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10.01.2023 09:18

50.000 Euro durch „Innovation plus“ | Geschichtswissenschaftliche Videos im Fokus

Friedrich Schmidt Pressestelle
Universität Vechta

    Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellt für die kommenden zwei Jahre drei Millionen Euro für die Entwicklung innovativer Lehr-Lernkonzepte zur Verfügung. Insgesamt 60 Projekte profitieren von der Förderung durch das Programm „Innovation plus“. Das Vorhaben „Videos als Medien der geschichtswissenschaftlichen Wissenschaftskommunikation: Kriterien, Probleme und Potenziale“ an der Universität Vechta erhält 50.000 Euro. Am Beispiel der Rosenkriege (1455-1485) sollen Master-Studierenden transparente Anforderungen für geschichtswissenschaftliche Videos entwickeln und umzusetzen.

    „Die Weiterentwicklung der Lehre ist ein grundlegender Baustein für den zukunfts- und wettbewerbsfähigen Forschungs- und Wissenschaftsstandort Niedersachsen“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Innovation Plus“ schaffe „an unseren Hochschulen die notwendigen Freiräume, damit sich Lehrende die Zeit nehmen können, ihre Lehre mit innovativen Ideen und Konzepten fortzuentwickeln.“ So auch das Vorhaben an der Universität Vechta: „Videodaten machen mit steigender Tendenz den größten Anteil des Internetverkehrs aus“, erläutert Dr. David Weiss. Diese Entwicklung halte auch Einzug in der Wissenschaftskommunikation: So könnten Videos beispielsweise als Medien für die Präsentation von Forschungsergebnissen dienen – dies werde bereits oft in den MINT-Fächern praktiziert, so der wissenschaftliche Mitarbeiter der Geschichtswissenschaft an der Universität Vechta. „In anderen Fächern hingegen sind entsprechende Videos jedoch noch Randerscheinungen.“ Darüber hinaus gebe es bei der wissenschaftlichen Recherche von Studierenden Handlungsbedarf: Oft sei es für diese schwierig, fundierte Quellen von anderweitigen Inhalten zu unterscheiden.

    Hier ansetzend, sollen Studierende der Universität Vechta für das Vorhaben in einem ersten Abschnitt ein Verständnis dafür gewinnen, wie Videos auf Plattformen wie Youtube angezeigt werden. Das Projekt nutzt Expertise im Bereich Suchmaschinenoptimierung und Plattform-Algorithmen, um wissenschaftliche Videos nicht nur von den Inhalten aus, sondern auch von der Frage der Auffindbarkeit zu betrachten. Im zweiten Abschnitt sichten die Studierenden frei zugängliche Clips mit historischen Themen und entwickeln dabei auf Basis einschlägiger methodischer Zugriffe Qualitätskriterien für die Wissenschaftlichkeit entsprechender Formate. Im dritten Abschnitt erstellen sie in Gruppenarbeiten Clips, die den zuvor generierten Anforderungen genügen. Ihre Erfahrungen halten die Studierenden schriftlich fest. Der Gesamtzeitraum des Projekts soll zwölf Monate betragen und am 1. Juni 2023 beginnen. Angesiedelt ist es an der Professur von Prof.in Dr.in Claudia Garnier (Geschichte der Vormoderne). Das Medienkompetenzzentrum an der Universität Vechta stellt dabei Geräte wie Tablets, inhaltliche Beratung, spezielle Räumlichkeiten für Aufnahmen und Seminarräume zur Verfügung.

    Die Ergebnisse des Vorhabens sollen den Modulen in der Studieneingangsphase zur Verfügung gestellt werden, um die neuen Studierenden zu befähigen, kompetent mit wissenschaftlichen Videos umzugehen. Überdies sollen die Studierenden Recherchehandreichungen entwickeln, die allgemein zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt verfolgt zudem drei Teilziele im Bereich der Medienkompetenzen: (1) Die Studierenden sollen leicht verständlich Gründe beschreiben, weshalb Fake-News-Videos in den sozialen Medien eine breite Öffentlichkeit finden. (2) Die Studierenden werden befähigt, selbst wissenschaftliche Videos zu erstellen. (3) Die Videos der Studierenden werden bei Youtube veröffentlicht. Durch dieses Vorgehen würden die Studierenden dazu beitragen, historische Videos als Medien der Wissenschaftskommunikation nutzbar zu machen, so Weiss. Die Dokumentationen werden als OER – Open Educational Resources – auf der Plattform Twillo.de, der niedersächsischen Bildungscloud, zur Verfügung gestellt.

    „Innovation plus“
    Das Land Niedersachsen hat im Rahmen des Förderprogramms „Innovation plus" für die Jahre 2022 und 2023 Projektmittel zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Lehr- und Lernkonzepte ausgeschrieben. Gegenstand der Förderung ist insbesondere die Weiterentwicklung von Lehrmodulen oder ggf. Elementen von Modulen. Das Programm versteht sich insbesondere als Impulsgeber und Anschubfinanzierung für Lehrkonzepte. Bei der aktuellen Ausschreibung wurden 122 Projektanträge für das Programm „Innovation plus“ gestellt. In einem von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (kurz ZEvA) organisiertem Verfahren wurden 60 Projekte zur Förderung vorgeschlagen. Seit 2019 wurden insgesamt über 330 Projekte mit einem Volumen von mehr als 15 Millionen Euro gefördert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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