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13.04.2023 14:36

Erneuerbare Energien: Innovationspark in Jüchen erhält weitere Fördermittel

Sybille Fuhrmann Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Köln

    Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler, die TH Köln und das Wuppertal Institut haben für die weitere Entwicklung des Projekts „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ Fördergelder erhalten: Das Strukturwandelprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren hat ein Volumen von insgesamt 1,94 Millionen Euro und wird von Bund und Land unterstützt.

    Kernidee ist es, die neu entstehende Landschaft im Tagebau Garzweiler für Erneuerbare Energien im Einklang mit anderen Verwendungsmöglichkeiten zu nutzen. In einem integrierten System soll Energie unmittelbar vor Ort erzeugt, gespeichert und verwendet wird. Dabei sollen innovative technologische Konzepte realisiert werden. Dies wird auf Flächen in der Tagebaufolgelandschaft Garzweiler südlich der Bundesautobahn (BAB) 46 sowie östlich und westlich der BAB 44n geschehen, die rekultiviert sind oder sich aktuell in der Rekultivierung befinden.

    Zukunftsweisendes Konzept

    „Das Gelingen der Energiewende ist für das Rheinische Revier und seine wirtschaftliche Entwicklung elementar. Wir wollen durch den gezielten Ausbau erneuerbarer Energien im Verbandsgebiet dazu beitragen. Unsere Region ist traditionell auch eine Energieregion, und wir wollen es bleiben. Das allerdings klimaneutral, innovativ und umweltschonend“, betont Dr. Gregor Bonin, Verbands¬vorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler.

    „Zukunftsweisend ist das Projekt nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem in Bezug auf die partizipative Gestaltung des Konzepts. So werden die konkreten Entwicklungsperspektiven der geplanten Teilprojekte mit relevanten Akteursgruppen vor Ort integrativ und auf Augenhöhe erarbeitet“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. Ein weiterer wichtiger Eckpunkt ist die proaktive Einbindung von Partnerinnen und Partnern sowie Institutionen aus dem gesamten Rheinischen Revier. Sie soll zu einer hervorragenden Vernetzung und damit auch Sichtbarkeit des Projektes beitragen und den Strukturwandel konkret erfahrbar machen.

    Landwirtschaft und Energiewirtschaft verbinden

    Im Rahmen des Vorhabens werden fünf Teilprojekte in Machbarkeitsstudien weiterentwickelt. So zielt zum Beispiel die geplante „Energielandschaft“ südlich von Jüchen darauf ab, Energieerzeugung durch Windenergie und Sonnenenergie (Photovoltaik) in Hybridkraftwerken mit der Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Naturschutz zu koppeln. Die Beteiligung der örtlichen Landwirtschaft ist dabei von herausragender Bedeutung.

    „Mit dem Konzept der Agrifotovoltaik werden Land- und Energiewirtschaft verbunden, was eine mehrfache Nutzung der knappen Flächen ermöglicht. Die vorhandenen Erfahrungen in der Region sollen nun in einem großflächigen Maßstab angewandt werden", erläutert Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy der TH Köln. Auch ein weiteres Teilprojekt, die sogenannte Solarautobahn, verfolgt einen innovativen Ansatz: Lärm- sowie Windschutzanlagen entlang der BAB 46 bei Jüchen und der BAB 44n würden dabei für die Produktion von Solarstrom genutzt.

    Machbarkeitsstudien als Schritt zur konkreten Umsetzung

    Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat im Sommer 2021 gemeinsam mit den genannten Projektbeteiligten eine mehr als 100 Seiten starke Konzeptstudie für den „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“ vorgelegt. Die Entwicklung der Teilprojekte wird jetzt über eine Laufzeit von vier Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des so genannten STARK-Programms zur „Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten“ sowie vom Land NRW gefördert. Für die Teilprojekte werden im Rahmen der Förderung Machbarkeitsstudien erstellt, um die Umsetzung des Innovationsparks konkret vorzubereiten.

    Unter http://www.landfolge.de/innovationspark-erneuerbare-energien-juechen finden sich weitere Informationen zum Projekt.

    Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

    Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wird von den Städten Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich sowie der Landgemeinde Titz getragen. Der interkommunale Verband umfasst damit ein Gebiet, in dem mehr als 400.000 Menschen leben. Das Unternehmen RWE Power AG und die Region Köln-Bonn e.V. gehören dem Verband als beratende Mitglieder an. Die Geschäftsstelle befindet sich direkt am Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Kuckum. Verbandsvorsteher ist Dr. Gregor Bonin, Geschäftsführer Volker Mielchen. Der Zweckverband wurde 2017 gegründet und bearbeitet die Themenfelder Landschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Städtebau sowie Infrastruktur. Zentrale Aufgabe des Verbandes ist die Entwicklung und Umsetzung von Projekten in der Tagebaufolgelandschaft und ihrer Umgebung. Darüber hinaus unterstützt der Zweckverband die Mitgliedskommunen bei der Umsetzung eigener Strukturwandelprojekte und vertritt ihre Interessen in der überregionalen Zusammenarbeit der Tagebauregionen im Rheinland.

    Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH

    Das Wuppertal Institut ist ein führender Think Tank für eine impact- und anwendungsorientierte Nachhaltigkeits- und Transformationsforschung. Kernauftrag des 1991 gegründeten Wuppertal Instituts ist es, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse einen Beitrag dafür zu leisten, die globalen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Transformationspfaden in eine klimagerechte und ressourcenschonende Zukunft. Dafür entwickeln die Wissenschaftler*innen System- und Zielwissen und erforschen praxisnahe Leitbilder und Strategien für die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – auf lokaler Ebene, in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt.

    Technische Hochschule Köln

    Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 25.000 Studierende in etwa 100 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.

    Kontakt für Medien:
    Christin Hasken, Leiterin Kommunikation
    Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH
    0202/2492-187
    christin.hasken@wupperinst.org
    wupperinst.org

    Jörg Meyer zu Altenschildesche, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
    Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
    0 21 64/7 03 66-26
    01 59/06 23 96 86
    joerg.meyer@landfolge.de
    landfolge.de

    Christian Sander, Teamleiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
    TH Köln
    0221-8275-3582
    pressestelle@th-koeln.de
    th-koeln.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Energie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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