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10.06.2004 15:57

Offizielle Eröffnung des Doktorandenkollegs "Transkulturalität"

Angelika Rockel Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    "Prozessualität in transkulturellen Kontexten: Dynamik und Resistenz" - so lautet der Titel des neuen interdisziplinären Doktorandenkollegs der Universität Bremen. 20 Doktoranden haben die Möglichkeit, sich mit Situationen zu beschäftigen, in denen sich Kulturen begegnen, vermischen, auflösen oder sich neu bilden. Das Kolleg wird mit Mitteln des Landes und der Universität Bremen gefördert.

    Der Film "Gegen die Wand" ist auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet worden. Er beschreibt die Lebenswirklichkeit von jungen Türken der 2. oder 3. Generation in Deutschland, eine Realität, die den meisten Deutschen unbekannt ist. Der Film kommt zu einer nüchternen Bilanz: die Integration unterschiedlicher Kulturen gelingt nicht. Ist die Idee der Multikultur also gescheitert?

    Wissenschaftliche Erklärungen der Konstruktion von Identitäten, wie sie vom Aufeinandertreffen kultureller Formationen ausgelöst werden, stehen im Mittelpunkt des neuen Bremer Doktorandenkollegs "Prozessualität in transkulturellen Kontexten: Dynamik und Resistenz". Es ist am 10. Juni 2004 offiziell eröffnet worden. Festredner waren Martin Heller, Kurator der Bremer Kulturhauptstadtbewerbung, und Professor Frank Heidemann, international renommierter Hochschullehrer am Institut für Ethnologie und Afrikanistik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Bremer Informatikprofessor und Computerkunst-Pionier Frieder Nake führte eine multimediale Performance auf. Das Kolleg wird mit Mitteln des Landes Bremen und der Universität gefördert. 20 Doktorandinnen und Doktoranden haben hier die Möglichkeit zu forschen. Die Laufzeit des nach Kriterien der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichteten Graduiertenkollegs beträgt zunächst drei Jahre.

    Das zum Wissenschaftsschwerpunkt "Dynamik und Komplexität von Kulturen" gehörende Kolleg ist interdisziplinär angelegt. Die Mitglieder stammen aus den Fächern Religionswissenschaft, Philosophie, Kulturwissenschaft, Sportwissenschaft sowie Sprachwissenschaft, Romanistik und Germanistik. Darüber hinaus beteiligen sich Juristen und Historiker. Je ein Professor der Studiengänge hat zwei Doktoranden zur Ausbildung. Die Interdisziplinarität wird als notwendige Voraussetzung betrachtet, um die Komplexität zeitgenössischer kultureller Verhältnisse methodisch überhaupt erfassen zu können.

    "Prozessualität in transkulturellen Kontexten: Dynamik und Resistenz": Was verbirgt sich hinter diesem sehr akademisch klingenden Titel? Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit Situationen, in denen sich Kulturen begegnen, vermischen, sich möglicherweise auflösen und verändert neu entstehen. Bestehende wissenschaftliche Konzepte werden in Feldforschungen und literaturwissenschaftlichen Analysen erprobt und neue Ansätze erarbeitet. Themen sind beispielsweise: "Ostdeutsche Habitusformen, Selbstwahrnehmungen und Identitätskonstruktionen im Generationenvergleich", "eGovernment, translokale Netzkulturen und die Politik ethnischer Identitäten in multiethnischen Kontexten", "Psychotherapeutischer Umgang mit kultureller Differenz", "Die littérature beur als Laboratorium des gesellschaftlichen Wandels", "Marienerscheinungen in Lateinamerika: Visionen zwischen religiöser Codierung und transkultureller Rezeption".

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Doktorandenkolleg ?Prozessualität in transkulturellen Kontexten: Dynamik und Resistenz?
    Jochen Bonz
    Tel. 0421 218 3226
    Email: jochen.bonz@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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