Am 14. Juni 2004 wird mit dem supraleitenden Ganzkörper-Magneten das Herzstück des ersten 7-Tesla-Ultrahochfeld-Kernspintomographen Europas nach Magdeburg angeliefert.
Die Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Neurobiologie (IfN) und der Otto-von-Guericke-Universität können nach der Installation dieses einmaligen Forschungsgroßgerätes vor Ort durch den Hersteller (Siemens AG Medical Solution) mit dem Forschungsprojekt "Ultrahochfeld-Kernspintomographie am Menschen" beginnen. Dieses bildet einen Schwerpunkt der nicht-invasiven Bildgebung im Rahmen des Magdeburger "Center of Advanced Imaging CAI", einem der fünf staatlich geförderten Bildgebungszentren in Deutschland. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von ca. 10 Millionen Euro erfolgt aus Mitteln der EU, des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Bundes.
Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) ist eine nicht mehr wegzudenkende Methode der klinischen Diagnostik und neurologischen Forschung. Die auf Supraleitung beruhende Bildgebungstechnologie der funktionellen Kernspintomographie ermöglicht es, die Arbeit von Nervenzellen und ihre Störungen an jedem Ort innerhalb des Gehirns berührungslos und ohne schädliche Nebenwirkungen zu beobachten. Diese Technik beginnt die Kenntnisse der menschlichen Hirnmechanismen in revolutionärer Art und Weise zu erweitern. Daran haben die Magdeburger Forscher des CAI mit ihren Ergebnissen bereits einen bedeutenden Anteil, wobei ihre bisherigen Forschungen an Kernspintomographen mit einer Feldstärke von 1,5 und 3 Tesla durchgeführt werden.
Die Verwendung ultrastarker Magnetfeldern von der Größe der 140.000-fachen Stärke des Erdmagnetfelds, die mit dem 7-Tesla-Gerät erzeugt werden, erlaubt es, auch sehr schwache Signale des Gehirns und der damit verbundenen subtilen Verarbeitungsschritte innerhalb der Hirnstrukturen zu erfassen und zu untersuchen. Damit kann es möglich werden, bisher nicht erfassbare Störungen normaler Hirnaktivität zu diagnostizieren. Ein weiterer Vorteil besteht in der verbesserten Erfassung des Hirnstoffwechsels mittels der so genannten Spektroskopie. Ein Feld von 7 Tesla erlaubt die gleichzeitige Unterscheidung einer größeren Vielzahl von chemischen Substanzen, so dass der Hirnstoffwechsel im Detail verfolgt werden kann. Hierdurch eröffnen sich neue Wege zur Diagnostik und Therapie für eine Vielzahl neurologischer Störungen und Erkrankungen, wie z.B. Alzheimer, Epilepsie, Schizophrenie sowie Störungen nach erlittenem Schlaganfall.
In technischer Zusammenarbeit mit der Firma Siemens Medical Solutions soll das Magdeburger Hirnforschungszentrum durch den Aufbau des Ultrahochfeld-Kernspintomographen die Erforschung des menschlichen Gehirns weiter vorantreiben. Für den Hersteller und Betreiber stellt der 7-Tesla-Ultrahochfeld-Kernspintomograph eine technologische und wissenschaftliche Herausforderung dar.
Termin vor Ort:
Magdeburg, den 14.Juni 2004, 11.30 Uhr-12.00 Uhr
Auf dem Klinikgelände der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, neben dem "Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie" (ZENIT)
39120 Magdeburg
Leipziger Str. 44
Ansprechpartner für Redaktionen:
Dr. Birgit Gaschler-Markefski,
Tel.:+49 (391) 62-63-123
Leibniz-Institut für Neurobiologie,
Brenneckestr. 6, 39118 Magdeburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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