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15.06.2023 09:30

CHECK Wohnen & Mobilität: Anteil der Studierenden, die noch bei den Eltern leben, ist im Saarland am höchsten

Jan Thiemann Bereich Dialog und Veranstaltungen
CHE Centrum für Hochschulentwicklung

    Ob Mietwohnung, WG oder Kinderzimmer: Bei der Wohnsituation von Studierenden in Deutschland gibt es große regionale Unterschiede. Besonders beliebt ist das umgangssprachliche „Hotel Mama“ im Saarland, die höchste WG-Quote unter Studierenden gibt es in Thüringen. Jede*r zwölfte Studierende wohnt mehr als 50 Kilometer vom Hochschulort entfernt und ein Drittel fährt regelmäßig mit dem Fahrrad zur Hochschule. Dies zeigt der aktuelle CHECK zur Wohnsituation und Mobilität von Studierenden in Deutschland des CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

    Im Rahmen des CHE Hochschulrankings beantworteten rund 80.000 Studierende Fragen zu ihrer Wohnsituation und ihrem Weg zur Hochschule. Aktuell wohnt mit 28,4 Prozent der größte Anteil bei den Eltern, rund ein Viertel lebt in einer privaten Mietwohnung bzw. Wohngemeinschaft (26,5 bzw. 26,2 %). Der Geschlechtervergleich ergibt, dass Studenten häufiger das Elternhaus noch nicht verlassen haben, Studentinnen eher eine private Mietwohnung oder WG in Anspruch nehmen.

    Auf regionaler Ebene zeigen sich je nach Hochschulstandort große Unterschiede bei der Wohnsituation. So nutzen etwa im Saarland 42,9 Prozent der Studierenden noch das „Hotel Mama“, die höchste WG-Quote im Ländervergleich findet sich mit 34,5 Prozent in Thüringen. Spitzenreiter auf Ortsebene bei Wohngemeinschaften ist Friedrichshafen. Hier gaben drei Viertel der Befragten an, in einer WG außerhalb eines Wohnheims zusammenzuleben.

    (Eine interaktive Darstellung zur Wohnsituation und Mobilität von Studierenden für 163 Hochschulorte in Deutschland findet sich im begleitenden DatenCHECK des CHE auf https://hochschuldaten.che.de/wohnsituation-und-mobilitat-von-studierenden-an-ei...)

    „Besonders Studierende an Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Berufsakademien in kleinen Städten und Gemeinden leben überdurchschnittlich oft noch bei den Eltern. Wohngemeinschaften sind dagegen in mittelgroßen Universitätsstädten besonders beliebt“, nennt Studienautor Marc Hüsch Auffälligkeiten bei der Analyse der Wohnformen. „Sicherlich spielen aber auch die besonderen Anforderungen der Corona-Pandemie eine Rolle“, so Hüsch. Schließlich wurden für die Analyse Befragungsdaten aus den Wintersemestern 2020/21, 2021/22 sowie 2022/23 berücksichtigt.

    Diesen Corona-Effekt gelte es auch bei der Wohnortwahl zu berücksichtigen. Aktuell leben mehr als 60 Prozent aller Studierenden in Deutschland direkt am Hochschulort. Der Lebensmittelpunkt von 28,9 Prozent der Studierenden liegt in einem Radius von bis zu 50 Kilometern vom Campus entfernt. Jede*r zwölfte Studierende muss für den Weg zur Hochschule mehr als 50 Kilometer Fahrtweg zurücklegen. Sind es aktuell rund acht Prozent mit einem solch weiten Anfahrtsweg, waren es bei der letzten Auswertung im Jahr 2018 noch sechs Prozent.

    Viele Studierende setzen für den Weg zur Hochschule auf nachhaltige Verkehrsmittel. Mehr als die Hälfte nutzt regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel. Lediglich ein Viertel der Befragten greift regelmäßig auf Auto oder Motorrad für die An- und Abreise zurück.
    In Greifswald (88,8 %), Münster (78,0 %) und Göttingen (73,6 %) ist der Anteil radelnder Studierender dabei besonders hoch. Öffentliche Verkehrsmittel werden für die Fahrt zur Hochschule besonders in Hamburg und Berlin oft in Anspruch genommen. In Thüringen kommt als mehr als die Hälfte der Studierenden zu Fuß zur Hochschule, im Saarland nutzt ein Großteil der Studierenden regelmäßig das Auto.

    Über die Publikation:
    Grundlage des „CHECK – Wohnsituation und Mobilität von Studierenden in Deutschland 2023“ sind Befragungsdaten im Rahmen des CHE Hochschulrankings. Das CHE Hochschulranking im ZEIT Studienführer und im neuen ZEIT-Portal Hey Studium ist umfassendste Ranking deutscher Universitäten und Fachhochschulen. In den Wintersemestern 2020/21, 2021/22 und 2022/23 beantworteten 82.002 Studierende (ab dem 3. Fachsemester) in grundständigen Studiengängen in mehr als 40 Studienfächern Angaben zu ihrer Wohnsituation und/oder zur Mobilität im Studium. Die Befragten verteilen sich auf 326 unterschiedliche Hochschulen und Berufsakademien. Parallel zur Veröffentlichung des CHECKs erscheint auf dem CHE Portal www.hochschuldaten.de ein begleitender DatenCHECK, dieser enthält in interaktiven Tabellen Detailinformationen aus der Befragung für 163 Hochschulstandorte in Deutschland. Autor beider Publikationen ist Marc Hüsch.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Marc Hüsch
    Senior Expert Statistik und Datenvisualisierung
    CHE Centrum für Hochschulentwicklung
    Tel. 05241 9761-37
    E-Mail: marc.huesch@che.de


    Originalpublikation:

    Hüsch, Marc: CHECK - Wohnsituation und Mobilität von Studierenden in Deutschland 2023, Gütersloh, CHE, 2023, 26 Seiten, ISBN 978-3-947793-79-2


    Weitere Informationen:

    https://www.che.de/download/check-wohnen/ - Link zur Publikation
    https://hochschuldaten.che.de/wohnsituation-und-mobilitat-von-studierenden-an-ei... - Link zum DatenCHECK mit interaktiven Tabellen mit Daten zu Wohnsituation und Mobilität von Studierenden für 163 Hochschulorte in Deutschland


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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