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06.12.2022 07:58

Planetary Health: Internationale Studierendenkonferenz „Soziale Nachhaltigkeit“ an der FHWS

Katja Bolza-Schünemann M.A. Hochschulkommunikation
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt

    Die Teilnehmende beschäftigten sich sowohl mit lokalen, als auch mit globalen Fragestellungen in Würzburg und Nürnberg

    Soziale wie globale Transformation: Wie kann die Klimakrise genutzt werden, um sowohl Umweltgerechtigkeit, als auch soziale Gerechtigkeit auf globaler Ebene zu erreichen? Wie lässt sich eine Gesellschaft gestalten, die für alle Mitglieder in Gegenwart und Zukunft lebbar ist? Wie kann die gesellschaftliche Teilhabe aller, z.B. Kinder, Behinderte, Geflüchtete, sichergestellt werden? Mit diesen Fragen haben sich Studierende aus drei europäischen Hochschulen in Würzburg eine Woche lang in der „Internationalen Studentischen Konferenz“ zu Sozialer Nachhaltigkeit“ beschäftigt.

    Die fünftägige International Student Conference „Social Sustainability“, die im Oktober an der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) stattfand, wurde von Studierenden im Modul „International Health Care“ des Bachelorstudiengangs „Management im Gesundheitswesen“ an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften (FAS) vorbereitet. Den organisatorischen Rahmen bot das von der EU geförderte „Blended-Intensive-Program“ (BIP), das internationale Hochschulkooperation auf der Ebene des gemeinsamen studentischen Lernens ermöglicht. Eine Herausforderung bestand darin, in nur drei Wochen sowohl eine Online-Phase mit den Studierenden der Partnerhochschulen zu moderieren, als auch in Präsenz an der FHWS die Konferenz zu organisieren.

    Nach einem Kick-Off-Workshop, der online stattfand, nutzten die Studierendenteams die von der finnischen Partnerhochschule DIAK zur Verfügung gestellte Kollaborationsplattform HOWSPACE zur asynchronen Zusammenarbeit. Im Oktober konnten Studierende und Lehrende der FHWS die Gäste in Würzburg zu einer intensiven Arbeitswoche begrüßen. Es folgten Besuche bei zahlreichen Organisationen in Würzburg, um vor Ort aktuelle Herausforderungen kennen zu lernen.

    Besuche zur Sammlung und Systematisierung von Aufgaben

    Die Vor-Ort-Besuche dienten der Sammlung und Systematisierung von Problemen, für die im zweiten Schritt Lösungen erarbeitet wurden. Ungleichheitsverhältnisse im globalen Maßstab lernten die Studierenden auf der Umweltstation der Stadt Würzburg kennen. Von der Herausforderung, Soziale Nachhaltigkeit auf Stadtteilebene zu erzielen, konnten sie während des Rundgangs mit dem Quartiermanager durch Grombühl erfahren. Im Familienstützpunkt Grombühl sahen sie, wie Themen der Nachhaltigkeit in die Angebote integriert werden können. Im Kinderzentrum „Spieli“ in der Zellerau wurde ihnen dargelegt, wie Kinder lernen, Respekt vor anderen sowie vor der Natur zu entwickeln.

    Vom 2. Bürgermeister der Stadt Würzburg, Christian Heilig (Klimabürgermeister), erfuhren die Studierenden von der Herausforderung, ökologische Ziele mit ökonomischen Zielen zu vereinbaren. Nachhaltigen Eindruck hinterließ bei den Studierenden der Rundgang durch das Areal der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerberinnen und -bewerbern (GU), in der auf engsten Raum ca. 450 geflüchtete Menschen aus ca. vierzig Ländern leben. In der Fragerunde mit den Asylberaterinnen und –beratern der Caritas erfuhren die Studierenden von den unterschiedlichen, teilweise dramatischen Problemlagen der Geflüchteten. Auch Pausen wurden für die Beschäftigung mit sozialer Nachhaltigkeit genutzt: So sprach beispielsweise der Gründer und Geschäftsführer des „Café Senza Limiti“, Steven Henze, der an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften seinen Abschluss in Bachelor Soziale Arbeit gemacht hat, von seinen Bemühungen, Behinderte in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

    Die identifizierten Probleme wurden Mitte der Woche mit Hilfe des Bildungsrahmens "Planetary Health" in globale Zusammenhänge eingeordnet. Im Anschluss daran erarbeiteten die Teams konkrete Lösungsvorschläge für ausgewählte Problemstellungen und präsentierten sie.

    Ein weiterer Konferenztag stand im Zeichen einer historischen Einordnung von Problemidentifikationen sowie der Formulierung und Durchsetzung von Lösungsvorschlägen. Hierzu bot Nürnberg als Exkursionsziel vielfältige Anknüpfungspunkte. Mit Hilfe des Vereins „Geschichte für Alle e.V." wurde ein anspruchsvolles Programm erstellt. Die Teilnehmenden erlebten Nürnberg als eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reichs. Sie konnten vor Ort die damalige Propaganda der Nationalsozialisten auf dem ehemaligen Gelände der Reichsparteitage nachvollziehen.

    Zum Abschluss der Konferenzwoche thematisierten die Mitglieder die Zusammenarbeit der hochschulübergreifenden Teams: Verschiedene Reflexionsaufgaben ermöglichten es den Studierenden, Aspekte der Arbeit in einem heterogenen Team zu identifizieren, zu diskutieren und die eigene Kompetenzentwicklung kritisch zu betrachten. Die gemeinsame Organisation, die Durchführung und die abschließende Reflexion boten zahlreiche Möglichkeiten, Kompetenzen zu erwerben, um zukünftig einen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten. Damit adressierte dieses Lehrformat die gemeinsamen Ziele der in der „3IN Alliance“ (Europäische Hochschulallianz für Inklusion, Integration und Engagement) zusammengeschlossenen Hochschulen.

    3IN Alliance

    Die 3IN Alliance - The Alliance of Inclusion, Integration and Involvement - wurde 2019 als wissensschaffende und lernende Gemeinschaft für Studierende, Lehrende, Forschende und Verwaltungsangestellte sowie Stakeholder an europäischen Hochschuleinrichtungen gegründet, hierunter die Diaconia University of Applied Sciences (Finnland), die VID Specialized University (Norwegen) und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (Deutschland).

    Prof. Dr. Vathsala Aithal und Prof. Sven Dr. Warnke von der FHWS freuen sich, dass nach Abschluss der International Student Conference im Rahmen des BIP eine Gegeneinladung an die Hochschule DIAK in Helsinki erfolgt ist: So werden 2023 Studierende der drei Partnerhochschulen die Möglichkeit haben, im Rahmen des innovativen Lehrformats Fragestellungen aus dem Bereich Soziale Nachhaltigkeit zu bearbeiten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Hochschule Würzburg-Schweinfurt
    Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften
    Prof. Dr. Vathsala Aithal
    Prof. Dr. Sven Warnke
    Münzstr. 12
    97070 Würzburg
    0931 3511-8235 /-8425
    vathsala.aithal@fhws.de
    sven.warnke@fhws.de


    Bilder

    Prof. Dr. Vathsala Aithal (re. vorn) und Prof. Sven Dr. Warnke (oben Mitte) mit Teilnehmenden der internationalen Studentischen Konferenz zur Sozialen Nachhaltigkeit an der FHWS.
    Prof. Dr. Vathsala Aithal (re. vorn) und Prof. Sven Dr. Warnke (oben Mitte) mit Teilnehmenden der in ...

    Foto FHWS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Politik
    überregional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Vathsala Aithal (re. vorn) und Prof. Sven Dr. Warnke (oben Mitte) mit Teilnehmenden der internationalen Studentischen Konferenz zur Sozialen Nachhaltigkeit an der FHWS.


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