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02.06.2004 11:10

Schwedische Lyrikerin erhält den Henrik-Steffens-Preis der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

Susanne Schuck Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Der Henrik-Steffens-Preis 2004 der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. geht an die schwedische Lyrikerin Katarina Frostenson. Mit dem Steffenspreis werden Persönlichkeiten aus dem skandinavischen Raum ausgezeichnet, die sich um das europäische Kulturerbe besonders verdient gemacht haben.

    Den Preis verleiht die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am Freitag, dem 11. Juni um 11:30 Uhr, im Scharbausaal der Stadtbibliothek Lübeck. In diesem Rahmen wird Katarina Frostenson ihr Werk unter der Moderation des Lyrikers Durs Grünbein vorstellen. Mit dem Übersetzer Aris Fioretos diskutiert sie unter anderem über schwedische Literatur sowie über die Übersetzung von Lyrik. Zuletzt wird Katarina Frostenson aus ihren Werken lesen.

    Am Vorabend der Preisverleihung, am Donnerstag, dem 10. Juni um 20 Uhr, lädt das Weiße Haus in Cismar / Ostholstein als Kooperationspartner der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. zu einer Lesung der Preisträgerin ein.

    Das internationale Kuratorium hat der schwedischen Lyrikerin Katarina Frostenson den Henrik-Steffens-Preis zuerkannt, weil sie sich durch hochrangige Leistungen in der lyrischen Gattung hervorgetan hat. Die 1953 geborene Autorin nimmt eine zentrale Position in der zeitgenössischen, schwedischen Lyrik ein. Sie kreierte eine lyrische Sprache, die seit zehn bis 15 Jahren einen enormen Einfluss auf die weibliche Poesie Schwedens hat. Bereits im Jahre 1978 gab die Preisträgerin ihr Debüt mit "I mellan". Doch erst mit "Samtalet" (1987) zeigte sie die ganze Kraft ihres musikalischen und assoziativen Komponierens. Ebenfalls beeindruckend sind ihre Arbeiten mit lyrischer Prosa ("Stränderna 1989), lyrischer Dramatik ("4 monodramer" 1990) und der Opernform ("Standen" 1998). Als ihr Meisterwerk gilt der Gedichtzyklus "Joner" 1991.

    "Wenn ich schreibe, habe ich ein starkes, fast vernichtendes Gefühl, dass alle Ordnung von der äußeren Wirklichkeit und nichts mehr von innen kommt", sagte Katarina Frostenson Ende der Achziger Jahre zu Ihrer Art des Schreibens. Ihre Lyrik ist geprägt von sowohl sprachlichen als auch musikalischen Elementen, von Bewegung, Tempo, Klang, von provokanten formalen und inhaltlichen Dissonanzen. Die poetische Kraft ihrer Worte lässt den Leser eintauchen in eine Sinnwelt. Ihre Sprache ist modern und radikal, doch ohne das Zurückgreifen auf moderne sprachliche Stilmittel und zeitgenössische Sprache. So wirken ihre Gedichte zeitlos.

    Neben den nationalen Auszeichungen "Gerard Bonniers lyrikpris" (1988), "Samfundet De Nios stora pris" (1989), "Bellmanpriset" (1994) und "Sveriges Radios lyrikpris" (1996) erhielt Katarina Frostenson eine Nominierung für den europäischen "Aristeionpreis" für zeitgenössische Literatur. 1992 wurde sie außerdem zum damals jüngsten Mitglied der Schwedischen Akademie gewählt. Mit ihrem Gedichtband "Die in den Landschaften verschwunden sind" (Carl-Hanser-Verlag) erschien 1999 eine erste deutsche Übersetzung der talentierten schwedischen Autorin und erntete sogleich begeistertes Lob seitens der Kritiker.

    Der Henrik-Steffens-Preis ist benannt nach dem in Stavanger/Norwegen geborenen Naturforscher, Naturphilosophen und Schriftsteller Henrik Steffens (1773-1845), der die Ideen der Romantik nach Skandinavien und während seines langen Wirkens an deutschen Universitäten ebenso fruchtbar nordische Geistesart nach Deutschland vermittelt hat. Erstmalig wurde der Preis im Jahre 1935 verliehen und nach dem Zweiten Weltkrieg 1965 wieder neu aufgelegt. Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten aus Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und Island, die Leistungen von europäischer Geltung in den Bereichen der Künste, des Städtebaus, der Landschaftsgestaltung, der Volkskunde oder auf den Gebieten der Geisteswissenschaften erbracht haben. Der Preis ist mit Euro 20.000 dotiert.

    Bisherige Preisträger waren unter anderen: 1988 der dänische Komponist und Kompositionslehrer Per Nørgård, Kopenhagen, 1989 der isländische Bildhauer, Maler und Grafiker Sigurdur Gudmundsson, Reykjavík, 1999 der finnische bildende Künstler Kain Tapper, Helsinki, 2000 der schwedische Choreograf Mats Ek sowie 2003 der finnische Architekt Juha Ilmari Leiviskä.

    Das mit dem Henrik-Steffens-Preis verknüpfte Studienstipendium ist mit monatlich Euro 920 ausgestattet. In diesem Jahr erhält es auf Vorschlag der Preisträgerin Frau Dr. theol. Jayne Svenungsson, Stockholm.

    Die Auswahl der Preisträger übernimmt ein europäisches Kuratorium. Zur Zeit gehören ihm folgende Persönlichkeiten an:
    Professor Dr. Lars Olof Larsson, Kiel; Professor Dr. Friedhelm Krummacher, Kiel; Professor Dr. Arnfinn Bø-Rygg, Oslo; Dr. Charlotte Jørgensen, Kopenhagen/Dänemark; Professor Dr. Maria-Liisa Nevala, Helsinki/Finnland; Dr. Anders Olsson, Stockholm/Schweden; Professor Dr. Lutz Rühling, Kiel; Prof. Dr. Jörn Eckert, Rektor der CAU, Kiel (beratend); Senatorin Annette Borns, Lübeck (beratend).

    Kontakt:
    Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
    Dr. Annekatrin Gall, Kulturreferentin
    Tel. 040 - 33 40 217, Fax 040 - 33 58 60
    Email: gall@toepfer-fvs.de, www.toepfer-fvs.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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