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15.05.2023 14:04

Eröffnungsveranstaltung des 104. Deutschen Röntgenkongresses: Künstliche Intelligenz versus Natürliche Intelligenz

Isabel Merchan Casado Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Röntgengesellschaft e.V.

    Auf dem 104. Deutschen Röntgenkongress ist die radiologische Forschung einer der Schwerpunkte, dem Motto des Kongresses „Abenteuer Forschung“ folgend. Auch die Eröffnungsveranstaltung des Präsenzteils des Kongresses am 17. Mai 2023 in Wiesbaden „Künstliche Intelligenz versus Natürliche Intelligenz“ widmet sich der Forschung und dabei dem Einsatz künstlicher Intelligenz in der Radiologie. Eröffnungsredner sind Professor Jörg Debatin, bis 2021 Leiter des Health Innovation Hub des BMG, und Professor Michael Forsting, Leiter des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie sowie des Instituts für KI in der Medizin (IKIM) an der Universitätsmedizin Essen.

    Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) birgt für die medizinische Entwicklung großes Potenzial und kann etwa die Radiologie in der Diagnostik und bildgeführten Therapie unterstützen, besonders bei der Effizienz, Genauigkeit und Geschwindigkeit von Diagnosen. Bereits jetzt werden KI-gestützte Lösungen zum Beispiel im Lungenkarzinom-Screening oder in der Mammadiagnostik eingesetzt und dabei vor allem in der Früherkennung. Die Chancen, die die Verwendung von KI für die Radiologie bieten, können ein entscheidender Hebel sein, um die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten voranzubringen und zu verbessern. „In der Eröffnungsveranstaltung werden wir zeigen, was mit KI möglich ist, aber natürlich wollen wir auch ihre Grenzen verstehen und begreifen, wie wir KI mit menschlicher Intelligenz ergänzen müssen“, beschreibt Professor Jörg Debatin die Inhalte der Eröffnungsveranstaltung.

    Thema bei der Eröffnungsveranstaltung werden auch Hindernisse beim Zugriff auf Bilddaten sein, deren Verfügbarkeit die Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz von KI in der Radiologie wie in der Medizin überhaupt ist. „In Deutschland fehlt aktuell die entsprechende Struktur. Wir müssen einen Bilddatenschatz erst aufbauen“, betont Professor Michael Forsting. „Dazu haben wir in Essen zum Beispiel das ‚Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin‘ gegründet. Das Institut kann auf radiologische, aber auch auf andere Daten zurückgreifen, sodass man damit etwa KI trainieren kann.“

    Doch nicht nur die Verfügbarkeit von Bilddaten ist wichtig für den erfolgreichen Einsatz von KI in der Radiologie, sondern auch deren Qualität, wie Professor Jörg Debatin erläutert: „KI-Algorithmen können nur funktionieren, wenn gewisse Qualitätskriterien in den zu befundenden Datensätzen erfüllt sind. Das Thema Qualität und Beschreibung von Daten wird in Zukunft eine andere Rolle einnehmen als es noch im Augenblick der Fall. Diesem Thema werden wir deutlich mehr Aufmerksamkeit zuwenden müssen.“

    Die Potenziale von KI liegen aktuell und in Zukunft in der Quantifizierung von Daten, doch wie die Interpretation dieser Daten gelingt, ist nach Ansicht von Professor Michael Forsting aktuell noch schwer abschätzbar und wird sich auch in wissenschaftlichen Studien erweisen müssen: „Immer dann, wenn es um Quantifizierung geht, wird KI das gut lösen können. Ob KI etwa alle Differenzialdiagnosen am Ende sicher in eine richtige Diagnose umwandelt? KI kann auch nicht besser sein als der beste Radiologe, denn die Datensätze werden von Menschen annotiert. Das müssen wir abwarten.“


    Weitere Informationen:

    https://www.roentgenkongress.de/veranstaltung/natuerliche-intelligenz-versus-kue...


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Pressetermine
    Deutsch


     

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