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27.05.2004 11:11

Studierende kaufen oft bei Norma, Senioren gehen zu Kupsch

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Wo kaufen die Würzburger ihre Lebensmittel ein? Das wollten Geographen von der Uni Würzburg im Rahmen einer internationalen Studie herausfinden. Unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Hahn und Dr. Ulrike Gerhard befragten sie telefonisch 400 Haushalte in Würzburg und Umgebung.

    Demnach ist Aldi mit 20,3 Prozent das am häufigsten besuchte Geschäft, gefolgt von Kupsch (16 Prozent), Tegut (15,1), Lidl (12,7) und Wal-Mart (8). Im Mittel legen die Würzburger nur 2,1 Kilometer zu ihrem bevorzugten Laden zurück, 54 Prozent der Befragten haben es sogar nur einen Kilometer weit. Trotz dieser geringen Entfernungen fahren dennoch gut 56 Prozent mit dem Auto zum Einkaufen. Dagegen nehmen fast alle Wal-Mart-Kunden, nämlich 94 Prozent, das Auto. Ihre Fahrstrecke ist dabei im Mittel 3,82 Kilometer lang.

    Die Würzburger Geographen haben auch ermittelt, ob bestimmte Haushalte (Größe, Einkommen, sozioökonomische Stellung) einzelne Anbieter bevorzugen. Einige Ergebnisse: Tegut zieht mehr Kunden aus höheren Einkommensgruppen an, Studierende gehen häufig zu Norma, Senioren bevorzugen Kupsch. Norma (46,2 Prozent) und Wal-Mart (48,5 Prozent) haben den bei weitem größten Anteil männlicher Kunden, während Frauen eher Lidl den Vorzug geben (73,9 Prozent).

    Neun Prozent der Haushalte geben wöchentlich weniger als 25 Euro für Lebensmittel aus, und nur 21 Prozent lassen mehr als 100 Euro im Laden. Wer mehr ausgibt, geht häufiger zu Wal-Mart oder Tegut. Dagegen bevorzugen diejenigen, die weniger als 50 Euro wöchentlich für Lebensmittel brauchen, Norma, Lidl oder Aldi. Zu Tegut kommen die Kunden wegen der großen Auswahl, zu Norma aus Gründen der Bequemlichkeit (Lage, Erreichbarkeit, Parkplätze). Aldi steuern sie wegen seines Rufs als "Preiskiller" an. Außerdem bescheinigen sie Tegut die beste Qualität und loben das Angebot an Bioprodukten.

    Über Wal-Mart sagt Prof. Hahn: "Dieser amerikanische Einzelhändler konnte nicht wie in den USA die Preisführerschaft erringen." Wal-Mart hatte Ende 1997 Wertkauf und ein Jahr später Interspar übernommen. Der für seine aggressive Preis- und Expansionspolitik bekannte Handelsriese hatte damals auch Würzburger Einzelhändler zittern lassen.

    "Allerdings erzielt Wal-Mart nach wie vor in Deutschland keine Gewinne, und die Zahl seiner Geschäfte stagniert bei 92", so die Professorin. Das sei in Kanada und Großbritannien und vielen weiteren Ländern ganz anders: Dort habe Wal-Mart seinen Marktanteil binnen kürzester Zeit sehr schnell ausgebaut.

    Die von den Würzburger Geographen durchgeführte Untersuchung gehört zu einem internationalen Forschungsprojekt, das vom "Social Science and Humanities Council of Canada" finanziert wird. Neben den Würzburgern sind daran Wissenschaftler aus Kanada, Großbritannien und China beteiligt. Ziel ist es, das Verhalten von Konsumenten zu untersuchen.

    Die Studie zum Einkaufsverhalten der Würzburger umfasst 95 Seiten. Sie kann für 25 Euro (inklusive Portokosten) am Geographischen Institut der Uni Würzburg erworben werden. Ansprechpartnerin ist Karin Menz, T (0931) 888-5553, E-Mail:
    karin.menz@mail.uni-wuerzburg.de

    Weitere Informationen über die Studie: Prof. Dr. Barbara Hahn, T (0931) 888-5550, Fax (0931) 888-5556, E-Mail:
    barbara.hahn@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Wirtschaft
    regional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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