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10.02.2023 15:12

Hochschule Coburg untersucht die weibliche Seite der Stadt

Natalie Schalk Referat Marketing und Kommunikation
Hochschule Coburg

    Zwei Semester lang haben Coburger Studierende in den Bereichen Ökonomie, kommunale Verwaltung, Soziales und Gesundheit, Bildung, Kultur und Sicherheit eine Frage bearbeitet: Wie weiblich ist die Stadt? Jetzt haben sie ihre Entdeckungen präsentiert.

    Albrecht Dürer, Albert Schweitzer und Prinz Albert: Wer eine alphabetische Liste der Namen von Coburger Straßen und Plätzen durchforstet, stößt schon beim Buchstaben A auf recht unterschiedliche Persönlichkeiten. Wobei sie so unterschiedlich auch wieder nicht sind. Zumindest nicht in jeder Hinsicht. Die meisten – fast 93 Prozent – sind Männer. „Wenn man die Straßennamen einzeln betrachtet, fällt das nicht auf“, sagt Patiani Leupolt. Sie ist Studentin der Sozialen Arbeit und steht gerade in der Hochschule Coburg vor einem Plakat, das die Geschichte der Pazifistin Anna Bernhardine Eckstein erzählt. Vor dem Ersten Weltkrieg brachte diese Coburgerin eine Friedens-Petition auf den Weg. Millionen Menschen unterschrieben. Anna B. Eckstein und ihr wichtiges Anliegen sind heute im Herzen Coburgs präsent, weil die Stadt eine Grünanlage nach ihr benannt hat. Darüber spricht Patiani Leupolt jetzt mit Tabea Kühlewindt. Gemeinsam betrachten sie das Schwarz-Weiß-Foto Ecksteins. „Es ist wichtig, dass Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar sind”, sagt Kühlewindt.

    Eine mobile Ausstellung

    Die beiden Studierenden der Sozialen Arbeit haben sich als Teil einer interdisziplinären Projektwerkstatt unter Leitung von Prof. Dr. Gaby Franger-Huhle und Sozialpädagogin Beate Weigle mit der Frage „Wie weiblich ist die Stadt“ auseinandergesetzt. Um die 20 Studierende waren beteiligt und präsentieren an diesem Morgen die Ergebnisse aus zwei Semestern auf 30 Plakaten. Wenige Stunden später ist alles wieder abgebaut. „Die Ausstellung ist mobil und kann gerne ausgeliehen werden“, erklärt Weigle. Ziel der Projektwerkstatt war, kommunalpolitische, ökonomische und bildungspolitische Entwicklungen in Coburg unter dem Gesichtspunkt von Geschlechtergerechtigkeit und der Lebenssituation und Inklusion vulnerabler Gruppen von Frauen jeglicher Herkunft als Maßstab für eine nachhaltige kommunale Entwicklung zu betrachten. Das Ergebnis ist eine Momentaufnahme: Coburg im Herbst 2022.
    Mit verschiedenen Methoden von Literatur- und Internetrecherche über qualitative Interviews bis zur nächtlichen Ortsbegehung haben die Studierenden beispielsweise analysiert, welche Rolle Frauen in den Strukturen, den Bedeutungen, der Wahrnehmung Coburgs und in den sozialen Räumen spielen, was die Stadt Frauen in Beruf und Alltag bietet, wie Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft vertreten sind und wie ihre Leistungen anerkannt werden.

    Teilhabe von Frauen als Bestandteil partizipativer Stadtentwicklung
    Tabea Kühlewindt gehörte zu einer Gruppe, die sich mit Frauen in der Kultur beschäftigte, in Patiani Leupolts Team ging es um Anlaufstellen für Frauen. „Mich hat besonders das Frauenhaus beeindruckt“, erzählt sie. Viele Stellen in Coburg unterstützen das Projekt, besonders dankten die Studierenden der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, Susanne Müller. Aber nicht alle ließen sich auf das Thema ein. „Für mich war auch eine spannende Erfahrung, wie sich so ein Projekt entwickelt und wie schwierig es manchmal ist, mit Leuten ins Gespräch zu kommen“, berichtet Kühlewindt.

    Die junge Frau aus Sachsen-Anhalt hat dabei viel über partizipative Stadtentwicklung gelernt. Genau wie Patiani Leupolt, die aus der Nähe von München kommt - und wie all die anderen unterschiedlichen Studierenden in der Projektwerkstatt. Wobei sie wiederum in einem Punkt gar nicht so unterschiedlich waren: 95 Prozent der Teilnehmenden dieser Wahlveranstaltung waren Frauen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
    Gesellschaft, Politik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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