Mit „PERCEPTEC“, „OrthoScale“, „QualityBox“, „Easy Pull Out“, „G-Riot“ und „VertiFarm“ unterstützt die Hochschule zu Beginn des Jahres 2023 gleich sechs neue Projekte bei der Ideenerprobung. Die Ideengeber erhalten im Rahmen der REAHLIZE-Förderung für die Umsetzung eine finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 7.500 Euro und können die Ausstattung des hochschuleigenen StartUpLab nutzen.
Zentraler Bestandteil jeder augenoptischen oder -ärztlichen Untersuchung ist ein Sehtest zur Bestimmung der Fehlsichtigkeit. Die aktuelle Prozedur umfasst eine kombinierte Abfolge von objektiven Mess- und subjektiven Testverfahren. Sie ist damit zeitaufwendig, raumeinnehmend sowie geräte- und personalintensiv. Dem wollen Markus Leicht und Nico Trinks mit „PERCEPTEC“ Abhilfe schaffen. Ihr Vorhaben zielt auf die Entwicklung eines softwarebasierten Testkonzepts ab, welches über 3D-Displays im virtuellen Raum dargestellt wird. So kann zukünftig ein kompaktes Sehtestgerät genügen, um über eine geeignete Testprozedur alle optischen Parameter der Fehlsichtigkeit für variable Prüfentfernungen aufnehmen zu können.
Herr Leicht hat an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena einen Bachelorabschluss in Augenoptik/Optometrie sowie einen Masterabschluss in Optometrie/Vision Science erworben. Aktuell verfolgt er ein Promotionsvorhaben in Kooperation mit der Technischen Universität Ilmenau. Herr Trinks ist Absolvent des Bachelorstudiengangs Business Administration und derzeit Student des Masterstudiengangs E-Commerce an der EAH Jena. Das Team profitierte in der Vorbereitung des Projekts bereits intensiv von der Unterstützung des Gründungsservice der Hochschule.
Mit „OrthoScale“ wollen die beiden Medizintechnik-Studenten Philip Lindig und Christoph Habenicht ein Produkt entwickeln, welches Patientinnen und Patienten im Rehabilitationsprozess nach einer Operation der unteren Extremitäten unterstützt. So soll eine leicht anzubringende und für den Heimgebrauch geeignete Belastungsmessung für den Schuh etabliert werden. Ziel ist es, eine kontinuierliche Gewichtsverteilung zu ermöglichen, um Überbelastungen aber auch Unterbelastungen zu vermeiden und so den Behandlungsverlauf zu optimieren.
Während der Projektförderung sollen die elektronische Schaltung zur Belastungsmessung sowie eine Sohlenkonstruktion mit Fokus auf die Alltagstauglichkeit entwickelt werden. Anschließend sind die Schaltung und die Sohlenkonstruktion zusammenzuführen. Weiterhin sind ein inhaltlicher Austausch mit Firmen der Reha-Branche zur Anwendbarkeit des Produktes sowie die kontinuierliche Testung und Optimierung vorgesehen.
„QualityBox“ ist die Idee des wissenschaftlichen Mitarbeiters Alexander Riedel und den Professoren Dr. Nico Brehm und Dr. Tobias Pfeifroth. Sie gehören alle dem Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der EAH Jena an und befassen sich in ihrem Vorhaben mit der Defekterkennung in der industriellen Montage.
Die visuelle Qualitätskontrolle montierter Bauteile findet in der Regel durch eine manuelle oder automatische Kontrolle am Ende des Montageprozesses statt. Lösungen zur automatisierten Qualitätskontrolle funktionieren gut unter definierten Umgebungsbedingungen, passen sich aber nicht dynamisch an und sind aufwändig umzusetzen für variantenreiche Fehlertypen. Die Nutzung von Algorithmen zur unüberwachten Anomalie-Erkennung im industriellen Umfeld erlaubt das Identifizieren von Defekten aller denkbaren Arten und benötigt für das Training lediglich Bilder von Gutteilen. Bilder von Fehlern zur Klassifikation müssen im Vorfeld nicht vorhanden sein.
Zur industriellen Nutzbarmachung dieser Methoden ist die Entwicklung eines Prototyps einer Arbeitsstation zur unüberwacht lernenden Defekterkennung geplant. Dafür wird ein System aus Kamera, Computer, Bildschirm und Beleuchtung entworfen, in der zu prüfende Bauteile vom System erlernt werden und die Prüfung stattfinden kann. Zur Bedienung wird eine Software-Applikation mit Benutzeroberfläche entwickelt. Weitere Entwicklungsschritte stellen außerdem die Einbindung eines 3D-Kamersystems sowie verschiedene Methoden zur Reflexionsverringerung dar.
Mit dem „Easy Pull Out“ soll ein Produkt entwickelt werden, welches es Bogen- oder Armbrustschützen leichter macht, geschossene Pfeile aus einer Zielscheibe oder falls nötig, bei einem verirrten Schuss, aus Holz zu entfernen. Die Idee für „Easy Pull Out“ stammt von Daniel Linke. Er ist Absolvent des Bachelorstudiengangs Feinwerktechnik/Precision Engineering sowie des Masterstudiengangs Laser- und Optotechnologien der EAH Jena und derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Herr Linke ist langjähriger Bogenschütze und daher persönlich an der Lösung des bestehenden Problems für alle Schützen interessiert.
Während des Förderzeitraumes möchte er verschiedene funktionsfähige Prototypen in abgewandelten Arten und aus unterschiedlichen Materialien entwickeln. Die Funktion soll es ermöglichen, mit einer Hand und dem Aufbringen von lediglich nur einer Kraft den Pfeil am Produkt zu fixieren und gleichzeitig aus dem Ziel zu lösen.
„G-Riot“ ist eine Idee aus dem Bereich Online-Dating. Hierbei geht es um die Entwicklung einer App, die es Singles ermöglicht, schnell und einfach ein Date im realen Leben zu organisieren. Grundlage ist eine fortschrittliche Filterfunktion und ein KI-Algorithmus, damit die Anwenderinnen und Anwender Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen können.
Die Ideengeber, Van Duc Nguyen und Lukas Kreuch, studieren E-Commerce bzw. Wirtschaftsinformatik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Sie legen bei ihrem Projekt großen Wert auf Chancengleichheit sowie eine angenehme Plattformumgebung, die für jeden kostenlos zugänglich ist. Während der Förderung soll ein funktionsfähiger Prototyp entstehen. Hierzu wird als erstes das User-Interface entwickelt und direkt am Kunden getestet. Anschließend soll die App für IOS und Android mit den vorerst wichtigsten Funktionen programmiert werden.
Die Idee von „VertiFarm“ ist ein modulares Gewächshaus für die Küche, welches nach dem Einsetzen von Saatpads die Aufzucht und Pflege der Pflanzen autonom steuert. Hierfür planen Franz Wilhelm Klose und Carl-Ludwig Schmidt ein neuartiges Verbindungsystem der einzelnen Module. Darüber erfolgt einerseits die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen und andererseits die Erfassung der wichtigsten Vitalparameter in Echtzeit mittels hochmoderner Sensorik, woraufhin selbstständig die Umgebungsbedingungen angepasst werden können. Somit wäre nicht nur die Aufzucht von Pflanzen möglich, sondern auch ein aktives Vorgehen gegen mikrobielle Krankheiten und demzufolge eine Reduzierung von Ernteausfällen. In die Neuentwicklung bringen die beiden Studenten ihre fachliche Expertise ein: Klose studiert im Master Werkstoffwissenschaft, sein Teamkollege Schmidt im Bachelor Feinwerktechnik.
Mit der Förderung soll das Konzept an einem Prototyp erprobt und alle Erkenntnisse anschließend im Demonstrator gebündelt werden. Als besonders herausfordernd wird die Entwicklung und Umsetzung der mikrobiellen Krankheitserkennung und –bekämpfung eingeschätzt.
Ermöglicht wird die Unterstützung der Ideen durch die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Projekts StartUp@EAH.
Die nächste REAHLIZE-Ausschreibungsrunde der Hochschule endet am 30.04.2023.
startuplab@eah-jena.de
https://www.eah-jena.de/startuplab
Projektteams der EAH Jena; abgebildete Personen v.l.n.r.: Prof. Dr. Nico Brehm, Prof. Dr. Tobias Pfe ...
Michelle-Sharon Cole
EAH Jena
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Projektteams der EAH Jena; abgebildete Personen v.l.n.r.: Prof. Dr. Nico Brehm, Prof. Dr. Tobias Pfe ...
Michelle-Sharon Cole
EAH Jena
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