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14.06.2023 16:02

Live-Experiment zum Einfluss von Social Media auf das Selbstbild

Lisa Rasche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft

    Die HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Berlin unternimmt am
    17.06.2023 auf der Langen Nacht der Wissenschaften ein neuartiges, sozialpsychologisches
    Experiment: Erstmals sollen positive Wirkungen einer medialen Exposition auf Menschen in
    Echtzeit gemessen werden.

    Die Wirkung von sozialen Medien auf die Selbstwahrnehmung von (insbesondere jungen)
    Menschen wurde vielfach wissenschaftlich nachgewiesen. Erkenntnisse betreffen vor allem die schädlichen Aspekte sozialer Medien. Es ist gesichert, dass ein extensiver Konsum solcher medialen Angebote ein hohes Risiko darstellt und die Entwicklung eines gesunden, positiven und realistischen Selbstbildes behindern kann. Dies gilt insbesondere, wenn zu dem übermäßigen Konsum weitere Risikofaktoren hinzukommen: die Konfrontation mit abwertenden oder Hasskommentaren, eine gering ausgeprägte Medienkompetenz, ein geringer Bildungsgrad und verschiedene andere Faktoren.
    Es gibt jedoch auch potenziell positive Wirkungen des Konsums von sozialen Medien. Diese wurden in der Wissenschaft vergleichsweise wenig untersucht. Das überrascht, wenn man bedenkt, dass die sozialen Medien einen immer breiteren Raum im Leben von immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft einnehmen.
    Neben pathologischen Effekten sollten daher auch psychologisch unterstützende Wirkungen untersucht werden.
    Dieser Aspekt steht im Mittelpunkt des Experiments.
    Dazu werden freiwillige Versuchspersonen mit einer nicht alltäglichen
    Herausforderung konfrontiert: Sie werden in einem abgedunkelten Medienlabor live einem
    "Mediengewitter" ausgesetzt. Fünf über Monitore zugeschaltete "Medienpartner" simulieren ein mediales Netzwerk, das die Versuchsperson live beobachtet. (Die Mitglieder des "Netzwerks" sehen also die im Medienlabor anwesende Versuchsperson.) In dem experimentellen Setting beginnen die Mitglieder des Netzwerks sofort damit, die
    Versuchsperson mit realen, auf die individuelle Versuchsperson zugeschnittenen
    Kommentaren zu überschütten. Die Versuchsperson hört diese Kommentare über die eigene Person, hat aber keine Möglichkeit, darauf Einfluss zu nehmen.
    Im Kontext unseres Experiments und zum Schutz unserer Versuchspersonen sorgen wir dafür, dass die Kommentare positiver Natur sind – ein sogenannter "Candystorm".

    Unmittelbar vor und nach dem Candystorm werden die Persönlichkeitsstruktur und die
    Selbstwahrnehmung der Versuchsperson über standardisierte Fragebögen getestet.

    Als Forschungsfrage soll der psychologische Versuch klären, ob sich die Selbstwahrnehmung durch den medialen Einfluss positiv manipulieren lässt.
    Darüber hinaus wird auch einen medienpädagogischen Effekt erwartet: Die Teilnehmer:innen werden für die enorme psychologische Wucht solcher medialer Rückmeldungen sensibilisiert.
    Das Experiment soll Erkenntnisse darüber liefern, welche Formen der medialen
    Rückmeldungen die psychologische Resilienz (Abwehrkraft) von Social-Media-Nutzer:innen gegenüber abwertenden und Hasskommentaren stärken kann.

    Interessierte Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen und darüber zu berichten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ronald Freytag
    Prof. Dr. Lorenz Pöllmann


    Weitere Informationen:

    https://www.hmkw.de/hochschule/fachbereiche/design/news/design-news/news/vortrag... Termin auf der HMKW-Website
    https://www.langenachtderwissenschaften.de/presse/presseinfos Presseinformationen des Veranstalters der Langen Nacht der Wissenschaften in Berlin


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Presse-Einladung mit Kontaktdaten

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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