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10.06.2004 08:36

Neue Lehrstellen: Ausbildungskooperation als Weg aus der Krise

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Besser für den Beruf ausbilden bei geringeren Kosten: Das gelingt dann besonders gut, wenn sich Betriebe zusammentun. Das Bremer Landesprogramm "Lernortverbünde und Ausbildungspartnerschaften" war hier in den vergangenen drei Jahren mit der Einrichtung von 165 neuen Ausbildungsplätzen sehr erfolgreich, wie das Institut Technik und Bildung der Universität Bremen jetzt bestätigt.

    Das Bremer Landesprogramm "Lernortverbünde und Ausbildungspartnerschaften" startet in seine zweite Phase. In den vergangenen drei Jahren wurde damit bereits ein viel versprechender Weg zur Schaffung neuer Ausbildungsplätze beschritten.

    Mehr Ausbildungsqualität
    Im Vordergrund steht die Anhebung der Ausbildungsqualität bei gleichzeitiger Senkung der Ausbildungskosten. Dies gelingt dann, so zeigen es die ersten Beispiele gelungener Ausbildungspartnerschaften in Bremen, wenn sich Betriebe zusammentun, die wegen ihrer speziellen Geschäftsfelder nicht alleine, aber mit anders spezialisierten Betrieben aus demselben Sektor ausbilden. Lehrlinge können so zeitweise auch in anderen als dem eigenen Betrieb Arbeitserfahrung in allen beruflich wichtigen Aufgabenfeldern sammeln.
    Mehr ausbildenden Betriebe
    Die zwischenbetriebliche Vernetzung von bisher nicht ausbildenden Betrieben schafft eine hervorragende Basis für eine breite und gute Ausbildung, da die Betriebe in ihren Netzwerken ihre Stärken in die gemeinsame Ausbildung einbringen können. Die Realisierung der Ausbildungspartnerschaften ist weitgehend den Berufsschulen zu verdanken. Sie übernehmen die Organisation der Netzwerke und decken die Ausbildungsinhalte ab, die von den Betrieben der Partnerschaft nicht geleistet werden können. Das Einüben der Kooperation und des vernetzten Ausbildungsmanagements wird durch das Landesprogramm unterstützt.
    Weniger Kosten
    Die Kosten der Ausbildung im Ausbildungsnetz sind deutlich niedriger als in einer Ausbildung, die nur von einem einzelnen Betrieb bestritten wird. Es müssen keine externen Ausbildungsleistungen eingekauft werden. Die vollständige Ausbildung durch ein wechselseitiges Geben und Nehmen reduziert die Kosten und erhöht den Nutzen der Ausbildung. Für den Staat und die Kammern entfällt auf diese Weise auch die Notwendigkeit, teure außerbetriebliche Ausbildungsplätze zu finanzieren, denen auch noch das Image zweitrangiger Notlösungen anhaftet.
    In insgesamt fünf Ausbildungspartnerschaften wurden bisher insgesamt 165 neue Ausbildungsplätze von den Betrieben eingerichtet. Für 2005 wird die Zahl der Auszubildenden voraussichtlich auf 219 ansteigen. Die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut Technik und Bildung der Universität Bremen bestätigt,
    š dass die Qualität der kooperativen Ausbildung überdurchschnittlich hoch ist,
    š dass die Abbrecher- und Durchfallquote deutlich unter die Durchschnittswerte absinkt und
    š dass Ausbildungsengagement der Ausbilder und Lehrer durch die positiven Erfahrungen in der Zusammenarbeit deutlich zugenommen hat.
    Ob und in welchem Umfang es gelingt, dieses kooperative Ausbildungsmodell auszuweiten und als ein sich selbst tragender neuer Pfeiler der Regelausbildung in Bremen und Bremerhaven einzuführen, sind Fragen, die in der zweiten Phase dieses Programms geklärt werden sollen. Professor Rauner dazu: "Viele Betriebe, die nicht ausbilden können und wegen ihrer Spezialisierung nicht ausbilden dürfen, sind auf die Kooperation mit anderen Betrieben die über komplementäre Geschäftsfelder verfügen, angewiesen. Auf diesem Wege lässt sich das Ausbildungspotenzial, über das die Bremer Betriebe verfügen, auf einem deutlich höheren Niveau ausschöpfen."

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Institut Technik und Bildung (ITB)
    Prof. Dr. Felix Rauner
    Am Fallturm 1, 28359 Bremen
    Tel.: 0421-218-46 34
    Email: itbs@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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