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02.01.2023 10:49

INM-Geschäftsführer Eduard Arzt in den Ruhestand verabschiedet

Christine Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien gGmbH

    Zum Jahresende 2022 verabschiedete das INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien seinen wissenschaftlichen Geschäftsführer und Vorsitzenden der Geschäftsführung Prof. Eduard Arzt in den Ruhestand. Arzt leitete das Saarbrücker Materialforschungsinstitut seit Oktober 2007 und führte es zu weltweiter Anerkennung. National wie international bekannt ist er für seine Forschung an Gecko-inspirierten Polymer-Oberflächen, die er in seiner Zeit am INM von den Grundlagen in die industrielle Anwendung brachte.

    Die Beschäftigung mit polymeren Materialien war Eduard Arzt nicht in die Forscherwiege gelegt. Von Haus aus Physiker widmete sich der Österreicher zunächst an den Universitäten in Wien, Leoben, Cambridge und Stanford der Metallforschung. An der Universität Stuttgart übernahm er 1990 eine Professur für Metallkunde und Metallphysik und wurde zeitgleich zum Direktor des Max-Planck-Instituts für Metallforschung ernannt, dem späteren MPI für Intelligente Systeme. Am 1. Oktober 2007 wechselte er in die Position des wissenschaftlichen Geschäftsführers und Vorsitzenden der Geschäftsführung des INM und wurde Professor für Neue Materialien an der Universität des Saarlandes. Unter seiner Führung erhielt das INM eine neue Organisationsstruktur und stellte seine Forschungsbereiche neu auf. Er förderte die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Institut und die enge Kooperation mit der Universität des Saarlandes und vielen nationalen und internationalen Partnern. Ein besonderes Anliegen war ihm die Verbindung von fundierten Grundlagen und praktischen Anwendungen. 2017 bescheinigte eine international besetzte Evaluierungskommission dem Leibniz-Institut eine "weltweit führende Stellung in der Materialforschung".

    Arzt gilt als Pionier für extrem hitzebeständige Metalllegierungen sowie für mikro- und nanostrukturierte Oberflächen mit speziellen mechanischen Eigenschaften. Inspiriert von der Haftung des Geckofußes entwickelten er und sein internationales Team die patentierte Gecomer®-Technologie für schaltbare Haftsysteme. Aus dieser Forschung ging 2019 die INNOCISE GmbH mit Sitz in Saarbrücken hervor, die bioinspirierte Lösungen für die Robotik und Automatisierungstechnik kommerzialisiert. Wesentliches Alleinstellungsmerkmal dieser Technologie ist die energiesparende und nachhaltige Funktion der Gecko-Greifsysteme, die auch im Vakuum und für Mikrokomponenten einsetzbar sind. Neuerdings werden ähnliche Mikrostrukturen in Kooperation mit der HNO-Klinik in Homburg auch für den Einsatz als Trommelfellimplantat und mit Weltraumorganisationen für die Rückholung von Satellitenschrott erprobt.

    Eduard Arzt hat im Lauf seiner Tätigkeit viele nationale und internationale Ehrungen erfahren. Er ist Leibniz-Preisträger und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der US National Academy of Engineering. Für seine Forschung gelang ihm die Einwerbung eines ERC Advanced Grants sowie anschließend dreier Proof-of-Concept Grants. In seiner weiteren Laufbahn wird sich der 66-Jährige verstärkt internationalen Aufgaben zuwenden.


    Bilder

    Eduard Arzt im Gecko-Labor des INM
    Eduard Arzt im Gecko-Labor des INM

    INM


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

    Eduard Arzt im Gecko-Labor des INM


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