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10.06.2004 10:15

Probanden gesucht:Behandlung von pathologischen Sorgen gelingt durch neue Ansätze in kürzerer Zeit

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Einem Forscherteam des Instituts für klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden ist es durch eine Vereinfachung bisheriger Behandlungsansätze gelungen, mittlerweile ca. 30 Patienten mit einer sogenannten Generalisierten Angststörung in sehr kurzer Zeit zu helfen. Derartige Angststörungen sind durch exzessive Sorgen sowie ängstliche Erwartungen gekennzeichnet und verlaufen unbehandelt meist chronisch. Monatelang halten Besorgnis und Anspannung an und nehmen täglich viel Zeit in Anspruch. Charakteristisch ist dabei, dass sich die Ängste, Sorgen und Befürchtungen nicht auf eine bestimmte Art von Situationen beschränken, sondern dass die Inhalte wechseln. Betroffene fühlen sich von ihren Sorgen immer mehr überwältigt, scheinen ihnen ausgeliefert zu sein. Ablenkung oder ein Abstellen der Sorgen gelingt - wenn überhaupt - nur kurzzeitig. Die Sorgen werden von den Betroffenen als unkontrollierbar empfunden. Verbunden ist dies mit zahlreichen körperlichen Begleitsymptomen wie Ruhelosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf, Reizbarkeit, Muskelspannung, Schlafstörungen oder auch Magen-Darmbeschwerden.

    Die Störung wird in vielen Fällen nicht richtig erkannt. Die Betroffenen selbst erleben ihre Sorgen um Angehörige, Beruf oder Alltägliches als real und ordnen ihr Problem nicht als psychisch bedingt ein. Sie stellen sich bei Ärzten daher meist nicht wegen ihrer Ängste, sondern wegen Erschöpfung, Überforderung und allgemeinen körperlichen Stresssymptomen vor. Die Patienten schildern meist keine konkreten Sorgen, sondern berichten ausschließlich von körperlichen Symptomen, wie starker innerer Unruhe, belastender Nervosität, einem Gefühl, ständig "auf dem Sprung" zu sein, Unfähigkeit zu entspannen oder Schlafstörungen. Die Suche nach einer körperlichen Ursache für die Beschwerden bleibt erfolglos und auch Medikamente führen nicht zu einer dauerhaften Verbesserung.

    Zwei Behandlungsmethoden wurden in die vom Institut für klinische Psychologie und Psychotherapie der TUD und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Untersuchung einbezogen. Beide erzielten in nur ca. 15 einzeltherapeutischen Sitzungen eine deutliche Reduktion der Sorgen, der Angst und der körperlichen Begleitsymptomatik. Erst kürzlich wurden erste Ergebnisse auf einer Fachtagung vorgestellt. Interessant ist nun, ob sich diese guten Resultate auch im zweiten Teil der Untersuchung, der bis zum März 2005 abgeschlossen sein wird, bestätigen lassen. Dazu werden weiterhin Personen gesucht, die unter den oben beschriebenen Beschwerden leiden und Interesse an einer Therapie haben.

    Interessenten wenden sich bitte an Frau Dipl. Psych. Katja Beesdo unter Tel. 0351 463-36963. Schriftliche Anfragen können gerichtet werden an: Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Arbeitsgruppe Generalisierte Angststörung, TU Dresden, Hohe Str. 53, 01187 Dresden oder per E-Mail an: therapie.angst@psychologie.tu-dresden.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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