idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.03.2023 15:53

Wie man Essstörungen erkennt und damit umgeht

Marie-Luise Unteutsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
SRH Hochschule für Gesundheit

    Prof. Dr. Dorothea Portius von der SRH Hochschule für Gesundheit widmet sich im Rahmen des Gesundheitsdenkertages am 20. April dem Thema Essstörungen.

    „Laut Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erkranken etwa sieben Millionen Menschen in Deutschland im Laufe ihres Lebens an einer Essstörung. Die am häufigsten auftretenden Essstörungen sind dabei die Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa), die Magersucht (Anorexia nervosa) und die Esssucht (Binge-Eating-Störung). Doch auch moderne Formen von Essstörungen oder problematischem Essverhalten wie die Orthorexie (zwanghafte Fixierung auf gesunde Lebensmittel) oder die Anorexia athletica (übermäßige gesunde Ernährung mit zwanghaften Sportverhalten) nehmen in ihrer Häufigkeit zu“, berichtet Prof. Dr. Dorothea Portius, Studiengangsleiterin im Bachelor-Studiengang Ernährungstherapie und -beratung am Campus Gera der SRH Hochschule für Gesundheit.

    Bisher gibt es keine eindeutigen Zahlen zur Prävalenz, Expert:innen gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus. Obwohl die Krankheiten schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben und mitunter tödlich enden können, erfahren sie im gesellschaftlichen Diskurs kaum Aufmerksamkeit. Um dem entgegenzuwirken und das Thema Essstörungen mehr ins öffentliche Licht zu rücken, widmet sich Prof. Dr. Dorothea Portius diesem im Rahmen ihres Online-Vortrags zum Gesundheitsdenkertag der SRH Hochschule für Gesundheit am 20. April.

    Eine leitliniengerechte Versorgung von Essstörungen ist aufgrund der schwerwiegenden physischen und psychischen Beeinträchtigungen von großer Bedeutung. Die Versorgungsleitlinien empfehlen einen interdisziplinären Ansatz, der neben psychotherapeutischen Methoden auch Ernährungstherapie oder andere Therapiearten wie die Körpertherapie adressieren. Jedoch suchen Betroffene im Schnitt erst nach etwa 2,5 Jahren aktiv Hilfe. Faktoren wie fehlendes Wissen über die Erkrankungen, Stigmatisierung, Scham- und Schuldgefühle, fehlende Einsicht und Motivationsschwäche sind ursächlich für den meist viel zu späten Eintritt in eine Therapie.

    Je länger eine Essstörung besteht, desto stärker chronifizieren sich jedoch auch die essgestörten Verhaltensmuster. Dies führt wiederum zu einer längeren Behandlung, damit verbunden höheren Kosten sowie einem erhöhten Risiko eines Rückfalls. Deswegen besteht die Notwendigkeit einer rechtzeitigen Aufklärung, welche bereits in das Lehrangebot von Schulen integriert werden sollte. Auch ist es von entscheidender Bedeutung, adäquate Interventionen und Selbsthilfeangebote für Menschen mit Essstörungen bereitzustellen, um den Zugang zu einer spezialisierten Versorgung für die Betroffenen zu erleichtern und um die Zeit bis zur ersten Inanspruchnahme von Therapie-angeboten zu verkürzen.

    Zusammen mit Studierenden des Bachelor-Studiengangs Ernährungstherapie und -beratung werden in der interaktiven Veranstaltung zum Gesundheitsdenkertag die Unterschiede und Erkennungsmerkmale der verschiedenen Essstörungen adressiert sowie erläutert, wann problematisches Essverhalten in ein krankhaftes Verhalten übergeht. Ebenso soll beantwortet werden, wie man im Alltag als Betroffene:r oder Angehörige:r mit diesen Störungsbildern umgeht.

    Interessierte können sich für die Online-Veranstaltung am 20.04.2023 um 16 Uhr kostenlos und unverbindlich unter https://eveeno.com/302708780 anmelden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    https://www.srh-gesundheitshochschule.de/unsere-hochschule/hochschulteam/dorothe...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).