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09.06.2004 16:31

Studie zeigt Verbesserungsbedarf bei Corporate Governance

Dipl. Theologe Christian Hild Pressestelle
HWP - Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik

    Ein Team der Professur für Finanzierung und Investition der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) unter der Leitung von Prof. Dr. Alexander Bassen hat heute die Ergebnisse der ersten vollständigen Untersuchung der Corporate Governance-Qualität deutscher Unternehmen vorgelegt.

    Erstmals wurde die Einhaltung der Soll-Empfehlungen und Sollte-Anregungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) von Unternehmen des Dax, M-Dax und TecDax aus Investorensicht untersucht. Dabei sind die Forscher zu dem Ergebnis gekommen, dass die Qualität der Corporate Governance grundsätzlich gut ist. Allerdings zeigt die Untersuchung Defizite in der Umsetzung der freiwilligen Kodexanregungen sowie der Interpretation und der Transparenz des Kodex auf.

    Mit dem DCGK sollen die in Deutschland geltenden Regeln für Unternehmensleitung und -überwachung für Investoren transparent gemacht werden. Auf diese Weise soll das Vertrauen in die Unternehmensführung deutscher Gesellschaften wieder gestärkt werden. Dabei bezieht sich der DCGK auf wesentliche Kritikpunkte an der Unternehmensführung in Deutschland wie etwa: mangelhafte Ausrichtung auf Aktionärsinteressen, mangelnde Transparenz deutscher Unternehmensführung oder mangelnde Unabhängigkeit deutscher Aufsichtsräte.

    Wichtige Ergebnisse der Studie:

    * Durchschnittlich erfüllen Unternehmen des Dax, M-Dax und TecDax Soll- und Sollte-Kriterien zu 85 %
    * Es gibt fünf deutliche Spitzenreiter (davon drei Dax und je ein TecDax und M-Dax-Unternehmen) mit höchstens zwei Abweichungen vom Kodex
    * Unternehmen mit schlechter Corporate Governance-Qualität erfüllen bewusst viele Kriterien nicht, interpretieren teilweise aber auch deren Charakter und deren Inhalt falsch (z. B. gesetzliche Regelung wird als Soll-Empfehlung interpretiert)
    * Soll-Empfehlungen - bei denen Unternehmen zur Veröffentlichung von Abweichungen gesetzlich verpflichtet sind - werden weitgehend erfüllt (durchschnittlich zu 92 %)
    * Bei den freiwillig zu kommunizierenden Sollte-Anregungen werden jedoch 14 von 16 Kriterien von mehr als 10 % der Unternehmen nicht erfüllt
    Die Untersuchung zeigt auch Defizite bei der Corporate Governance in Deutschland auf:
    * Umsetzung des Kodex durch die Unternehmen: Bewusste Nicht-Erfüllung von Kriterien und mangelnde Transparenz in der Informationspolitik
    * Interpretation des Kodex durch die Unternehmen: Falsche Interpretation des Charakters und des Inhalts von Kriterien
    * Transparenz des Kodex: Struktur und Inhalt des Kodex teilweise nicht eindeutig

    Ausführliche Informationen über die Untersuchung und die vollständigen Ergebnisse sind abrufbar unter: www.hwp-hamburg.de/finance.

    Verantwortlich: Christian Hild, Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg, HildC@hwp-hamburg.de, http://www.hwp-hamburg.de
    Rückfragen: Prof. Dr. Alexander Bassen, Von-Melle-Park 9, 20146 Hamburg, Tel. 040 / 42838-4064, BassenA@hwp-hamburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hwp-hamburg.de/finance


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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