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23.03.2023 13:42

Wie Kommunen besser mit Krisen umgehen können

Sybille Wenke-Thiem Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Institut für Urbanistik

    Pandemie, Extremwetter, Fluchtzuwanderung: Der Umgang mit Krisen setzt Kommunen immer öfter unter Druck. Wie können sie sich auf künftige Ereignisse vorbereiten und widerstandsfähiger werden? Eine neue Publikation gibt Kommunen Tipps zur Förderung der Resilienz.

    Berlin. Kommunen stehen vor vielfältigen Herausforderungen, die von außen auf sie einwirken. Dazu gehören lang laufende Entwicklungen wie die Auswir­kungen des demografischen Wandels oder der Klimaveränderung, die in den Innenstädten immer stärker spürbar werden. Aber auch plötzliche Schocks wie die Flutkatastrophe im Juli 2021 sind zu bewältigen. Urbane Systeme müssen widerstandsfähig gegen solche Störungen gemacht werden. Gleichzeitig gilt es, sie weiterzuentwickeln und im Hinblick auf eine nachhaltige Zukunft anzupassen. Resilient zu sein bedeutet mehr als die Reaktion und Vorsorge gegenüber Katastrophen. Resilient ist eine Kommune dann, wenn sie trotz solcher Störungen ihren gesteckten Zielen weiter nachgehen kann.

    Die Digitalisierung eröffnet Kommunen dabei vielfältige Möglichkeiten, um die urbane Resilienz zu stärken. Beispiele sind verbesserte Informations- und Planungsgrundlagen wie ein Echtzeit-Monitoring von Umwelt- und Wetterdaten oder die Entwicklung neuer Plattformen für effiziente Kooperationen. Digitalisierung kann jedoch die Resilienz eines urbanen Systems auch gefährden, zum Beispiel durch Cyberattacken auf städtische Infrastrukturen.

    "Die Resilienz von Kommunen zu erhöhen bedeutet auch, sie widerstandsfähig gegenüber Stressereignissen zu machen und Kommunen aktiv in eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln", so Difu-Wissenschaftlerin Julia Diringer.

    Die Studie wurde durch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin im Rahmen der Begleitforschung des Programms „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erarbeitet. Mit der Publikation soll Resilienz als Grundgerüst einer nachhaltigen Stadtentwicklung greifbar gemacht und gezeigt werden, warum es effektiv ist, sich auch in der Smart-City-Strategieentwicklung stärker mit diesem Konzept zu befassen.

    Anhand von Fallbei­spielen aus Kommunen zeigt die Studie, wie vier zentrale Merkmale resilienter Systeme – Feedback-Loops, Modularität, Diver­sität und Redundanz – die Resilienz in Kommunen insbesondere dann stärken können, wenn digitale Dateninfrastrukturen und Steuerungstools eingesetzt werden. Gleichzeitig ist es wichtig, mögliche Risiken zunehmender Digitalisierung von Daten und Entscheidungs­prozessen zu berücksichtigen.

    Das Forschungsteam empfiehlt, Resilienz als Querschnittsthema in allen Entscheidungsprozessen und -verfahren der Kommunen zu verankern. Resilienzstrategien sollten sich zudem an vorhandenen Strategien der Kommunen orientieren und diese flankierend unterstützen. So kann zum Beispiel eine bestehende oder in der Entwicklung befindliche Nachhaltigkeits-, Klima­anpassungs- oder Smart-City-Strategie weiterent­wickelt oder ergänzt werden. Grundsätzlich geht es vorrangig darum, Resilienz als Fähigkeit zu begreifen, um den gewünsch­ten Wandel zu einer nachhaltigen kommunalen Entwicklung herbeizuführen und in fachübergreifenden Kooperationen umzusetzen.



    Der Text ist selbstverständlich frei zur Weiternutzung. Über ein Belegexemplar/Beleglink an presse@difu.de würden wir uns sehr freuen.

    Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
    Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Julia Diringer
    +49 30 39001-283
    diringer@difu.de


    Weitere Informationen:

    https://www.difu.de/17811 Virtuelle Pressemappe


    Bilder

    Cover der Publikation Resilienz in der Smart City
    Cover der Publikation Resilienz in der Smart City

    Resiliente Systeme in der Stadt
    Resiliente Systeme in der Stadt


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Energie, Gesellschaft, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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