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24.11.2022 13:48

Science Diplomacy: DLR Projektträger stärkt die Wissenschaftsdiplomatie

Stefanie Huland Unternehmenskommunikation
DLR Projektträger

    Die schwierigen Verhandlungen beim G20-Gipfel und beim UN-Klimagipfel haben gezeigt, dass die aktuellen geopolitischen Spannungen die internationale Zusammenarbeit enorm beeinträchtigen und den Kampf gegen globale Probleme ausbremsen. Umso relevanter ist in diesen unruhigen Zeiten ein effektives Zusammenspiel von internationaler Politik und Wissenschaft – die Science Diplomacy. Der DLR Projektträger bietet als einziger Projektträger in Deutschland Schulungen zu Science Diplomacy an und bringt ein entsprechend großes Fachwissen auf dem Feld mit, wie ein aktuelles Interview mit drei seiner Expertinnen zeigt.

    Ob COVID-19, der Klimawandel oder die Plastikverschmutzung der Ozeane – alles drei sind hochkomplexe globale Herausforderungen mit wissenschaftlichen, technologischen und sozialen Komponenten, die die Weltgemeinschaft nur gemeinsam lösen kann. „Genau an dieser Schnittstelle kommt Wissenschaftsdiplomatie ins Spiel: Die internationale Politik braucht Daten und Fakten von der Wissenschaft, und die Wissenschaft benötigt politisch gesetzte Rahmenbedingungen und Orientierung“, erklärt Nadia Meyer aus der Abteilung Internationale Strategien und Instrumente im DLR Projektträger. Science Diplomacy kennt dabei verschiedene Spielarten: Wenn sich internationale Politik auf wissenschaftliche Evidenz gründet, wenn die Politik Rahmenbedingungen für grenzüberschreitende Forschungskooperationen schafft oder wenn wissenschaftliche Partnerschaften auch in angespannten diplomatischen Situationen bestehen.

    Wissenschaftsdiplomatie fördert die Vertrauensbildung

    Besonders der letztgenannte Aspekt wird gerade angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine kontrovers diskutiert. Simone Weske, die die Abteilung Internationale Strategien und Instrumente beim DLR Projektträger leitet, vertritt hier eine klare Position: „Natürlich kann Science Diplomacy keinen Aggressor stoppen. Allerdings ist es aus unserer Sicht realistisch zu glauben, dass internationale Wissenschaftskooperationen zur Vertrauensbildung beitragen und damit bis zu einem gewissen Grad ausgleichend wirken können.“ Dabei gilt es jedoch immer genau abzuwägen, ob eine wissenschaftliche Zusammenarbeit ein autoritäres Regime stärkt – was eine klare Grenze wäre. Weske gibt zu bedenken: „Auch in repressiven politischen Systemen gibt es Widerspruch zur offiziellen Linie und mutige Forschende, die sich offen gegen Krieg, Unterdrückung und für Völkerverständigung und Kooperation aussprechen. Diesen Personen den Rücken zu stärken – auch das ist Science Diplomacy.“

    Science Diplomacy Academy: DLR Projektträger schult weltweit

    Doch wie können sich Interessierte aus Wissenschaft und Politik Fachwissen und Know-how rund um das Thema Wissenschaftsdiplomatie aneignen? Schließlich gibt es weder eine Berufsbezeichnung noch eine Ausbildung für „Wissenschaftsdiplomaten“. Der DLR Projektträger hat dafür 2021 die Science Diplomacy Academy gegründet, die weltweit eigenständige und bedarfsbezogene Trainings, Kurse und Coachings anbietet – sowohl für Mitarbeitende aus Ministerien als auch aus Forschungs- und Mittlerorganisationen. Und die neue Veranstaltungsreihe des Brüsseler Büros „Brussels: FutureTalk“ fördert den Austausch von Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Diplomatie. Der Bedarf für solche Angebote ist groß, weiß Maria Josten, ebenfalls aus der Abteilung Internationale Strategien und Instrumente: „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennen selten die politischen Entscheidungsprozesse und dringen häufig nicht bis zur Politik durch. Politikerinnen und Politiker wiederum verstehen die Sprache der Wissenschaft teilweise nicht.“ Der DLR Projektträger baut mit seiner Arbeit Brücken zwischen Politik und Wissenschaft.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Simone Weske
    Abteilungsleiterin In­ter­na­tio­na­le Stra­te­gien und In­stru­men­te
    Eu­ro­päi­sche und in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit
    Telefon: +49 228 3821 1822
    E-Mail: simone.weske@dlr.de


    Weitere Informationen:

    http://Zum Interview in voller Länge geht es hier: https://projekttraeger.dlr.de/de/themen/science-diplomacy?pk_campaign=science-di...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    wissenschaftliche Weiterbildung, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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