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01.12.2022 12:25

Radverkehrsdaten für 2.500 Kommunen – Datenportal im Projekt MoveOn startet am 1. Dezember

Claudia Kallmeier Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Kostenfreie Anbindung aller STADTRADELN-Kommunen an Radverkehrsdatenplattform / Planungsdaten für effiziente und nutzerorientierte Weiterentwicklung des Radverkehrs

    Dresden/Frankfurt am Main, 1. Dezember. Wie können Verkehrsplaner:innen in Städten und Kommunen der wachsenden Nachfrage nach optimierter Radinfrastruktur gerecht werden? Wie kann die bedarfsorientiere und effiziente Planung und Evaluierung von Bauprojekten erfolgen? Lösungen für diese und weitere Fragen zur Radverkehrsplanung in Kommunen bietet das Portal „Radverkehr in Deutschland“ – kurz RiDE, in dem ab heute, 1. Dezember 2022, umfassende digitale Radverkehrsdaten für Kommunen zur Verfügung stehen.

    Das Portal haben Wissenschaftler:innen der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden (TUD) gemeinsam mit dem TUD-Spin-off flow.d GmbH und dem Klima-Bündnis e. V. im Vorgängerprojekt MOVEBIS (2017–2020) entwickelt. Im aktuellen Projekt MoveOn (2022–2024) findet eine Weiterentwicklung hin zu einem bundesweit nutzbaren Planungstool statt. Die entwickelte Webanwendung basiert auf Fahrdaten, die im Rahmen der Kampagne STADTRADELN zwischen dem 1. Mai und 30. September 2022 mittels Smartphone-App aufgezeichnet wurden. Die Datenverarbeitung stellt sicher, dass u. a. andere Verkehrsmittel oder Aktivitäten erkannt und gegebenenfalls aus dem Datensatz entfernt werden. Dadurch wird ein qualitativ hochwertiger Ergebnisdatensatz erzeugt.

    Rollout der Datenplattform „Radverkehr in Deutschland“ (RiDE) für alle STADTRADELN-Kommunen

    Heute am 1. Dezember wird ein wichtiger Meilenstein im Projekt MoveOn erreicht: Die gesammelten und aufbereiteten Fahrraddaten werden den Teilnehmerkommunen größtenteils kostenfrei über das RiDE-Portal zur Verfügung gestellt. Die dahinterliegende Datenmenge ist beeindruckend: Im Verlauf der STADTRADELN-Kampagne wurden zwischen Mai und September dieses Jahres 5,2 Mio. Fahrten von rund 340.000 Radfahrenden aus dem gesamten Bundesgebiet gesammelt. In Summe kommen so mehr als 150 Tb an Daten zusammen.

    „Die beindruckenden Zahlen zeigen einmal mehr den Stellenwert der STADTRADELN-Kampagne. Sie sind Indiz dafür, wie viele Akteur:innen von der lokalen, über die Landes- bis hin zur Bundesebene erfolgreich an einem Strang ziehen, damit die Verkehrswende immer besser gelingen kann“, so André Muno, Projektleiter der Aktion STADTRADELN.
    Die erfolgreiche Datensammlung freut auch den Fördermittelgeber: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sieht im Projekt MoveOn einen wichtigen Beitrag zur Radverkehrsförderung in Deutschland. Dazu Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Daten sind die Türöffner für eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten, die das Leben der Menschen verbessern. Dazu gehört zum Beispiel die bedarfsgerechte Radverkehrsplanung. Denn wenn die Planer genau wissen, auf welchen Strecken wie viele Radfahrende unterwegs sind und wo konkrete Gefahrenstellen lauern, können sie die Verkehrsnetze besser und sicherer machen. Diese Informationen hat das vom BMDV geförderte Projekt MoveOn gesammelt. Ab jetzt können die Kommunen die Daten einfach digital abrufen und in ihre Verkehrsplanung integrieren. Wir wollen noch mehr Angebote und Anreize für die Datenerhebung und das Datenteilen schaffen, sowohl für die Privatwirtschaft als auch für die öffentliche Hand. Dafür brauchen wir Datenräume wie RiDE, unsere Mobilithek und den Mobility Data Space – und das in allen Bereichen. Darauf haben wir uns auch in der Digitalstrategie verständigt. Für mich ist ganz klar: Digital ist besser.“

    Weiterentwicklung bestehender und Konzeption neuer Anwendungsfälle

    Nachdem die Datenerhebung und -verarbeitung in diesem Jahr abgeschlossen ist, widmet sich das Projektteam in der zweiten und dritten Projektphase (2023/2024) der intensiven Arbeit an der Entwicklung neuer und der Verbesserung bestehender Anwendungsfälle. So sollen die Darstellungen und die Methodik der Quelle-Ziel-Matrizen sowie der Wartezeiten von Radfahrenden überarbeitet und neue Anwendungsfälle für die Evaluation durchgeführter Radverkehrsmaßnahmen entwickelt werden.
    Projektkoordinator Dr. Sven Lißner von der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ berichtet: „Unsere nächste Herausforderung ist der Vergleich unterschiedlicher Datenjahre im Radverkehrsportal. Wir wollen Algorithmen entwickeln, die unterschiedliche Teilnehmendenzahlen an der Kampagne oder organisatorische Veränderungen, die Einfluss auf die Vergleichbarkeit der Daten haben, ebenso abbilden können wie das Hinzukommen oder Wegfallen von Nachbarkommunen.“
    Parallel bietet das Projektteam in den kommenden Monaten Schulungen für kommunale Radverkehrsplaner:innen an. Hierbei werden den Teilnehmenden die Funktionsweise des Portals, die Interpretation von Analyseergebnissen sowie die Zusammensetzung der Stichprobe an Radler:innen erklärt. Vor dem Start der nächsten STADTRADELN-Kampagne am 1. Mai 2023 wird der Fokus der Projektmitarbeitenden besonders auf der engen Zusammenarbeit mit den Kommunen liegen.

    Interdisziplinäres Projekt-Konsortium für den Radverkehr

    Im Projekt-Konsortium von MoveOn liefert die Professur für Verkehrsökologie an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TUD Konzepte und Algorithmen, die anschließend erprobt werden. Im Erfolgsfall finden sie in der Visualisierungsplattform als neue Anwendungsfälle Eingang. Das Klima-Bündnis bringt Expertise aus 15 Jahren Entwicklungsarbeit im Rahmen der Kampagne STADTRADELN sowie mehrjährige Erfahrung in der Betreuung der App-Entwicklung für die Betriebssysteme iOS und Android in das Projekt MoveOn ein. Die flow.d GmbH ist ein Softwareunternehmen und eine Ausgründung der Professur für Rechnernetze der TUD, welche am Vorgänger-Projekt MOVEBIS beteiligt war. Sie betreut die im Projekt genutzte Softwareplattform RiDE und verantwortet die Verarbeitung der Daten aus STADTRADELN sowie die Auslieferung der Ergebnisdaten an die Kommunen.

    Das Projekt MoveOn hat ein Volumen von ca. 2,5 Millionen Euro und wird vom BMDV im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 3.0 mit 2,3 Millionen Euro gefördert.

    Download Bildmaterial für Medienvertreter:innen unter:
    https://cloudstore.zih.tu-dresden.de/index.php/s/W7nwziE2YRg46CA
    Bild 1_MoveOn_Geschwindigkeiten: Geschwindigkeiten von Radfahrenden visualisiert auf einem Netzgraphen. Quelle: P.Grubitzsch, S. Lißner, S. Huber, T. Springer, "Visualisierungen aus dem Portal Radverkehr in Deutschland", 2022
    Bild 2_MoveOn_MoveOn_Watermarks: Überlagerung von Radfahrten im ganzen Bundesgebiet, dargestellt in einer Heat Map. Besonders hohe Radverkehrsmengen leuchten besonders hell. Quelle: P.Grubitzsch, S. Lißner, S. Huber, T. Springer, "Visualisierungen aus dem Portal Radverkehr in Deutschland", 2022
    Bild 3_MoveOn_Quelle-Ziel: Darstellung der Quellverkehre der Aktion Stadtradeln und ihrer Ziele, ausgehend von einer Hexagonal-Rasterzelle in der Stadt Dresden. Quelle: P.Grubitzsch, S. Lißner, S. Huber, T. Springer, "Visualisierungen aus dem Portal Radverkehr in Deutschland", 2022

    Pressekontakte:


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr.-Ing. Sven Lißner, Projektkoordination
    Professur für Verkehrsökologie
    Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, TU Dresden
    Tel: +49 (0) 351 463-36929 I Mail: sven.lissner@tu-dresden.de

    Dr.-Ing. Philipp Grubitzsch
    Technische Entwicklung
    flow.d GmbH
    Mail: philipp.grubitzsch@flow-d.de

    André Muno
    Gesamtleitung STADTRADELN
    Klima-Bündnis e.V.
    Tel. +49 (0) 69 7171 39 -11 I Mail: a.muno@klimabuendnis.org


    Weitere Informationen:

    https://www.moveon-projekt.org Projekt-Webseite
    https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/voeko/forschung/forschungsprojekte/move-on Projekt-Webseite bei TU Dresden
    https://www.bag.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/2022_01_26_PM_04-2... Projekt-Webseite beim Projektträger
    https://www.radverkehr-in-deutschland.de/ RiDE-Webseite


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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