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24.04.2023 14:12

PIWI-Rebsorte Calardis Musqué erhält Sortenschutz

Johannes Kaufmann Pressestelle
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

    Die am Julius Kühn-Institut gezüchtete weiße Rebsorte ist resistent gegen mehrere Schaderreger. Weine aus der Sorte stehen für einen filigranen Muskatton im Zusammenspiel mit exotischen Aromen, verbunden mit lebendiger Säure.

    (Siebeldingen) Rebenzüchtung braucht seine Zeit. Das gilt auch und ganz besonders für die neue Rebsorte Calardis Musqué. Gekreuzt wurde sie bereits 1964 am Geilweilerhof in Siebeldingen aus Bacchus und Seyval Blanc. 59 Jahre später bekam die Entwicklung der Rebenzüchtung am Julius Kühn-Institut (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, nun den Sortenschutz verliehen.

    Calardis Musqué zählt zu den sogenannten PIWI (pilzwiderstandsfähige Rebsorten). Neben mittelstarken Widerstandsfähigkeiten gegen Echten Mehltau, Falschen Mehltau und Botrytis weist sie auch eine hohe Resistenz gegen die Schwarzfäule auf. Diese Eigenschaften führen dazu, dass im Anbau deutlich weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden müssen – ein wichtiger Schritt zu einem nachhaltigeren Weinbau
    und auch für den Ökoanbau essenziell.

    Lebendige Säure und exotische Fruchtnoten

    Sensorisch fallen die Weine von Calardis Musqué auf. Die Rebsorte steht für einen filigranen, an Traminer erinnernden Muskatton im Zusammenspiel mit exotischen Aromen wie Mango, Maracuja, Grapefruit und Stachelbeere. Die lebendige Säure macht den Wein sehr ansprechend und gibt ihm die notwendige Tiefe. Während der langen Prüfzeit und unabhängig von den Umweltbedingungen hat sich die hohe Qualität der Weine als außerordentlich beständig erwiesen. In den jährlichen Blindverkostungen auf dem Geilweilerhof in Siebeldingen, die das JKI-Fachinstitut für Rebenzüchtung ausrichtet, entwickelte sie sich zum Favoriten der Gäste.

    Aufgrund ihrer Geiztraubenbildung und Neigung zur Verrieselung ist Calardis Musqué im Anbau etwas anspruchsvoller als andere Neuzüchtungen. Der gesteigerte Aufwand im Weinberg und der je nach Witterung möglicherweise reduzierte Ertrag werden jedoch durch die beständig hohe Qualität der Weine belohnt.

    Die Sorte ist seit 2021 für den Anbau in der Bundesrepublik Deutschland klassifiziert. Interessierte Weingüter können die Rebsorte bei ausgewählten Rebveredlern beziehen. Ihr Name nimmt Bezug auf eine historische Bezeichnung für den Geilweilerhof, Calardiswilre.

    Weine aus der neuen Sorte sind im Weinverkauf des JKI bereits erhältlich: https://www.julius-kuehn.de/zr/weinverkauf/


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Oliver Trapp
    Julius Kühn-Institut, Fachinstitut für Rebenzüchtung Geilweilerhof
    76833 Siebeldingen
    Telefon: 06345/41-118
    E-Mail: oliver.trapp@julius-kuehn.de


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    Die Rebsorte Calardis Musqué ist resistent gegen verschiedene Pilzkrankheiten und reduziert dadurch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau.
    Die Rebsorte Calardis Musqué ist resistent gegen verschiedene Pilzkrankheiten und reduziert dadurch ...
    JKI
    JKI

    Symbolische Darstellung der Aromanuancen der Rebsorte Calardis Musqué.
    Symbolische Darstellung der Aromanuancen der Rebsorte Calardis Musqué.
    JKI
    JKI


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Die Rebsorte Calardis Musqué ist resistent gegen verschiedene Pilzkrankheiten und reduziert dadurch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Weinbau.


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    Symbolische Darstellung der Aromanuancen der Rebsorte Calardis Musqué.


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