idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.03.2023 09:38

Jahresbilanz 2022: Die Erwerbstätigen in Deutschland arbeiteten 61,10 Milliarden Stunden

Katja Feuerstein Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Das Arbeitsvolumen stieg 2022 um 1,4 Prozent auf 61,10 Milliarden Stunden. Im Vergleich zu 2019, vor der Covid-19-Pandemie, lag es aber um 1,6 Prozent niedriger. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person stieg um 0,1 Prozent auf 1.341 Stunden und liegt 2,3 Prozent unter dem vor-Corona-Niveau.

    Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich um 590.000 Personen deutlich gestiegen. Mit einem Jahresdurchschnitt von 45,57 Millionen Erwerbstätigen wurde ein neuer Rekordwert erreicht. „Die Beschäftigung hat ihren Aufwärtstrend nach der Pandemie fortgesetzt. Ein Zuwachs von mehr als einer halben Million Erwerbstätigen in einem krisenhaften Jahr ist bemerkenswert“, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Dabei ist die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten 2022 mit 2,0 Prozent stärker gestiegen als die der Vollzeitbeschäftigten mit 1,3 Prozent. Dies liegt auch an einem Beschäftigungszuwachs in Branchen mit einem hohen Teilzeitanteil, wie im Gastgewerbe oder im Bereich Erziehung und Unterricht.

    Besonders stark ist auch das Beschäftigungswachstum bei den Nebenjobs. 2022 gingen erstmals mehr als zehn Prozent der Arbeitnehmer einer solchen Tätigkeit nach. Mit 4,26 Millionen Beschäftigten, die im Jahr 2022 eine Nebentätigkeit ausübten, wurde ein neuer Höchstwert erreicht.

    Nach ersten Hochrechnungen sank die Kurzarbeit im Jahresdurchschnitt 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 1,42 Millionen auf 429.000 Personen. Zum Jahresende lag sie nur noch leicht über dem Vorkrisenniveau. Der Großteil der Kurzarbeit entfiel zuletzt auf Beschäftigte aus dem Produzierenden Gewerbe. „Die wirtschaftlichen Belastungen infolge der verteuerten Energieversorgung und Lieferkettenstörungen waren hier entscheidend“, stellt Weber fest. Der Arbeitsausfall mit 5,4 Stunden je Beschäftigtem durch Kurzarbeit sank im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr (29,7 Stunden) stark. Damit leistet der Rückgang bei der Kurzarbeit den größten Beitrag zum Anstieg der Arbeitszeit 2022.

    „Zwar ging die Kurzarbeit stark zurück, aber dieser Effekt wird über Arbeitsausfälle durch Krankheit auf Rekordniveau wieder zunichtegemacht“, erklärt Weber. Denn mit einem neuen Spitzenwert von 5,95 Prozent lag der Krankenstand nicht nur deutlich über dem Vorjahreswert in Höhe von 4,42 Prozent – er war auch so hoch wie noch nie seit 1991. Das war besonders auf die starke Zunahme von Atemwegsinfekten und Erkältungskrankheiten – einschließlich einer hohen Zahl an Coronainfektionen – zurückzuführen.

    Eine Tabelle zur Entwicklung der Arbeitszeit steht im Internet unter http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/tab-az2022.xlsx zur Verfügung.

    Eine lange Zeitreihe mit den Quartals- und Jahreszahlen ab 1991 ist unter http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/AZ_Komponenten.xlsx abrufbar.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).