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06.06.2023 15:50

Eingesponnene Bäume – nicht immer war es der Eichenprozessionsspinner!

Dirk Schmechel Wissenstransfer, Öffentlichkeitsarbeit, Waldpädagogik
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft

    Aktuell sind an vielen Baum- und Straucharten auffällige Gespinste zu finden. Verursacher sind die Raupen von Gespinstmotten, die vor allem an Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehe und Wildpflaume fressen. „Diese Raupen, deren Gespinste bereits von weitem gut sichtbar sind, sind für uns Menschen völlig ungefährlich“, betont Ludwig Straßer, Waldschutz-Experte der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). Auch der umfangreiche Blattfraß ist für die Bäume meist kein großes Problem.

    „Die Raupen der Gespinstmotten stehen jetzt kurz vor der Verpuppung und in der Regel treiben die befallenen kahlen Sträucher und Bäume wieder neu aus“, so Straßer. An verschiedenen Laubbäumen, bevorzugt der Eiche und Obstgehölzen, kann auch der ebenfalls ungefährliche Ringelspinner beobachtet werden. Die Raupen leben gesellig in lockeren Gespinsten und sind durch ihre besondere Färbung mit blauem Kopf und blauen Längsstreifen gut zu erkennen.

    Allerdings gibt es auch Schmetterlingsarten, bei denen Vorsicht geboten ist. Ihre Raupen haben giftige Brennhaare, die bei Menschen und Haustieren allergische Haut- und Schleimhautreaktionen auslösen können.

    Als erstes ist hier der Eichenprozessionsspinner zu nennen: Seine Raupen leben gesellig in großen Familien und bewegen sich in den namensgebenden Prozessionen fort. Sie sind mittlerweile in ganz Bayern verbreitet, ernähren sich ausschließlich von Eiche und leben dort vom Ei bis zum fertigen Falter.

    Eine weitere Schmetterlingsart mit giftigen Brennhaaren sind die Raupen des Goldafters, die bevorzugt an Eiche und Obstgehölzen in faustgroßen, silbrig glänzenden Gespinsten leben, die sie zum Fressen verlassen. Auffällige Gespinstsäcke werden außerdem von den Raupen verschiedener Wollafter-Schmetterlinge gebildet. So findet man den Birkennestspinner mit großen, an den Zweigenden hängenden Gespinstnestern besonders entlang von Straßenalleen. Die Raupen können bei Berührung bei empfindlichen Personen Hautreaktionen auslösen.

    Für diese Arten, insbesondere den Eichenprozessionsspinner gilt, sich von befallenen Bäumen fernzuhalten, Warnschilder zu beachten, Kinder zu informieren und jeglichen Kontakt mit Raupen oder Gespinstestern zu vermeiden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ludwig Straßer: Ludwig.Strasser@lwf.bayern.de; Tel: +49 173 8920 222


    Weitere Informationen:

    https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/066204/index.php
    https://www.lwf.bayern.de/waldschutz/monitoring/193294/index.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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