idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.06.2004 14:24

Wissenschaftlicher Beirat protestiert gegen Schließung des Kölner ISO Instituts

Dr. Michael Schwarz Geschäftsleitung
ISO Institut zur Erforschung sozialer Chancen Köln

    Noch 2001 attestierte der Wissenschaftsrat dem ISO Institut zur Erforschung sozialer Chancen eine Forschungsarbeit von hoher landespolitischer Bedeutung. Jetzt stellt das nordrhein-westfälische Ministerium für Wissenschaft und Forschung die finanzielle Förderung des bislang überwiegend aus Landesmitteln finanzierten Instituts ein. Die zwangsläufige Folge: Das Institut muss seine Arbeit Ende des Jahres einstellen.

    Das von dem großen Kölner Soziologen Rene König gegründete Institut muss am 31.12.2004 nach mehr als dreißig Jahren wissenschaftlich anerkannter und hochgradig praxisrelevanter Forschungsarbeit schließen. Alle derzeit noch beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen entlassen werden. Wenn keine tragfähigen Auffanglösungen gefunden werden, sind sie akut von Arbeitslosigkeit bedroht.
    Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, 15 anerkannte Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und renommierte Professoren, die die Arbeit des Instituts wissenschaftlich beraten und evaluieren, protestieren in einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung nachdrücklich gegen diese mit gesellschafts-, forschungs- und bildungspolitischen Erfordernissen und Prioritäten unvereinbare Entscheidung. Der Beirat weist darauf hin, dass das Institut einen ausgezeichneten Ruf im Bereich der empirischen Erforschung der Qualifikationsentwicklung, der Arbeitszeitforschung sowie der politischen Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten hat. Politiknah im Interesse des Landes arbeitend, hat das ISO auch in der internationalen Forschung große Beachtung und Anerkennung gefunden. Dem ISO sind auf seinen Forschungsfeldern höchst beachtliche Pionierleistungen gelungen.
    Nachdem die mit großen Erwartungen und Interessen von beiden Seiten verfolgte Perspektive einer Integration von Teilen des ISO in die Universität Duisburg-Essen im Februar diesen Jahres vom Ministerium für gescheitert erklärt worden ist, hält der Beirat die nunmehr zu befürchtende Vernichtung einer gewachsenen und anerkannten Forschungskapazität für unverantwortlich. Mit Verweis auf die das ISO auszeichnende Verbindung von Praxisnähe und Grundlagenforschung fordert der Beirat das Ministerium auf, seine forschungspolitische und soziale Verantwortung wahrzunehmen. Der Rückzug des Ministeriums aus der Förderung dieses Instituts steht in eklatantem Widerspruch zu den ständig von Bundes- und Landesregierung vorgebrachten Beteuerungen, den Wissenschaftsstandort Deutschland durch alle nur erdenklichen Anstrengungen zu stärken. Wenn schon die Schließung des ISO und die Kündigung aller Arbeitsverträge nicht mehr rückgängig zu machen sind, so ist zumindest dafür Sorge zu tragen, dass das wissenschaftlich und landespolitisch bedeutsame Forschungspotential des ISO durch projekt- und personenbezogene Auffanglösungen erhalten bleibt.

    Gez. Prof. Dr. Werner Fricke,
    Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des ISO Instituts zur Erforschung sozialer Chancen, Köln

    Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats:
    Prof. Dr. Ditmar Brock, Dr. Hans Dietrich, Dr. Ingrid Drexel, Prof. Dr. Werner Fricke, Prof. Dr. Helmut Heid, Dr. Elisabeth Krekel, Prof. Dr. Helga Krüger, Prof. Dr. Günter Kutscha, Prof. Dr. Hellmuth Lange, Prof. Dr. Hartmut Neuendorff, Prof. Dr. Eckart Pankoke, Prof. Dr. Günther Schmid, Prof. Dr. Rudolf Tippelt, Prof. Dr. Rainer Trinczek, Prof. Dr.-Ing. Alexander Wittkowsky

    Kontakt:
    Prof. Dr. Walter R. Heinz, Institutsdirektor, email: joint.ad.venture@t-online.de; Tel.: 0421-702846
    Dr. Michael Schwarz, Geschäftsführung ISO, email: michael.schwarz@iso-koeln.de; Tel.: 0221-88811208


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).