DVGeo und GeoUnion fordern, dass geowissenschaftliche Inhalte im Schulunterricht einen höheren Stellenwert erhalten müssen, um den globalen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Der Klimawandel wird von der jungen Generation als fundamentale Bedrohung empfunden; in Deutschland und weltweit treten vor allem Schüler:innen lautstark für mehr Klimaschutz ein. Neben der Klimakrise sind eine ganze Reihe weiterer globaler Probleme Gegenstand der Geowissenschaften: z.B. Energie- und Rohstoffversorgung, Wasserverteilung, Erhalt der Bodenfunktionen, Naturrisiken oder die Verschmutzung der Meere. Für die gesellschaftliche Diskussion darüber und für die Mitwirkung an politischen Entscheidungen benötigen mündige Bürger:innen deshalb ein geowissenschaftliches Grundlagenwissen über das Erdsystem.
Hier sehen die in GeoUnion und DVGeo zusammengeschlossenen geowissenschaftlichen Fachverbände ein großes Defizit. In einem gemeinsam entwickelten Positionspapier stellen sie fest, dass die geowissenschaftliche Bildung an deutschen Schulen unzureichend ist. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass das Schulfach Geographie/Erdkunde in den letzten Jahren massiv gekürzt wurde – insbesondere zu Lasten seiner naturwissenschaftlichen Themenfelder.
Nach GeoUnion und DVGeo sind für die Entwicklung einer Erdsystem-Kompetenz der Schüler:innen grundlegende Kenntnisse zu Bau und Dynamik des Planeten Erde mit seinen Teilsystemen der Atmosphäre, der Hydrosphäre, der Geosphäre und der Biosphäre sowie zu deren Wechselwirkungen im Erdsystem unverzichtbar. Ergänzt werden müssen sie durch Wissen über Modellierungs- und Prognosemethoden (z.B. zur Klimaentwicklung) und über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Regelkreise der Erdsysteme. Diese Kenntnisse sind auch für die Bemühungen um das Erreichen der Sustainable Develpment Goals in der Agenda 2030 unerlässlich und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Um eine angemessene erdsystemwissenschaftliche Bildung zu erreichen, empfehlen GeoUnion und DVGeo folgende Maßnahmen zur Stärkung des Schulfachs Geographie:
– konsequente Neuorientierung der Lehrpläne/Bildungspläne der Bundesländer durch Einbindung geowissenschaftlicher und geodidaktischer Fachexpertise in die Lehrplankommissionen,
– klar formulierte Sonderstellung der Geographie an der Schnittstelle von natur- und gesellschaftswissenschaftlichem Bildungsbereich und konsequente Einbindung in bildungspolitische MINT-Strukturen,
– Fixierung von zwei Wochenstunden selbstständig unterrichteter Geographie über alle Jahrgangsstufen hinweg und echte Wahlfreiheit in der Sekundarstufe II,
– Kenntnisse über Inhalte und Methoden der Erdsystemforschung in der Lehrkräfteausbildung,
– Unterstützung didaktischer Lehr-/Lernkonzepte und -materialien zum Erdsystemwissen.
Eine ausführliche Darstellung finden Sie in der Stellungnahme, die weiter unten verlinkt ist.
Tamara Fahry-Seelig, fahry-seelig@dvgeo.org
https://www.dvgeo.org/fileadmin/user_upload/News_2023/Positionspapier_14_04_23.p... Positionspapier "Mehr Erdsystemwissen in die Schule!"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Schule und Wissenschaft
Deutsch
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