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20.06.2023 10:43

Gemeinsam stärker? GWZO-Jahrestagung zeigt, wie Geistes- und Naturwissenschaften fruchtbar zusammenarbeiten

Prof. Dr. Maren Röger Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)

    Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) werden Anfang Juli in Leipzig ausgewählte Forschungskooperationen zwischen geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Disziplinen vorgestellt. Diese werden wissenschaftshistorisch in die Entwicklung von Kultur- und Naturgeschichte eingeordnet.

    Insgesamt vier Themenblöcke „Artefacts and Materials“, „Climate and Landscape“, „Time and Chronology“ und „Humans and Society“ widmen sich kooperativen Forschungen zur Archäologie, Geschichte und Kultur des mittleren und östlichen Europa. Dabei veranschaulichen Berichte aus der Arbeit interdisziplinärer Teams, wie Fragestellungen mit gegenseitiger Relevanz gemeinsam entwickelt und beantwortet werden können. Präsentiert wird beispielsweise das erste genetische Großprojekt „HistoGenes“, in dem Archäolog*innen, Historiker*innen, Anthropolog*innen, Genetiker*innen und Bio-Informatiker*innen Hand in Hand arbeiten. Das bisher umfassendste Projekt zur Erforschung alter DNA spürt den Bevölkerungsveränderungen und Lebensbedingungen in Ostmitteleuropa zwischen dem Ende des Weströmischen Reiches und der Entstehung mittelalterlicher Staaten vom 5. bis zum 9. Jahrhundert nach.

    „Seit einigen Jahren übt unser traditionell geisteswissenschaftliches Institut den Brückenschlag zu den Naturwissenschaften, insbesondere in unseren starken Forschungen zur Umweltgeschichte der Vormoderne. Auch beschäftigen wir uns in ganz unterschiedlichen Konstellationen und allen Abteilungen mit der Geschichte des Wissens. Entsprechend war es an der Zeit, das Verhältnis systematisch und in der longue durée in den Fokus einer unserer Jahrestagungen zu stellen.“, so GWZO-Direktorin Prof. Dr. Maren Röger. | Zum vollständigen Programm der Jahrestagung: https://kurzelinks.de/oaby

    Zur Eröffnung der dreitägigen Veranstaltung hält der Prager Wissenschaftshistoriker Jan Jakub Surman am 4. Juli ab 17:30 Uhr einen öffentlichen Vortrag. Er beleuchtet in der Keynote Lecture „Historicising Interdisciplinarity: From a Power to Construct to Power of a Construct“ die Geschichte der Interdisziplinarität aus zwei Perspektiven: Zum einen stellt er die wissenschaftsgeschichtliche Betrachtung der verschiedenen Disziplinen und deren Interaktionen dar, zum anderen wird nach möglichen Besonderheiten Mittel- und Osteuropas gefragt. Dabei fragt er, wie davon ausgehend (inter)disziplinäre Hegemonien neu gedacht werden können.

    Wir freuen uns darüber hinaus, am 5. Juli ab 18 Uhr den Wiener Wissenschaftshistoriker Mitchell G. Ash für einen Abendvortrag zum Thema „Gab es jemals nur zwei Kulturen? Historische Anmerkungen und Kommentare“ am GWZO begrüßen zu dürfen. Er wird die Tagungsbeiträge kommentieren und dabei auch auf Fragen der Zusammenarbeit zwischen Geistes- und Naturwissenschaften aus forschungsgeschichtlicher Sicht sowie auf aktuelle Tendenzen in Forschungskooperationen eingehen. Professor Ash erwarb seinen Doktortitel in Harvard, war Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte und Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte in Deutschland. Er ist Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Mitherausgeber der Cambridge Studies in History of Psychology sowie Leiter der Arbeitsgruppe für Wissenschaftsgeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien.

    Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht historische und kulturelle Entwicklungsprozesse in der Region zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria. Grundlegend für das GWZO sind der breite zeitliche Rahmen seiner epochenübergreifenden Forschungen, der am Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter ansetzt und bis in die Gegenwart reicht, sowie die ausgeprägte Interdisziplinarität. In der Grundlagenforschung des GWZO werden Methoden und Konzepte aus den Disziplinen und Fächern der Archäologie, Mediävistik, Literaturwissenschaft, der Osteuropastudien, der Geschichtswissenschaft, der Kunstgeschichte und Architekturgeschichte als auch der interdisziplinären Kulturwissenschaften miteinander verknüpft. Es kommen zudem naturwissenschaftliche Ansätze zum Tragen. Sein konstant breites Fächerspektrum bildet ein Alleinstellungsmerkmal des GWZO, nicht nur im Hinblick auf Deutschland, sondern auch im weltweiten internationalen Vergleich. Es trägt universitäts-komplementär damit zu einem elaborierten Verständnis der historischen und heutigen Entwicklungen in den Staaten, Gesellschaften und Kulturen des östlichen Europas bei. Das Institut ist eng mit der Universität Leipzig verbunden. Es gibt gemeinsame Berufungen und eine enge Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Karriereausbildung. Vielfältige Kooperationsbeziehungen bestehen ebenfalls mit zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen im östlichen Europa. | https://www.leibniz-gwzo.de

    Jahrestagung des GWZO
    Getrennt und aufeinander angewiesen: Geistes- und Naturwissenschaften im Dialog | Separate from and Dependent upon One Another: Humanities and Natural Sciences in Dialogue
    4. – 6. Juli 2023
    Ort: GWZO

    Öffentliche Keynote
    Jan Jakub Surman (Prag): Historicising Interdisciplinarity: From a Power to Construct to Power of a Construct
    4. Juli 2023, 17:30 Uhr
    Ort: GWZO

    Abendvortrag mit Kommentar
    Mitchell G. Ash (Wien): Gab es jemals nur zwei Kulturen? Historische Anmerkungen und Kommentare
    5. Juli 2023, 18:00 Uhr
    Ort: GWZO


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    PD Dr. Orsolya HeinrichTamáska
    orsolya.heinrich-tamaska@leibniz-gwzo.de

    Prof. Dr. Frank Hadler
    frank.hadler@leibniz-gwzo.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Programm der Jahrestagung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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