Beim fünften Global University Leaders Council (GUC) Hamburg verabschieden Hochschulleitungen aus aller Welt mit der Hamburg Declaration Empfehlungen zum Umgang mit Wettbewerb und Zusammenarbeit. Beide Prinzipien prägen wesentlich die Beziehungen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und die wissenschaftliche Arbeit selbst.
Globale Herausforderungen wie die Pandemie und die Klimakrise haben weltweit zu neuen Formen der Kooperation in der Wissenschaft geführt. Zugleich ist der Wettbewerb intensiver und komplexer geworden: Weltweit konkurrieren Hochschulen um Talente, Gelder und Ansehen. Aktuell fordern die veränderte geopolitische Lage, die Bedrohung der akademischen Freiheit und eine zunehmende Wissenschaftsskepsis in vielen Ländern der Welt die Hochschulen besonders heraus.
Im Mittelpunkt der Beratungen des diesjährigen GUC-Treffens in Hamburg stand daher die Forderung, dass die Hochschulen auf Basis ihrer institutionellen Werte eine Balance zwischen Wettbewerb und Zusammenarbeit finden müssen. Nur so können sie Wissenschaft und Gesellschaft im 21. Jahrhundert nachhaltig mitgestalten.
„Hochschulen dürfen sich nicht von äußeren Erwartungen drängen lassen. Die Art und Weise, wie sie konkurrieren und zusammenarbeiten, bestimmen sie selbst. Den Hochschulleitungen kommt hier eine zentrale Rolle zu. Um ihre Werte und Standards zu schützen, müssen sie gesellschaftliche und politische Entwicklungen antizipieren und entsprechend handeln“, sagt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Walter Rosenthal. „Dazu ist es notwendig, dass die Hochschulen national und global eine gemeinsame Stimme entwickeln und sicherstellen, dass diese in allen Teilen der Gesellschaft gehört wird.”
Die Hochschulen sollten, so das Fazit der GUC-Teilnehmenden, strategische institutionelle Partnerschaften eingehen, die auf langfristigem Engagement und Vertrauen beruhen. Solche Kooperationen sind nicht nur zwischen Einrichtungen ähnlicher Größe und Aufgabe sinnvoll, sondern auch zwischen sich strukturell ergänzenden Einrichtungen und mit außerhochschulischen Akteuren der Gesellschaft.
„Um die internationale Hochschulzusammenarbeit in einer multipolaren Welt belastbar, nachhaltig und fair zu gestalten, müssen wir mehr Anstrengungen unternehmen, um Partnerschaften zu diversifizieren und multilaterale Netzwerke aufzubauen. Insbesondere Kooperationen auf Augenhöhe zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden sind der Schlüssel zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen“, erklärt Prof. Dr. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg. „Das GUC ist als eine unserer internationalen Strategiekonferenzen eng mit unserem Exzellenz-Konzept für eine nachhaltige Zukunft verbunden“, so Heekeren.
„Angesichts der derzeit vielen Krisen und Konflikte in der Welt, die auch vor der Wissenschaft nicht Halt machen, ist es ein wichtiges Signal, wenn Hochschulleitungen von sechs Kontinenten über alle Unterschiede hinweg gemeinsame Werte für das Hochschulsystem formulieren“, so Dr. Thomas Paulsen, Vorstand der Körber-Stiftung. „Daher ist es eine wichtige Forderung des GUC, dass sich Hochschulen mit ihren Partnerinstitutionen in der ganzen Welt solidarisch zeigen, wenn diese mit Einschränkungen der akademischen Freiheit konfrontiert sind“, betont Paulsen.
Das Global University Leaders Council (GUC) Hamburg bringt Hochschulpräsidentinnen und -präsidenten aus der gesamten Welt in Hamburg zu einem Austausch über globale Herausforderungen des Hochschulsystems zusammen. Zentrales Anliegen des alle zwei Jahre stattfindenden Treffens ist es, die weltweite Hochschulentwicklung bewusst zu gestalten und gemeinsam Lösungswege zu identifizieren. An dem seit 2015 fünften GUC nahmen in diesem Jahr 30 Hochschulleitungen aus 21 Ländern auf sechs Kontinenten teil. Das Council ist eine gemeinsame Initiative der Hochschulrektorenkonferenz, der Körber-Stiftung und der Universität Hamburg.
https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02-Dokumente/02-01-Beschluesse/Main_t...
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