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09.06.2004 19:09

Pappboot trägt seine studentischen Erfinder

Dipl.-Ing. Kerstin Baldauf Presse- und Informationsstelle
Hochschule Wismar, University of Technology, Business and Design

    Eine kleine Sensation hatte sich am Sonnabend, dem 5. Juni 2004, zur besten Mittagszeit im Alten Hafen in Wismar ereignet. Vor den Augen zahlreicher Einheimischer und Touristen hatten fünf Studenten der Verfahrens- und Umwelttechnik sowie ihr betreuender Professor ihr selbst entwickeltes und gebautes Boot aus Wabenpappe zu Wasser gelassen und zwei von ihnen paddelten schließlich glücklich davon.

    Wismar präsentierte sich an diesem sonnigen Junitag ganz im Zeichen des 5-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung zur Agenda 21. Dazu gehörte erstmals ein Umweltmarkt mit einem Stand der Hochschule Wismar. An diesem präsentierten die Studenten der Vertiefungsrichtung Verfahrenstechnik biogener Rohstoffe ihre technische Neuheit mit dem Namen CLACG. Die fünf Anfangsbuchstaben der Erfinder Christian Schernus, Linda Mehl, Alex Ternes, Christian Knitter und Guido Mai waren das Grundmaterial für diesen Namen. Für das Boot dagegen war hauptsächlich handelsübliches Pappmaché verwendet worden, rund 14 Quadratmeter. Prof. Dr. Horst Gerath hatte seinen Studenten im vergangenen Jahr die Aufgabe gestellt, ein schwimmfähiges Gebilde aus nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln, das sich im Wasser nicht sofort auflöst und mindestens zwei Personen trägt. Um diesen Ansprüchen rundum gerecht zu werden, wurde die Pappe mit Klebstoff aus natürlichen Rohstoffen (Kaseinleim) verbunden und zusätzlich mit Wachslack imprägniert. Aus Gründen der Sicherheit wurden allerdings nicht nur die Ruderbefestigungen, sondern ebenso Mast und Kiel aus Lärchenholz gefertigt. All das geschah bereits im Winter, so dass der Stapellauf schon im März hätte stattfinden können. Das Erfinderteam entschied sich jedoch, zu einem von Minusgraden freien Zeitpunkt und während eines Ereignisses, das den Umweltschutzgedanken unterstreicht, den Schritt in die Öffentlichkeit zu wagen. Da heute alle bereits ihr Diplom in der Tasche haben und ihrem Ingenieursberuf nachgehen, mussten und wollten sie nun extra zu diesem Ereignis aus ihren neuen Heimatorten an den alten Studienort reisen.

    Dem Rahmen entsprechend war schon die Taufe etwas Besonderes. Statt der obligatorischen Flasche Sekt, prickelte das Glück bringende Wässerchen in einem Reagenzglas, bevor dieses in ein Stoffbeutelchen gehüllt, an der Bordwand zerbarst. Das ganze Studententeam einschließlich ihres Professors Gerath hatte sich für eine alternativ informative Marineuniform entschieden, T-Shirts mit den Konterfeis und Namen des Trägers. Trotz aller Fröhlichkeit waren ihre Gesichter beim Transport ohne fahrbaren Untersatz ziemlich angespannt. Die Schaulustigen an der Kaikante hielten den Atem an und so mancher sah wahrscheinlich das Experiment bereits scheitern, als sich das eigenartige 4,32 Meter lange und 103 kg schwere Boot fast senkrecht mit der Bootswand statt dem Kiel der Wasseroberfläche näherte. Dem Geschick der Studenten an den Haltetauen war es jedoch zu verdanken, das es nicht kieloben im Wasser landete. Mit Beifall bedacht wagten schließlich zwei Studenten erste Paddelversuche, um schließlich gelöst mit dem kantigen, recycelbaren Prototypen gen Horizont zu schippern.

    Bilder sind im Internet unter (www.hs-wismar/pressemedien.php3) bereitgestellt.

    Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Dr. Horst Gerath, Tel.: (03841) 753 665 oder
    (038425) 427 811 bzw. E-Mail: h.gerath@mb.hs-wismar.de.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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