Bei einem Heuschnupfenanfall steigt die Temperatur der Nase. Wirksame Medikamente verhindern diesen Temperaturanstieg. Eine Infrarotkamera bildet die Änderungen berührungslos ab. Daraus schließen Forscher, ob und wie zuverlässig Antiallergika wirken.
Kommt der Sommer, kommen auch heftige Niesattacken und juckende Augen. Von Heuschnupfen Geplagte können ein Lied davon singen, wenn ein Päckchen Taschentücher nicht mal für einen kurzen Sonntagsspaziergang ausreicht. Alternativen wären, bei verriegelten Fenstern im Haus zu sitzen oder die überschießende Reaktion des Körpers mit Medikamenten zu stoppen. Eine Palette an Tropfen, Tabletten und Sprays steht zur Auswahl bereit; neue Medikamente sind in der Testphase. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM in Hannover arbeiten mit einer eleganten Methode, um die Wirkung von Antiallergika zu überprüfen.
Ein Indikator für Heuschnupfen und dessen wirksame Bekämpfung ist die Temperatur der Nase. Bei Allergikern bewirken Pollen und andere Allergene wie Hausstaub in der Luft, dass der körpereigene Botenstoff Histamin übermäßig und oft schlagartig ausgeschüttet wird. Das Gewebshormon erweitert die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut. "Die Nase wird stärker durchblutet und strahlt dadurch mehr Wärme ab", sagt Michael Larbig, Leiter der Untersuchungen am ITEM. "Dies registrieren wir mit einer Infrarotkamera." Die Signale des Chips übersetzt eine Software in Bilder, deren Farbabstufungen die Temperaturen der Haut wiedergeben. Wirkt ein Heuschnupfenmedikament, tritt eine deutlich geringere Farbverschiebung als sonst ein. Mit der Thermographie lässt sich dies sehr empfindlich, über Stunden und nicht-invasiv beobachten. Berührungslos wie sie ist, ergänzt oder ersetzt sie andere Methoden, bei denen etwa Sekrete gewogen oder der Luftstrom durch die Nase gemessen werden.
In einer ersten Studie an Gesunden haben Larbig und seine Kollegen zusammen mit der belgischen Firma UCB Pharma S. A. aus Braine-I'Alleud die Wirkung zweier bereits zugelassener Antihistaminika verglichen. Sie gaben den Probanden die empfohlene Einmaldosierung des jeweiligen Medikaments und ließen es zwei Stunden wirken. Anschließend simulierten sie einen allergischen Anfall, indem sie den Probanden Histamin in die Nase sprühten. Eines der beiden Produkte verringerte bereits nach der Einwirkzeit den Temperaturanstieg in der Nase. In einer Folgestudie haben die Forscher nun ein drittes Medikament getestet. Die Ergebnisse zu dieser Untersuchung werden sie vom 12. bis 16. Juni auf dem Europäischen Allergologenkongress EAACI in Amsterdam präsentieren. Weitere Studien, in denen die Wissenschaftler erstmals auch Allergiker als Probanden untersuchen werden, sind bereits geplant.
Ansprechpartner:
Dr. Michael Larbig
Telefon 05 11 / 53 50-6 03, Fax -6 20, larbig@item.fraunhofer.de
http://www.item.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/klinische_Inhalation
http://www.fraunhofer.de/mediendienst
In diesem Fall bekam der Proband vorab ein Placebo statt ein Antihistaminikum. Die Stimulation mit H ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
In diesem Fall bekam der Proband vorab ein Placebo statt ein Antihistaminikum. Die Stimulation mit H ...
None
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).