idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.06.2023 15:26

Neue Erkenntnisse zur Lithium-Sauerstoff-Batterie: Überspannung und ihre Ursachen

Christian Wißler Pressestelle
Universität Bayreuth

    Lithium-Sauerstoff-Batterien werden oft als wiederaufladbare Energiespeicher der Zukunft angesehen. Derzeit gibt es jedoch eine Reihe von Faktoren, die eine breite Anwendung verhindern. Eine wesentliche Einschränkung sind hohe Überspannungen während des Ladevorgangs. Dies bedeutet, dass die zum Aufladen der Batterien benötigte Spannung erheblich ansteigt, was einen geringen Wirkungsgrad zur Folge hat. In einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift "Chem" erschienen ist, haben Prof. Dr. Francesco Ciucci von der Universität Bayreuth und Forschungspartner in China erstmals die Ursachen für diese Überspannungen identifiziert und erklärt.

    Die Forschungsergebnisse können dazu beitragen, die Entwicklung von effektiveren und effizienteren Lithium-Sauerstoff-Batterien und anderen wiederaufladbaren Batterien zu beschleunigen. Denn die Faktoren, die ursächlich an den Überspannungen beteiligt sind, lassen sich jetzt klar voneinander abgrenzen. Dazu gehören insbesondere die Langzeitkinetik der Oxidation von Lithiumperoxid (Li₂O₂) und die Oberflächenpassivierung durch Lithiumcarbonat (Li₂CO₃). Die elektrochemische Impedanzspektroskopie (EIS) ist eine Untersuchungsmethode, die es ermöglicht, diese Prozesse während der Batterieladung getrennt zu überwachen.

    "In unserer Studie haben wir die elektrochemische Impedanzspektroskopie, welche die Verteilung der Kapazitätszeiten und die Verteilung der Entspannungszeiten nutzt, mit der differenziellen elektrochemischen Massenspektrometrie in situ kombiniert. Dies ermöglichte uns eine zeitlich aufgelöste Untersuchung des Lademechanismus in einem etablierten Modellkatalysator, der in der Forschung beispielhaft als Elektrode in Lithium-Sauerstoff-Batterien eingesetzt wird", sagt Prof. Dr. Francesco Ciucci, Professor für Elektrodendesign elektrochemischer Energiespeicher und Mitglied des Bayerischen Zentrums für Batterietechnik (BayBatt). Die in "Chem" veröffentlichte Forschungsarbeit demonstriert die Effizienz dieses Forschungsansatzes. Gleichzeitig betonen die Autoren aber, dass weitere experimentelle Untersuchungen notwendig sind, um den Mechanismus weiter aufzuklären.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Francesco Ciucci
    Elektrodendesign elektrochemischer Energiespeicher
    Bayerisches Zentrum für Batterietechnik (BayBatt)
    Universität Bayreuth
    Telefon: +49 (0)921 / 55-4941
    E-Mail: francesco.ciucci@uni-bayreuth.de


    Originalpublikation:

    Juan Chen, Emanuele Quattrocchi, Francesco Ciucci, Yuhui Chen: Charging processes in lithium-oxygen batteries unraveled through the lens of the distribution of relaxation times. Chem (2023). DOI: https://doi.org/10.1016/j.chempr.2023.04.022


    Bilder

    Wenn es während des Ladevorgangs zu hohen Überspannungen kommt, steigt die zum Aufladen der Batterien benötigte Spannung erheblich an.
    Wenn es während des Ladevorgangs zu hohen Überspannungen kommt, steigt die zum Aufladen der Batterie ...
    Midjourney / Francesco Ciucci.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Wenn es während des Ladevorgangs zu hohen Überspannungen kommt, steigt die zum Aufladen der Batterien benötigte Spannung erheblich an.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).