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27.05.2004 09:53

Nestor des deutschen Familienrechts erhält Jenaer Dr. iur. h. c.

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena lädt zur Ehrenpromotion am 1. Juni, 18 Uhr

    Jena (27.05.04) Von der Wiege bis zur Bahre sind wir ein Teil von ihr - der Familie. Ob es diejenige ist, in die wir hineingeboren werden, oder eine - gar mehrere - die wir selber gründen, stets gehen wir nicht nur moralische, sondern auch rechtliche Verpflichtungen ein. Deutlich wird dies bei Geburten und Todesfällen, Scheidungen und Fürsorgefällen - und ihren Folgen. Ein ausgewiesener Kenner dieser Materie ist Prof. Dr. Dieter Schwab (68). Der emeritierte Rechts-Professor von der Universität Regensburg gilt als "herausragender Vertreter der Deutschen Familienrechtswissenschaft", wie der Jenaer Dekan Prof. Dr. Michael Brenner betont. Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena wird daher an Prof. Schwab die Ehrendoktorwürde verleihen.

    Die öffentliche Festveranstaltung findet am 1. Juni um 18.15 Uhr in der Aula des Uni-Hauptgebäudes (Fürstengraben 1) statt. Teilnehmen an dieser Feier werden auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und der ehemalige Präsident der Universität Marburg Prof. Dr. Dietrich V. Simon. Zum Abschluss wird der neue Ehrendoktor über "Jena und die Entdeckung der romantischen Ehe" sprechen.

    Prof. Schwab ist von Haus aus Rechtshistoriker, doch setzt er diese historischen Kenntnisse vor allem dort ein, wo sie für die Aktualität des Rechtsproblems von Bedeutung sind, loben Kenner. "Er ist bekannt für eine präzise Arbeitsweise und ein Interesse an auch praktisch umsetzbaren Ergebnissen", bestätigt die Jenaer Familienrechts-Expertin Prof. Dr. Elisabeth Koch.

    Seit Schwabs Habilitation von 1967 über "Grundlagen und Gestalt der staatlichen Ehegesetzgebung in der Neuzeit bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts" bestimmt er, der unmittelbar nach seiner Habilitation als Professor an die Universität Gießen und wenig später nach Regensburg berufen wurde, das deutsche Familienrecht wesentlich mit. Arbeiten zum Zugewinnausgleich, zum Betreuungs- und Unterbringungsrecht, zum Vormundschafts- und Entmündigungsrecht prägen bis heute ebenso die Rechtswissenschaft, wie seine Mitarbeit an der laufenden Überarbeitung der "Düsseldorfer Tabelle" - die die Höhe der Alimente nach einer Scheidung bestimmt - für Rechtspraktiker von maßgeblicher Bedeutung ist. Außerdem hat er auf diesem Gebiet lange Zeit auch die Politik beraten. "Er ist auf allen diesen Feldern zu Hause", betont Prof. Koch "und gehört zu denjenigen, die sich rechtspolitischen Neuerungen in ihrem Fachgebiet oft als erster stellten".

    Doch Oeuvre und Aktivitäten von Schwab sind noch umfassender: Er ist u. a. Mitherausgeber der Familienrechtszeitschrift und war langjähriger Vorsitzender der Wissenschaftlichen Vereinigung für Familienrecht. Studenten lernen schon seit Generationen nach seiner "Einführung in das Zivilrecht", "die in jetzt 15. Auflage in klarer verständlicher Sprache die Studenten an das Bürgerliche Recht heranführt", wie Dekan Brenner betont. Dass Schwab außerdem seit seiner Emeritierung einen Lehrauftrag an der Friedrich-Schiller-Universität wahrnimmt, ist nur ein weiterer guter Grund, ihn mit dem Jenaer Dr. iur. h. c. auszuzeichnen. Diesen erhält er "in Anerkennung hervorragender wissenschaftlicher Leistungen sowie besonderer Verdienste", wie die Urkunde offiziell ausweisen wird.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Brenner
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941000
    Fax: 03641 / 941002
    E-Mail: Dekanat@recht.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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