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12.12.2022 11:07

Europa dekolonisieren!

Lena Herzog Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO)
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ)

    Berlin Southern Theory Lecture 2022 am 15. Dezember, 18 Uhr, mit der Autorin und Aktivistin Françoise Vergès über die Bedeutung der „Dekolonialisierung Europas“ / Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient

    Was verstehen wir unter Dekolonialisierung? Was bedeutet es, heute für die Dekolonialisierung Europas zu kämpfen? Und wie könnte sich ein dekolonisiertes Europa genau gestalten? Diesen Fragen widmet sich Françoise Vergès im Rahmen der Berlin Southern Theory Lecture 2022. Vor dem Hintergrund des Weiterlebens kolonialer Ideologien beruft sich Françoise Vergès unter anderem auf den afrokaribisch-französischen Schriftsteller und Autoren Aimé Césaire (1913-2008), der einst schrieb: „,Europa‘ ist sittlich und geistig unhaltbar“. Sie bezieht sich auch auf den Vordenker der Entkolonialisierung Frantz Fanon (1925-1961), der in die Dekolonialisierung Europas eine umfassende Veränderung der Welt und ein „Programm absoluter Umwälzung“ projizierte. Genau dieser Umwälzung und ihren Verwirklichungen nähert sich Françoise Vergès in ihren aktuellen Arbeiten. Ihr Vortrag in Berlin hat den Titel „A Program of Total Disorder: Decolonizing Europe“ und wird in englischer Sprache gehalten. Die Berlin Southern Theory Lecture findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Organisiert wird die Vortragsreihe zu wissenschaftlichen Perspektiven aus dem Globalen Süden gemeinsam vom Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin und vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient und in Kooperation mit dem Ethnologischen Museum, Staatliche Museen zu Berlin, dem Forschungscampus Dahlem und co2libri. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

    Françoise Vergès ist Autorin, eine antirassistische, dekoloniale, feministische Aktivistin und unabhängige Kuratorin. Sie hat an der University of California Berkeley in Politikwissenschaft promoviert und unterrichtete anschließend an der Sussex University und am Goldsmiths College in London. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Dekolonialisierung von Kunst und arbeitete dafür mit Künstler*innen und Filmemacher*innen zusammen. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören: „A Feminist Theory of Violence“ (2022), „A Decolonial Feminism“ (2021) und „De la violence coloniale dans l'espace public“ (2021).

    Moderiert und eingeführt wird der Vortrag von Alexis von Poser (Staatliche Museen zu Berlin), Abdoulaye Sounaye (Leibniz-Zentrum Moderner Orient) und Sandra Calkins (Freie Universität Berlin). Diskutantinnen sind Fernanda Beigel (CONICET-Universidad Nacional de Cuyo, Mendoza-Argentina) und Henrike Kohpeiß (Freie Universität Berlin).

    Ziel der seit 2019 jährlich stattfindenden Berlin Southern Theory Lecture ist es, Beiträge zu Theoriebildung und Wissenschaftskritik aus dem Globalen Süden in den Vordergrund zu rücken. Die Vortragsreihe soll zu einem globalen Wissensaustausch beitragen und postkoloniale Asymmetrien aufzeigen, sodass theoretische Debatten in den Sozial- und Geisteswissenschaften an Vielfalt gewinnen. Den ersten Vortrag zum Auftakt hielt im Dezember 2019 Felwine Sarr aus dem Senegal. 2020 sprach die indische Historikerin Prathama Banerjee, 2021 die Philosophin und Aktivistin Djamila Ribeiro aus Brasilien. Die Veranstaltung wird organisiert vom Institut für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Kooperation mit dem Ethnologischen Museum, Staatliche Museen zu Berlin, dem Forschungscampus Dahlem und co2libri, mit Unterstützung des Berlin Center for Global Engagement (BCGE) im Rahmen der Berlin University Alliance (BUA).

    Veranstaltungsdetails:
    Donnerstag, 15. Dezember 2022, 18 Uhr
    Ort: Foyer der Staatlichen Museen zu Berlin in Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin

    Presseanfragen richten Sie bitte an Lena Herzog, Lena.Herzog@zmo.de und Kristina Mashimi, Kristina.Mashimi@fu-berlin.de.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kristina Mashimi: Kristina.Mashimi@fu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    https://www.zmo.de/veranstaltungen/a-program-of-total-disorder,
    https://www.polsoz.fu-berlin.de/ethnologie/forschung/Southern_Theory_Lecture/ind...


    Bilder

    Françoise Vergès
    Françoise Vergès
    Anthony Francin


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Françoise Vergès


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