Wie lassen sich digitale Innovationen in gesellschaftlich sinnvolle Bahnen lenken? Welche Technologien helfen, die Wirtschaft zügig zu dekarbonisieren? Und wie können kritische Infrastrukturen künftig widerstandsfähiger gemacht werden? Zentrale Zukunftsfragen verlangen längst nach Lösungen auf europäischer Ebene. Bei der Suche nach adäquaten Antworten setzt das Europäische Parlament auch weiterhin auf die wissenschaftliche Expertise der Expertinnen und Experten für Technikfolgenabschätzung am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Adressat und Auftraggeber der Beratung ist das aus 27 Europaabgeordneten bestehende „Panel for the Future of Science and Technology“ (STOA) des Europäischen Parlaments. Seit 2005 erhält STOA regelmäßig kurze Briefings und detaillierte Analysen zu neuen und aufkommenden Technologien von den Mitgliedern der „European Technology Assessment Group“ (ETAG). Diese Gruppe wissenschaftlicher Einrichtungen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Tschechien, Dänemark, Norwegen und Portugal wird vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT geleitet. Als Koordinator der ETAG hat sich das ITAS nun erfolgreich um einen neuen Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren beworben.
Politische Entscheidungsprozesse unterstützen
„Die Entscheidung des Europäischen Parlaments unterstreicht den hohen Stellenwert der Technikfolgenabschätzung, die am KIT seit vielen Jahren kontinuierlich ausgebaut wird“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Wir freuen uns, dass wir unsere Expertise in diesem Bereich nicht nur auf nationaler Ebene für den Deutschen Bundestag, sondern an der Spitze eines internationalen Netzwerks auch auf europäischer Ebene weiterhin in politische Entscheidungsprozesse einbringen können.“
„Für demokratische Entscheidungsprozesse ist es zentral, gesellschaftliche Technikfolgen angemessen und vorausschauend zu berücksichtigen. Die Beauftragung durch STOA zeigt, dass die Nachfrage nach fundierter wissenschaftlicher Beratung zur Gestaltung und Nutzung des soziotechnischen Fortschritts ungebrochen groß ist“, so Professor Armin Grunwald, Leiter des ITAS am KIT. „Wir sind überzeugt, dass insbesondere bei den digitalen Technologien aber auch bei Fragen technologischer Souveränität und Störungsresilienz viel Arbeit auf uns wartet.“
Studien zu Deepfakes und Wasserstoff
Die ETAG hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Analysen zu den sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten neuer technologischer und wissenschaftlicher Entwicklungen durchgeführt. Besondere Beachtung fanden zuletzt Studien zu Handlungs- und Regulierungsoptionen im Umgang mit KI-manipulierten Medieninhalten, sogenannten „Deepfakes“ („Tackling deepfakes in European policy“) oder zur Umsetzung der europäischen Wasserstoffstrategie („The potential of hydrogen for decarbonizing EU industry“).
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 300 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.
Jonas Moosmüller
ITAS - Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 721 608 26796
jonas.moosmueller@kit.edu
https://www.itas.kit.edu/etag.php
https://www.europarl.europa.eu/stoa/en/home/highlights
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Energie, Gesellschaft, Informationstechnik, Politik
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).