Anfälligkeit für Krankheit könnte schon im Mutterleib entstehen
Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der Nervenzellen im Gehirn absterben. Bis heute ist sie nicht heilbar und gilt als Erkrankung, die mit zunehmendem Alter auftritt. Ein Übersichtsartikel von Prof. Dr. Nilima Prakash, HSHL-Professorin mit dem Lehrgebiet "Angewandte Genetik und Stammzellbiologie", zeigt nun: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass schon im Mutterleib Prozesse im Körper angelegt sein könnten, um die Nervenzellen für ein späteres Absterben anfälliger zu machen.
Der Artikel erschien im Dezember 2022 unter dem Titel "Developmental pathways linked to the vulnerability of adult midbrain dopaminergic neurons to neurodegeneration" in der Zeitschrift "Frontiers in Molecular Neuroscience" und sorgt seitdem für ein großes Echo in Forschungskreisen. Denn er liefert wichtige Hinweise darauf, dass möglicherweise präventiv gegen die Erkrankung vorgegangen werden kann.
Bei dem Artikel handelt es sich um eine Übersicht, die verschiedene wissenschaftliche Veröffentlichungen zum Thema zusammenstellt und analysiert. Durch diese Analyse konnte Prof. Prakash zeigen, wie viele Hinweise Forscherinnen und Forscher weltweit bereits haben, dass Morbus Parkinson nicht erst im Alter entsteht. "Wir wissen, dass die Fehlfunktion von Proteinen bei Parkinson eine wichtige Rolle spielt und Zellen absterben lässt. Wenn wir diese Fehlfunktionen frühzeitig, z.B. schon in der Schwangerschaft erkennen könnten, eröffnet das womöglich neue Möglichkeiten für das frühzeitige Eingreifen und präventive Behandlungen. Wir müssen dazu aber noch viel mehr erforschen, um die komplexen Zusammenhänge im Gehirn besser zu verstehen", so Prof. Prakash, die genau in diesem Gebiet mit ihrer Arbeitsgruppe Humane Stammzellforschung aktiv ist. An der HSHL widmet man sich jetzt vor allem der Entwicklung besserer Modelle, konkret einem Biochip für Parkinson, um die Erforschung der Krankheit und ihrer Therapie voranzubringen.
Prof. Dr. Nilima Prakash
Lehrgebiet "Angewandte Genetik und Stammzellbiologie"
+49 (0)2381 8789-512
nilima.prakash@hshl.de
https://doi.org/10.3389/fnmol.2022.1071731
Portrait Prof. Nilima Prakash
Helen Sobiralski
HSHL
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Medizin
überregional
Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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