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28.05.2004 14:00

Arterielle Verschlusskrankheit: Weniger Amputationen durch modernste Therapie

Jens Oliver Bonnet Konzernbereich Unternehmenskommunikation/Pressestelle
LBK Hamburg GmbH

    Mit der "Schaufensterkrankheit" fängt es oft an: Die Durchblutung ist gestört, die Gefäße sind verkalkt - das Gehen schmerzt, so dass man nicht nur vor dem Schaufenster stehen bleibt. Ohne Behandlung drohen Herzinfarkt, Schlaganfall - oder Amputation. Wer raucht, erhöht sein Risiko, an einem "Raucherbein" zu leiden.

    Rund 3,5 Millionen Menschen in Deutschland, meist 50 oder älter, leiden an der Schaufensterkrankheit. Bei Rauchern treten die Probleme im Vergleich zu Nichtrauchern bis zu zehn Jahre früher auf. Den Experten im GefäßCentrum des Allgemeinen Krankenhauses Harburg des LBK Hamburg ist es mit modernster Diagnostik und interdisziplinärer Therapie gelungen, in mehr als 50 Prozent der Fälle eine Amputation zu vermeiden.
    "Durchblutungsstörungen der Beine stellen eine Zivilisationskrankheit dar, die in den kommenden Jahren erheblich zunehmen werden", sagt PD Dr. Eike Sebastian Debus, Leitender Arzt der Chirurgischen Klinik und Abteilung für Allgemein-, Gefäß- und Visceralchirurgie im AK Harburg. Er kennt den weiteren Verlauf: Auf die "Schaufensterkrankheit" folgen nächtlicher Ruheschmerz und chronische Wunden, die durch eine erhebliche Minderdurchblutung verursacht sind. Dr. Debus: "Ist ein derartiges Stadium der Durchblutungsstörung erreicht, besteht eine unmittelbare Gefahr für den Erhalt des betroffenen Beines." Wird keine zügige Behandlung eingeleitet, ist eine Amputation in nahezu allen Fällen unvermeidbar. Aber selbst mit adäquater, zügiger Therapieeinleitung gelingt es nur in 25 Prozent der Fälle, die Extremität zu erhalten.

    Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge kommt es derzeit aufgrund von Durchblutungsstörungen zu 30.000 Amputationen pro Jahr. Die Lebenserwartung der betroffenen Patienten ist um etwa zehn Jahre verkürzt, nur 30 Prozent der in diesem schweren Stadium der Durchblutungsstörung befindlichen Patienten überleben diesen Zustand länger als fünf Jahre.

    Durch bessere Diagnosemöglichkeiten und therapeutisches Management dieser Patienten kann jedoch eine erhebliche Verminderung der Amputationsrate erreicht werden. Dr. Debus: "Gerade im GefäßCentrum Harburg wurden erhebliche Anstrengungen für diese Patienten unternommen, um die Prognose zu verbessern. Dank neue Operationsmethoden, einer eng abgestimmten interdisziplinären Behandlungsstrategie und neuen Entwicklungen der Kathetertechnik konnte die Amputationsrate hier mehr als halbiert werden. Voraussetzung ist ein gut abgestimmtes, interdisziplinäres Management, das im GefäßCentrum Hamburg-Harburg in idealer Weise vorhanden ist. Dies hat dazu geführt, dass unsere Einrichtung als erste dieser Art von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie zertifiziert wurde."

    Auf einer Ärzte-Tagung im Hotel Lindtner am 2. Juni werden Dr. Debus und weitere Experten des AK Harburg aktuelle diagnostische Leitlinien und neue Therapien der Gefäßchirurgie und interventionellen Radiologie darstellen und diskutieren. Dr. Debus: "Einen wichtigen Teil im Behandlungskonzept stellt die lokale Behandlung der Wunden dar, die im integrierten Wundzentrum gewährleistet ist. Hier bieten sich zukünftig hervorragende Ansätze in der Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen und ambulanten Pflegediensten, die im Sinne der integrierten Versorgung einen praktikablen Lösungsansatz bieten."


    Weitere Informationen:

    http://www.ak-harburg.lbk-hh.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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