Eine Untersuchung des Zukunftszentrums Mecklenburg-Vorpommern (ZMV) zeigt das Ausmaß des Fachkräfteproblems in Mecklenburg-Vorpommern. Befragt wurden 678 kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Ergebnis wird deutlich, für welche Herausforderungen sich die Unternehmen eher und für welche weniger Unterstützung von außen wünschen. Der Lehrstuhl Gesundheit und Prävention unter Leitung von Prof. Dr. Silke Schmidt erhebt hierzu regelmäßig Daten und berät und begleitet Unternehmen bei der Bewältigung der Herausforderungen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in einem Whitepaper zusammengefasst.
Vor welchen Herausforderungen stehen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Mecklenburg-Vorpommern, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt bestehen zu können? Und bei welchen davon wünschen sie sich Unterstützung?
Fachkräfte finden und halten ist größte Herausforderung
Die Unternehmen wurden gefragt, in welchen der vorgegebenen fünf Themenbereiche (Menschen, Strukturen & Prozesse, Produkte & Dienstleistungen, Digitalisierung & Technologien, Nachhaltigkeit) sie ihre individuellen Herausforderungen einordnen würden und um welche Herausforderungen es sich konkret handelt. Am häufigsten wurden diese dem Bereich Menschen (72 Prozent) zugeordnet. Dabei bezogen sich die Herausforderungen in erster Linie auf das Finden und Halten von Fachkräften (97 Prozent) und Auszubildenden (93 Prozent) sowie der Qualifizierung und Weiterbildung von Beschäftigten (87 Prozent).
Herausforderungen aus anderen Bereichen werden, obwohl sie gemeinhin als aktuell und zukunftsweisend gelten, von weitaus weniger KMU genannt. Beispielsweise nannten nur 29 Prozent der befragten KMU Herausforderungen, die im Zusammenhang mit Digitalisierung & Technologien standen, 11 Prozent der KMU setzen sich mit der Einführung von Künstlicher Intelligenz auseinander. Die Unternehmen wurden gefragt, warum Digitalisierung kein Thema für sie ist. Von ihnen gaben 60 Prozent an, bereits ausreichend digitalisiert zu sein und 28 Prozent stellten das Thema zugunsten anderer Herausforderungen zurück.
Unterstützung in allen Bereichen gewünscht oder bereits genutzt
Von den Unternehmen, die an einer Herausforderung arbeiten bzw. arbeiten wollen, wünschen sich unabhängig von jeweiligen Themenschwerpunkten im Durchschnitt ein Drittel Unterstützung bei deren Bewältigung, während 30 Prozent bereits Unterstützungsangebote nutzten. Die Abbildung zeigt die zehn häufigsten Unterstützungsbedarfe. Sie verdeutlicht den Abstand, mit dem die drei menschbezogenen Themen im Vergleich zu anderen Herausforderungen auftreten und der Unterstützung bedürfen.
Neben der Auswertung und Veröffentlichung dieser Daten leitet der Lehrstuhl Gesundheit und Prävention an der Universität Greifswald den Bereich der Zukunftsberatung im ZMV+. Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Rostock unterstützt er kleine und mittelständische Unternehmen (im Rahmen dieser vertieften und wissenschaftsbasierten Beratung) bei einem breiten Spektrum an Beratungsanfragen, das personalbezogene, strukturelle, prozessuale und digitale Anliegen umfasst.
Die Botschaft der KMU im Land ist eindeutig: Ihre größten Herausforderungen, um auch zukünftig erfolgreich zu sein, sind fehlende Fachkräfte und Auszubildende. Klar wird in diesem Zusammenhang zudem, dass dafür andere relevante Themen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit zurückgestellt werden. Unterstützungsangebote werden von den Unternehmen zwar bereits genutzt, aber es scheint noch Lücken und/oder Hürden zu geben, da fast ein Drittel der Unternehmen zwar gern Unterstützung annehmen würde, dies aber bisher noch nicht getan hat.
Das Projekt Regionales Zukunftszentrum Mecklenburg-Vorpommern + (ZMV+), das am Standort der Universität Rostock angesiedelt ist, wird im Rahmen des Programms „Zukunftszentren“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.
Weitere Informationen:
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald https://psychologie.uni-greifswald.de/43051/lehrstuehle-ii/gesundheit-und-praeve...
Link zum Whitepaper https://www.zukunftszentrum-mv.de/fileadmin/user_upload/KMU_Whitepaper__final_29...
Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald:
Dr. Jan Vitera
Zukunftszentrum MV+ | Bereichsleitung
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3141
jan.vitera@uni-greifswald.de
Prof. Dr. Silke Schmidt
Lehrstuhl Gesundheit und Prävention
Robert-Blum-Straße 13, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3810
silke.schmidt@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).