit der Evaluierung durch den Wissenschaftsrat im Jahr 2015 sowie über den starken Zuspruch der Bewertungsgruppe für die Arbeitsplanungen der kommenden sieben Jahre hoch erfreut“, sagt Maren Röger weiter. Sie danke allen Mitarbeiter*innen des Instituts für ihre hohe Einsatzbereitschaft in der Evaluierungsvorbereitung, insbesondere mit Blick auf den erfolgten Leitungswechsel und die Corona-Pandemie, sowie für ihre Leistungen der vergangenen Jahre. Nicht zuletzt gelte ihr Dank ihren Vorgängern in der Institutsleitung, die das GWZO im Jahr 2017 erfolgreich in die Leibniz-Gemeinschaft geführt hatten.

    Die Empfehlungen der Kommission bestärken das GWZO, seine interdisziplinäre und interepochale Forschungs- und Transferplanung weiterhin konsequent inhaltlich und konzeptuell aufeinander aufzubauen, um insgesamt noch sichtbarer zu werden und einzelne Forschungsperspektiven im breiten Dialog fortzuentwickeln. „Dabei machen wir uns insbesondere die Empfehlung zu eigen, unsere bereits starke Vernetzung in der Forschungsregion voranzutreiben, unter anderem durch die Einrichtung einer neuen Forschungs- und Transferabteilung zu Bürgerwissen mit Sitz in Prag und Leipzig“, erläutert Maren Röger. Sie hält in diesem Zusammenhang fest, dass der Senat das „erfreuliche Engagement der Prager Partner“, vor allem der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, besonders gewürdigt habe. Die Stellungnahme enthalte zudem wertvolle Hinweise, wie gezielte Anpassungen der Institutsstruktur und der Ausbau des bestehenden Kooperationsnetzwerkes zur Weiterentwicklung des GWZO beitragen können. Das Institut nehme diese sehr dankbar an, so Röger weiter.

    Zum Evaluierungsverfahren am GWZO
    Nach einer positiven Evaluierung durch den Wissenschaftsrat wurde das 1995 gegründete GWZO im Jahr 2017 in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung aufgenommen und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Im April 2022 wurde das Institut erstmals durch eine unabhängige Bewertungsgruppe mit international renommierten Expert*innen begutachtet. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll turnusgemäß im Jahr 2029 erfolgen. Die vollständige Stellungnahme kann hier eingesehen werden: https://kurzelinks.de/impc

    Zum Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft
    Alle Leibniz-Einrichtungen werden spätestens alle sieben Jahre durch den extern besetzten Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert. Dabei geht es um eine unabhängige Einschätzung dazu, wie sich die Einrichtung inhaltlich und strukturell in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat, und inwieweit die Planungen für die Zukunft überzeugen. | https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/das-evaluierungsverfah...

    Das GWZO
    Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht historische und kulturelle Entwicklungsprozesse in der Region zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria. Grundlegend für das GWZO sind der breite zeitliche Rahmen seiner epochenübergreifenden Forschungen, der am Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter ansetzt und bis in die Gegenwart reicht, sowie die ausgeprägte Interdisziplinarität. In der Grundlagenforschung des GWZO werden Methoden und Konzepte aus den Disziplinen und Fächern der Archäologie, Mediävistik, Literaturwissenschaft, der Osteuropastudien, der Geschichtswissenschaft, der Kunstgeschichte und Architekturgeschichte als auch der interdisziplinären Kulturwissenschaften miteinander verknüpft. Es kommen zudem naturwissenschaftliche Ansätze zum Tragen. Sein konstant breites Fächerspektrum bildet ein Alleinstellungsmerkmal des GWZO, nicht nur im Hinblick auf Deutschland, sondern auch im weltweiten internationalen Vergleich. Es trägt universitätskomplementär damit zu einem elaborierten Verständnis der historischen und heutigen Entwicklungen in den Staaten, Gesellschaften und Kulturen des östlichen Europa bei. Das Institut ist eng mit der Universität Leipzig verbunden. Es gibt gemeinsame Berufungen und eine enge Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Karriereausbildung. Vielfältige Kooperationsbeziehungen bestehen ebenfalls mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen im östlichen Europa. | https://www.leibniz-gwzo.de/de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Maren Röger
    Tel. + 49 (0) 341 97 35 560
    maren.roeger@leibniz-gwzo.de

    PD Dr. Adamantios Theodor Skordos
    Tel. + 49 (0) 341 97 35 566
    adamantios.skordos@leibniz-gwzo.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung Evaluierung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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