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03.06.2004 16:19

Graduiertenkolleg "Mediale Historiographien"

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Gemeinsames Projekt von Wissenschaftlern aus Erfurt, Weimar und Jena

    Das Verhältnis von Geschichte und Medien wurde in den letzten Jahrzehnten aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Einerseits hat die aktuelle Berichterstattung immer wieder Debatten ausgelöst, die um die mediale Inszenierung historischer Ereignisse kreisen, andererseits stellt sich die Frage, wie unterschiedliche Medien die Kodierung historischer Situationen und Prozesse bestimmen. Die Frage nach der "Geschichte der Medien" und die Frage nach den "Medien der Geschichtsschreibung" verschränkt ein gemeinsames Graduiertenkolleg von Erfurter, Weimarer und Jenaer Kultur- und Medienwissenschaftlern. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert in dem Projekt "Mediale Historiographien" über einen Zeitraum von zunächst viereinhalb Jahren die Forschungsarbeit von Doktoranden und Postdoktoranden an den beteiligten Universitäten.

    Die stellvertretende Leiterin des Kollegs, Prof. Dr. Bettine Menke, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Erfurt, freut sich über das erste bewilligte Projekt dieser Art: "Das Graduiertenkolleg stärkt die interdisziplinäre und internationale Forschungsarbeit der Universität", so Menke. "Die Intensivierung des Promotionsstudiums und die konsequente Förderung exzellenter wissenschaftlicher Forschungsprojekte ist das zentrale Anliegen des Kollegs". Vizepräsident Prof. Dr. Eberhard Tiefensee - in dieser Funktion zuständig für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs - betont: "Ich bin den an diesem Projekt Beteiligten sehr dankbar, sich trotz der immensen Lehrbelastung für das immerhin erste Graduiertenkolleg der jungen Universität erfolgreich eingesetzt zu haben. Es ist ein Ausdruck dafür, dass sich im Bereich Forschung und wissenschaftliche Nachwuchsförderung effektiv etwas bewegt, und kommt zum passenden Zeitpunkt, weil in diesem Sommer die ersten regulären MA-Absolventen der Universität zu erwarten sind."

    Auf Erfurter Seite sind neben Prof. Menke der Historiker Prof. Dr. Alf Lüdtke und der Medien- und Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Michael Giesecke an dem Gemeinschaftsprojekt beteiligt. Die Bauhaus-Universität Weimar vertreten die Medienwissenschaftler Prof. Dr. Joseph Vogl, der die Leitung des Kollegs übernommen hat, Prof. Dr. Lorenz Engell und Prof. Dr. Bernhard Siegert. Prof. Dr. Karl Sierek von der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist der Experte für das Fachgebiet Film- und Medienwissenschaft. Weitere Kooperationspartner kommen von der Technischen Hochschule Zürich, den Universitäten Chicago, Amsterdam und Konstanz, dem Sonderforschungsbereich 482 der FSU Jena und der Stiftung Weimarer Klassik.

    Vierzehn Doktoranden und zwei Postdoktoranden können im Rahmen dieses Graduiertenkollegs am 1. Januar 2005 in Thüringen mit ihrer Forschungsarbeit beginnen. Sie soll sich dem Verhältnis von Geschichte und Medien in der Moderne widmen. Das Graduiertenkolleg untersucht den Zusammenhang zwischen Medieninnovationen, der Dynamik kultureller Prozesse und ihrer historiographischen Fassung seit dem 19. Jahrhundert. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie unterschiedliche Medien die Darstellung, die Wahrnehmung und Erfahrung von Geschichte bestimmen. Text und Bild, Kommunikations- und Speichermedien, Archive und Bibliotheken, aber auch analoge und digitale Technologien werden dabei als je spezifische 'Medien der Geschichte' begriffen.

    Die Forschungsschwerpunkte des Graduiertenkollegs liegen u.a. in der Untersuchung der Funktion unterschiedlicher Medien bei der Entstehung historischen Wissens, der Analyse von konkreten Darstellungsweisen historischer Prozesse in verschiedenen Medien, der Verknüpfung von medien- und geschichtstheoretischen Fragen und der Erarbeitung von Konzepten und Modellen zur Mediengeschichtsschreibung. Das Graduiertenkolleg fördert gezielt interdisziplinäre und fachübergreifende Dissertations- und Forschungsprojekte. Dazu wird ein Studienprogramm angeboten, das neben projektorientierten Lehrveranstaltungen auch eine Reihe von Workshops und internationalen Tagungen sowie die Einladung von Gastwissenschaftlern vorsieht.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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