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06.06.2023 15:18

Stellungnahme von German U15 zum Referentenentwurf zur Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes

Karin Kutter Geschäftsstelle
German U15 e.V.

    German U15 begrüßt, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem heute vorgestellten Referentenentwurf die Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) weiter konkretisiert. Der Entwurf ist das Resultat einer langen und polarisierenden Debatte. Im Ergebnis ist ein Kompromiss entstanden, der erhebliche Veränderungen besonders im Postdoc-Bereich bringt, aber auch eine belastbare Arbeitsgrundlage für die weitere Gestaltung wissenschaftlicher Karrierewege bildet.

    Prof. Dr. Georg Krausch, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:

    „Mit dem nun vorgelegten Referentenentwurf des BMBF ist aus Sicht von German U15 ein wichtiger Schritt in der Debatte um die Novellierung des WissZeitVG getan.“

    „Mit der Festsetzung der Höchstbefristungsdauer in der Postdoc-Phase auf vier Jahre bildet der Entwurf das Minimum für den Qualifikationszeitraum nach der Promotion ab“, so Krausch weiter. „Das ist deutlich besser als die drei Jahre, die das Eckpunktepapier vom 17. März vorgesehen hat. Zugleich ist klar: Karrierewege nach der Promotion werden zukünftig anders aussehen als bisher. Universitäten sind in der Verantwortung, diese Transformation aktiv zu gestalten, mit dem Ziel, attraktive Arbeitsbedingungen und verlässliche Karrierewege zu gewährleisten.“

    „Wir begrüßen die Einführung von Mindestvertragslaufzeiten in der Promotions- und Postdoc-Phase. Sie ist eine sinnvolle Maßnahme, um Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit zu bieten. Bei dem Instrument der Anschlusszusage wird es auf eine adäquate rechtliche Ausgestaltung ankommen – wenn diese gegeben ist, kann das Instrument innovative Wirkung erzielen.“

    „Insgesamt lässt sich feststellen, dass der Referentenentwurf sowohl die Verlässlichkeit und Verbindlichkeit wissenschaftlicher Karrieren erhöht und zugleich dem Qualifizierungsbedarf nach der Promotion Rechnung trägt. Auf seiner Grundlage kann eine Einigung für ein zukunftsfähiges und attraktives Karrieresystem für die Wissenschaft in Deutschland erzielt werden.“

    Kritisch bewertet German U15 dagegen die im Entwurf angelegte Tariföffnung. Aus Sicht forschungsstarker Universitäten sind mit der Öffnung der Tarifklausel Unwägbarkeiten verbunden, die zu einer Zersplitterung der wissenschaftlichen Karrieresysteme in Bund, Ländern aber auch länderindividuell führen können. Es drohen Probleme mit der Anschlussmobilität zwischen Institutionen und Ländern, wie sie bereits jetzt im schulischen Bereich zu beobachten sind. Das deutsche akademische Karrieresystem droht damit noch unübersichtlicher werden – was ein erhebliches Problem bei der Anwerbung internationaler Wissenschaftler*innen darstellen würde. Ein Flickenteppich der Karrieresysteme wäre insbesondere auch für die Beschäftigten von großem Nachteil.

    Hintergrund: Zur Novellierung des WissZeitVG
    Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode sieht vor, die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft zu adressieren. In diesem Zusammenhang soll das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) reformiert werden, das den Rahmen für Befristungen im Wissenschaftsbereich bildet. Nach intensiven Diskussionen hat das BMBF nun den lang erwarteten Referentenentwurf zur Reform des WissZeitVG vorgelegt.

    Über German U15
    German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.

    Pressekontakt
    Karin Kutter
    Senior-Referentin Kommunikation und Marketing
    German U15 e. V.
    Chausseestraße 111
    10115 Berlin
    +49 (0)30 2060491 184
    presse@german-u15.de
    www.german-u15.de
    Twitter: @German_U15


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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