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28.03.2023 09:46

Tempo 30 für mehr Lebensqualität: Deutschlandkarte des IfL zeigt regionale Unterschiede

Dr. Peter Wittmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Länderkunde

    Auch wenn sie manchem Autofahrer ein Ärgernis sind: Tempo-30-Zonen senken den Lärmpegel, sparen Stress und vermeiden schwere Unfälle. Das Leibniz-Institut für Länderkunde hat die neu aufgeflammte Diskussion um Tempolimits zum Anlass genommen, die Anteile der geschwindigkeitsreduzierten Straßen in Städten in einer Deutschlandkarte zu veranschaulichen.

    Die interaktive Karte im Online-Nationalatlas des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) basiert auf neuesten Daten für alle 80 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Dargestellt sind die Anteile der Straßenabschnitte am Gesamtstraßennetz, auf denen Tempo 30 (oder darunter) gilt. Am häufigsten runter vom Gas müssen Fahrzeuglenker demnach in Städten in Süd- und Norddeutschland. Eher gering sind die Anteile der Straßenabschnitte mit maximal 30 km/h in der Mitte Deutschlands in einem breiteren Band zwischen Mönchengladbach und Dresden. Spitzenreiter bei den geschwindigkeitsreduzierten Straßen ist Berlin mit einem Anteil von 60 Prozent, gefolgt von Reutlingen (58 Prozent). Den dritten Rang teilen sich Essen und München mit jeweils 56 Prozent Tempo-30-Anteilen am gesamten städtischen Straßennetz.

    Einen Grund für die regionalen Unterschiede sehen die IfL-Forscher Christian Hanewinkel und Wladimir Sgibnev im jeweiligen Umfang des Vorfahrtsstraßennetzes. Hauptstraßen sind von der in der Straßenverkehrsordnung verankerten Vorschrift ausgenommen, nach der innerhalb geschlossener Ortschaften die Straßenverkehrsbehörden Tempo-30-Zonen „im Einvernehmen mit der Gemeinde“ anordnen. Viele Städte und Gemeinden würden die gesetzlichen Grundlagen gern dahingehend ändern, dass Kommunen eigenverantwortlich Geschwindigkeitsbegrenzungen einführen können – auch auf Haupt- beziehungsweise Vorfahrtstraßen.

    Für einen Zusammenhang zwischen Faktoren wie Bevölkerungszahl oder Gewerbesteueraufkommen und der Ausweisung von Tempo-30-Zonen haben die beiden IfL-Forscher keine Belege gefunden. Um aussagekräftige Korrelationen aufzudecken, seien weiterführende qualitative Untersuchungen nötig, etwa zur politischen Ausrichtung kommunaler Entscheidungsträger oder auch zur Rolle lokaler zivilgesellschaftlicher Akteure wie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club.

    Nationalatlas aktuell

    Unter aktuell.nationalatlas.de veröffentlicht das Leibniz-Institut für Länderkunde regelmäßig Kartenbeiträge zu Themen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Politik, Gesundheit und Umwelt. Alle Karten, Diagramme und Fotos sind dort online verfügbar und stehen zusätzlich als PDF-Dokumente zum Download bereit. Auf Wunsch können die Materialien in Druckqualität zur Verfügung gestellt werden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Christian Hanewinkel
    Tel. 0341 600 55-150
    c_hanewinkel@leibniz-ifl.de

    Dr. Wladimir Sgibnev
    Tel. 0341 600 55-161
    w_sgibnev@leibniz-ifl.de


    Originalpublikation:

    Hanewinkel, Christian und Wladimir Sgibnev (2023): Tempo 30 in Großstädten. In: Nationalatlas aktuell 17 (02.2023) 2 [202.03.2023]. Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL). URL: https://aktuell.nationalatlas.de/tempo_30-2_03-2023-0-html/


    Weitere Informationen:

    https://aktuell.nationalatlas.de NATIONALATLAS aktuell


    Bilder

    Tempo 30 in einer Hauptstraße in Leipzig
    Tempo 30 in einer Hauptstraße in Leipzig

    © Volker Bode / Leibniz-Institut für Länderkunde


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Tempo 30 in einer Hauptstraße in Leipzig


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