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09.06.2004 13:06

TU-Mathematiker jagen Weltrekord

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Wissenschaftssenator Flierl und TU-Präsident Kutzler geben bei der Langen Nacht der Wissenschaften am 12. Juni 2004 den Startschuss für die Berechnung einer neuen größten Mersenneschen Primzahl / Umfangreiches Programm im Mathematikgebäude

    Am 12. Juni 2004 nehmen die Mathematikerinnen und Mathematiker der Technischen Universität Berlin einen neuen Weltrekord in Angriff: die Berechnung einer so genannten Mersenneschen Primzahl mit mehr als zehn Millionen Stellen. Der Startschuss fällt bei der Langen Nacht der Wissenschaften durch Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl und TU-Präsident Prof. Dr. Kurt Kutzler.

    Zeit: Samstag, 12. Juni 2004, 17.30 Uhr
    Ort: Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin, Hörsaal MA 004

    Primzahlen sind natürliche Zahlen außer 1, die nur durch eins und sich selbst teilbar sind. So genannte Mersennesche Primzahlen, benannt nach dem französischen Mönch und Mathematiker Marin Mersenne (1588-1648), müssen sich zudem nach der Gleichung p=2^q-1 (2^q = 2 hoch q) darstellen lassen, wobei auch q eine Primzahl sein muss (etwa: 31=2^5-1, also: (2^5 = 2 hoch 5)). Insgesamt werden rund 100 Computer des Instituts für Mathematik der TU Berlin für die Berechnung im Einsatz sein. Beteiligen kann sich aber auch jeder Interessierte, der über einen Internetanschluss und dessen Rechner über einen Prozessor mit möglichst mehr als 2,5 Gigahertz verfügt. Für den Test einer Primzahl muss man dann auf seinem Rechner mit Software aus dem Internet namens GIMPS im Wesentlichen zehn Millionen Mal zwei Zahlen mit je zehn Millionen Stellen multiplizieren. Die Software erhält man unter www.mersenne.org/freesoft.htm#download. Testrechnungen sind in der Langen Nacht der Wissenschaften mit der an der TU entwickelten Software "KASH/KANT" vor dem Hörsaal MA 004 möglich. Die Software namens "Kash/Kant" kann von der Homepage der Mathematiker heruntergeladen werden: www.math.tu-berlin.de/~kant/

    Bislang liegt der Weltrekord bei rund 7,2 Millionen Stellen. Sollte der Versuch gelingen, winkt ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar. Das hat nämlich die "Electronic Frontier Foundation" für das Erreichen der Zehn-Millionen-Grenze ausgelobt.

    Das weitere Programm des TU-Instituts für Mathematik und des
    DFG-Forschungszentrums "Mathematik für Schlüsseltechnologien"

    Mathematik auf spielerische Art erleben, kann man mit dem geometrischen Zeichenprogramm "Cinderella". Das Programm kann zum Beispiel an der elektronischen Tafel skizzierte Zeichnungen direkt in bewegliche Konstruktionen umsetzen und damit "zum Leben erwecken". Dass Mathematiker sogar mit Computerspielen auf durchaus vergnügliche Art ernsthafte Forschung betreiben können, zeigen die Arbeitsgruppe Geometrie der TU Berlin und das DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien". Dabei geht es unter anderem darum, wie realistische Szenarien am Computer mit mathematischen Visualisierungen erstellt werden können. Eine dreidimensionale Computerlandschaft erwartet die Besucherinnen und Besucher beim Virtual Reality Theatre.

    Bei "Mathematik multimedial" können Schüler und Eltern in einem mathematischen Wettbewerb beweisen, wer das bessere mathematische Verständnis hat. Welche Möglichkeiten die neuen Medien eröffnen, kann man bei dem elektronischen Tafelsystem "eKreide" und in verschiedenen virtu-ellen Laboren selbst ausprobieren. Komplexe Phänomene wie der Magnetismus oder das Verbot des Perpetuum Mobile haben ihre Ursache in einfachen Spielregeln; um der Natur bei der Entstehung dieser Phänomene auf die Finger zu schauen, simulieren wir sie in unserem virtuellen Labor "VideoEasel" und machen dabei einen Streifzug durch Physik, Biologie und Mathematik.

    Veranstaltungen der Mathematischen Fachbibliothek
    Anekdotisches zu Mathematik im Alltag erfahren die Besucherinnen und Besucher bei der Lesung mit dem Mathematikprofessor Günter Ziegler. Außerdem zeigt die Mathematische Fachbibliothek Gemälde auf Papier und Bütten der Malerin Sabine Herrmann. Ebenfalls in der Mathematischen Fachbibliothek kann man den "klingenden Stuhl" erleben, ein Prototyp für erfühlbares Hören. Ein Tonabnehmer überträgt die Schwingungen von sechs Gitarren-Stahlsaiten in einen Computer. Die Rückkopplung, realisiert durch das Computerprogramm, sorgt dann für unerwartete akustische Überraschungen.

    Zu den Projekten im Einzelnen:

    Alle Projekte sind im Mathematikgebäude, Straße des 17. Juni 136, 10623 Berlin.

    Gemeinsame Angebote vom Institut für Mathematik der TU Berlin und dem
    DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien"

    Jagd nach der Monsterprimzahl
    Raum: Hörsaal MA 004
    Prof. Dr. Michael Pohst (Institut für Mathematik)
    Vortrag: 17.15 Uhr und 21.00 Uhr, Dauer 20 Minuten
    Computerstart zur Primzahljagd: 17.30
    Poster und Softwarepräsentation: 17.00 Uhr bis 24.00 Uhr

    Mathematik mit Cinderella - mehr als ein geometrisches Zeichenprogramm
    Raum: Foyer
    Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp (Institut für Mathematik/DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien")
    durchgehend Führungen und Experimente von 17.00 bis 1.00 Uhr

    Virtual Reality Theatre - PORTAL
    Raum: MA 205
    Prof. John Sullivan (Institut für Mathematik/DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien")
    Führungen, Vorträge, Experimente
    17.00 bis 1.00 Uhr durchgehend (jeweils ca. 20 Minuten)
    Anmeldung im Mathe-Foyer erforderlich! (Anmeldelist wird dort ausliegen)

    VideoEasel - von Tapetenmustern zu Gasflaschen und Magnetismus in Rechnenden Räumen
    Raum: MA 004
    Dr. Thomas Richter (Institut für Mathematik/DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien")
    Vorträge:
    18.00 Uhr Der Geist in der Flasche
    20.00 Uhr Von Magneten und Glühwürmchen
    23.00 Uhr Tapetenmuster, Billard und das Spiel des Lebens

    Wie Computerspiele die Mathematik beflügeln
    Raum: MA 004
    Prof. Dr. Ulrich Pinkall (Institut für Mathematik/DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien")
    Vorträge
    19.00 und 22.00 Uhr

    Mathematik multimedial
    Neue Medien und neue Technologien in der mathematischen Lehre und Forschung
    Raum: Foyer
    Prof. Dr. Ruedi Seiler/Multimediagruppe der Fakultät II (Institut für Mathematik/DFG-Forschungszentrum "Mathematik für Schlüsseltechnologien")
    durchgehend Führungen und Experimente von 17.00 bis 1.00 Uhr

    Angebote der Mathematischen Fachbibliothek der TU Berlin

    Der klingende Stuhl
    1. OG
    Zeit: 17.00 bis 1.00 Uhr
    Ansprechpartner: Volker Nikel, www.volkernikel.de und Thomas Seelig, E-Mail: seelig@snafu.de

    Rechnen literarisch
    1. OG
    Lesung: 20.00 Uhr, 21.30 Uhr (Dauer: 30 Minuten)
    Ausstellung und Führung: 19.00 Uhr
    Ansprechpartner: Dr. Iris Hahnemann, Bärbel Erler, Tel.: 030/314-22331, E-Mail: hahne@math.tu-berlin.de

    Ansprechpartner: Dipl.-Phys. Erhard Zorn, Insitut für Mathematik der TU Berlin, Tel.: 030/314-23646, Fax: 030/314-24413, E-Mail: erhard@math.tu-berlin.de

    Weitere Informationen zu den TU-Projekten erteilt die Pressestelle der TU Berlin: Stefanie Terp, Tel.: 030/314-23820, E-Mail: steffi.terp@tu-berlin.de oder Heike Krohn, Tel.: 030/314-24026, E-Mail: heike.krohn@tu-berlin.de, Fax: 030/314-23909

    Programm der TU Berlin: www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2004

    Gesamtprogramm der Langen Nacht der Wissenschaften: www.langenachtderwissenschaften.de/

    Diese Medieninformation finden Sie auch unter der Adresse www.tu-berlin.de/presse/pi/2004/pi153.htm


    Weitere Informationen:

    http://www.mersenne.org/freesoft.htm#download
    http://www.math.tu-berlin.de/~kant/
    http://www.tu-berlin.de/presse/lange_nacht/2004
    http://www.langenachtderwissenschaften.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Mathematik, Musik / Theater, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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