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25.11.2022 14:14

Ergebnisse der 28. Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Die Leibniz-Gemeinschaft hat ihre 28. Jahrestagung in Berlin veranstaltet. Dabei fanden Wahlen von drei Vizepräsidenten, die Verabschiedung eines Leitbildes „Leibniz Open Science“ sowie Förderentscheidungen für Projekte im Leibniz-Wettbewerb statt.

    Vorstandswahlen:
    Drei Vizepräsidenten der Leibniz-Gemeinschaft sind von der Mitgliederversammlung für eine weitere zweijährige Amtszeit gewählt worden. Matthias Beller, geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse in Rostock, Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig sowie – als Vizepräsident aus dem Kreis der Mitglieder des Verwaltungsausschusses Stephan Junker, Geschäftsführer des Museums für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin.

    Matthias Beller ist geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse sowie Professor für Katalyse an der Universität Rostock. Im Jahr 2006 erhielt Matthias Beller mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Matthias Beller ist seit 2012 Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft und damit dienstältestes Mitglied im Vorstand.

    Sebastian Lentz ist Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde und zugleich Professor für Regionale Geographie an der Universität Leipzig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten regionale Geographie, Sozialgeographie, Kulturgeographie, Stadtgeographie, Transformationsforschung sowie Wissenstransfer in der Geographie. Sebastian Lentz ist seit 2018 Leibniz-Vizepräsident.

    Stephan Junker ist seit 2011 Geschäftsführer des Museums für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin und damit für die administrative Leitung des Leibniz-Forschungsmuseums zuständig. Zuvor war er fast 20 Jahre in verschiedenen Funktionen, zuletzt als stellvertretender Geschäftsführer, für den Forschungsverbund Berlin tätig, der gemeinsamen Verwaltung von mehreren Berliner Leibniz-Instituten. Stephan Junker ist seit 2020 Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft.

    Der Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft besteht jetzt aus der Präsidentin Martina Brockmeier, der im vergangenen Jahr gewählten Vizepräsidentin Barbara Sturm vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam sowie den neu in dieser Mitgliederversammlung gewählten Vizepräsidenten Beller, Junker und Lentz.

    Leitbild Open Science:
    Die Mitgliederversammlung hat ein neues Leitbild „Leibniz Open Science“ verabschiedet. Das Papier soll eine Orientierung für die Leibniz-Einrichtungen auf dem Weg zu einer offenen Wissenschaftskultur sein, die kein Selbstzweck, sondern durch mehr Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Qualität einen Beitrag zur Umsetzung guter wissenschaftlicher Praxis ist. Das Leitbild formuliert sechs Öffnungsdimensionen für Open Science: Open Access, Open und FAIR Data, offene wissenschaftliche Software, offener Zugang zu Infrastrukturen, transparente Dokumentation wissenschaftlicher Prozesse (Open Research Methodology) sowie offene Bildungsmaterialien (Open Educational Resources).
    Als mögliche Handlungsfelder für eine Umsetzung definiert das Leitbild eine strategische Verankerung offenerer Praktiken in den einzelnen Instituten, eine Kultur der Offenheit, eine entsprechende Aus- und Fortbildung sowie forschungspolitisches Engagement im Sinne von Open Science.
    Ein bereits bestehendes Leibniz-Strategieforum Open Science soll institutsübergreifend dabei unterstützen, das Leitbild Open Science in der Leibniz-Gemeinschaft mit Leben zu erfüllen. Der Vorsitzende der Projektgruppe, die das Leitbild im Auftrag des Leibniz-Präsidiums erarbeitet hat, Klaus Tochtermann vom ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, äußerte die Hoffnung, dass das neue Leitbild gemeinsam mit ähnlichen Papieren aus anderen Organisationen ein Beitrag auf dem Weg zu einer Open Science Policy für Deutschland insgesamt sein werde.

    Mehr zu Open Science in der Leibniz-Gemeinschaft unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/open-science/

    Neue Projekte im Leibniz-Wettbewerb:
    Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat zudem für den Leibniz-Wettbewerb 2023 die Förderung von 29 Vorhaben in einem Gesamtumfang von 26,5 Millionen Euro beschlossen:

    Fünf neue Leibniz-Professorinnen:
    Insgesamt fünf international hervorragend ausgewiesene Wissenschaftlerinnen werden im Rahmen des Leibniz-Professorinnenprogramms gefördert:
    • Katja Frieler (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) zur Etablierung einer Professur mit der Universität Potsdam. Sie untersucht den Einfluss des Klimawandels auf Extremwetterereignisse sowie deren ökonomische Folgeschäden.
    • Franziska Hanschen (Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, Großbeeren) zur Etablierung einer Professur mit der TU Berlin. Sie erforscht die Mechanismen der Bildung und des Abbaus gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe von Gemüse. Ziel ist es, die Nährstoffqualität von Gemüse unter veränderten klimatischen Bedingungen zu sichern und zu verbessern.
    • Christine Laudenbach (Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, Frankfurt am Main) zur Etablierung einer Professur mit der Goethe-Universität Frankfurt. Sie untersucht die Ursachen für die geringe Beteiligung von Frauen am Aktienmarkt.
    • Eszter Baráth (Leibniz-Institut für Katalyse, Rostock) zur Etablierung einer Professur mit der Universität Rostock. Sie plant, eine neue Prozesskette für die Transferhydrierung ungesättigter Verbindungen zu etablieren.
    • Safah Shoaee (Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik, Berlin) zur Etablierung einer Professur mit der Universität Potsdam. Im Projekt sollen Halbleiter der nächsten Generation erforscht werden mit dem Ziel, umweltfreundliche Solarzellen auf dem neuesten Stand der Technik und zukunftsweisende Ideen wie das Quantencomputing zu entwickeln.

    Vier neue Leibniz-Junior Research Groups:
    Für die Leitung von Leibniz-Junior Research Groups sind vier herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt worden. Mit diesem Programm fördert die Leibniz-Gemeinschaft die frühe wissenschaftliche Selbständigkeit durch die Leitung einer unabhängigen Nachwuchsgruppe:
    • Sanja Bauer Mikulovic (Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg) erforscht angeborenes und erlerntes pro-soziales Verhalten bei Mäusen. Sie untersucht unter anderem, welche neuronalen Schaltkreise prosoziales Verhalten steuern und wie Stress und Angst dieses beeinflussen.
    • Moritz Haarig (Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, Leipzig) plant neuartige Messungen von Wüstenstäuben mittels der LIDAR-Technik. Die Erforschung dieser Aerosole verspricht wichtige Erkenntnisse zum Klimawandel und zur Luftqualität.
    • Daniel Schick (Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie, Berlin) untersucht die Dynamik komplexer Spinstrukturen mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung. Die Forschung verspricht Anwendungsmöglichkeiten in der modernen Elektronik, wo der Einbezug von Spinzuständen eine Möglichkeit der effizienteren Informationsverarbeitung und -speicherung darstellt.
    • Rainer Weinberger (Leibniz-Institut für Astrophysik, Potsdam) untersucht mithilfe verschiedener Simulationen und Modelle die Entstehung neuer Galaxien. Das Projekt soll dabei deutlich über bisherige numerische Simulationen hinausgehen.

    Neue Projekte im Leibniz-Transfer und in Leibniz-Kooperative Exzellenz:
    Fünf geförderte Transfer-Projekte widmen sich Themen wie einem neuartigen Verfahren zur Herstellung von Formgebungswerkzeugen und Wälzlagern oder der Erschaffung einer digitalen Plattform für Befragung von Besucherinnen und Besuchern in den acht Leibniz-Forschungsmuseen. Fünfzehn kooperative Vorhaben widmen sich beispielsweise den Auswirkungen einer wachsenden Anzahl kontroverser Wissenschaftsdiskurse in Online News und Social Media auf die Wissensordnung in der digitalen Gesellschaft, der Identifikation neuer Antibiotika oder der Wasseraufnahme von Pflanzen unmittelbar nach einem starken Regenfall.

    Mehr zum Leibniz-Wettbewerb und den geförderten Projekten unter http://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-wettbewerb/gefoerderte-vorhaben

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft:
    Christoph Herbort-von Loeper
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 471
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 97 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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