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21.06.2023 10:27

Björn Krüger ist Professor für Personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin am UKB

Dr. Inka Väth Kommunikation und Medien
Universitätsklinikum Bonn

    Prof. Dr. Björn Krüger leitet jetzt die Forschungsgruppe „Personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin“ an der Klinik für Epileptologie des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Der Informatiker hat sein wissenschaftliches Augenmerk auf die digitale Erfassung von menschlichen Daten wie Bewegungen und vitalen Parametern gelegt. Sein Ziel ist es, nicht nur Bewegungsabläufe aufzuzeichnen, sondern auch zu analysieren und nutzbar zu machen. Im Rahmen seiner Professur will der 43-Jährige kleinere und leistungsstärkere Sensor-Technologien in Form von Wearables entwickeln, um Krankheitsmuster zu erkennen und Ereignisse wie epileptische Anfälle zuverlässig vorhersagen zu können.

    „Anstatt natürlich wirkende Bewegungsabläufe für Computerspiele zu erzeugen, habe ich nach einer sinnvolleren Anwendung für meine Forschung gesucht“, beschreibt der Informatiker seine Motivation, in Sportwissenschaften und Medizin zu forschen. So beschäftige er sich unter anderem mit der Analyse von Bewegungsabläufen wie Springen oder Rudern als Grundlage für das visuelle Erlernen im Sport. „Zudem interessiere ich mich für Gangbilder von Patienten mit Parkinson oder seltenen Erkrankungen sowie für Bewegungsmuster bei Autismus“, sagt Prof. Krüger. In einem DFG-Projekt war er an einem biomechanischen Modell der Wirbelsäule von Vierbeinern beteiligt. Für ein kalifornisches Start-up-Unternehmen entwickelte er zwei Wearables – eins für allgemeines Haltungstraining sowie eins zur Erfassung der Form der Wirbelsäule. Mit letzterem gibt es derzeit eine Studie mit der Orthopädie am UKB zur Mobilität der Wirbelsäule nach einem chirurgischen Eingriff.

    Als Informatiker möchte er die Digitalisierung vorantreiben

    Sein nächstes Ziel ist es, spezielle Devices zu entwickeln, die entweder über am Kopf gemessene EEG-Signale oder über gemessene Bewegungen der Gliedmaßen eine Erkennung und Vorhersage von epileptischen Anfällen erlauben. Auch sieht er die Möglichkeit, mittels Daten aus Videokameras Körperhaltungen und Bewegungen zu analysieren, um nicht nur epileptische Anfälle vorhersagen, sondern auch Vitalparameter erfassen zu können. „Als Informatiker möchte ich dabei weg von rein analogen Prozessen wie Fragebogen und Schrittzählung hin zur Digitalisierung. Ein Smartphone oder ein intelligenter Sensor kann viel mehr – beispielsweise epileptische Anfälle viel genauer registrieren als ein vom Betroffenen sorgfältig geführtes Anfallstagebuch“, sagt Prof. Krüger.

    Zur Analyse der gesammelten Daten entwickelt er statistische Methoden, Algorithmen und Software-Tools. „Dabei ist es wichtig, auf eine angemessene Visualisierung für verschiedene Benutzertypen zu achten“, sagt der Informatiker, der sich sehr wohl auch der Risiken der Digitalisierung wie der Datenschutzfrage bewusst ist. „Wichtig ist zu klären, welche Daten nützlich sind und wie viele benötigt werden.“

    Sein Herz schlägt für Forschung und Lehre

    Der Informatiker, der sich auch als Brückenbauer zwischen Informatik und Medizin sieht, ist dem Ruf nach Bonn mit Freude gefolgt. „Nach sieben Jahren Produktentwicklung und Management in der Industrie wollte ich einen Wechsel. Meine Start-up-Erfahrungen gebe ich aber gerne weiter und stehe jungen Forschenden beratend zur Seite“, sagt Prof. Krüger, der auf die Zusammenarbeit mit vielen Fachbereichen am UKB setzt. „Derzeit fange ich gerade an, mich zu vernetzen – am UKB, aber auch mit der Sporthochschule Köln, den Fraunhofer Instituten und der Informatik an der Universität Bonn.“

    Prof. Krüger, der jetzt von der Technischen Hochschule Köln kam, ist fest in Bonn verwurzelt, denn er hat an der Universität Bonn Informatik studiert und geforscht. „Bonn ist eine lebenswerte Stadt, die sich an vielen Orten dennoch ihren dörflichen Charme bewahrt hat“, sagt der Vater von zwei Kindern im Alter von acht und 13 Jahren. Mit seiner Familie ist er gern am Rhein mit dem Fahrrad unterwegs.

    Pressekontakt:
    Dr. Inka Väth
    stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
    Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
    Telefon: (+49) 228 287-10596
    E-Mail: inka.vaeth@ukbonn.de

    Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf.


    Bilder

    Professor für personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin am UKB: Björn Krüger ist mit Sensoren und Smartphone Bewegungsabläufen auf der Spur.
    Professor für personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin am UKB: Björn Krüger ist mit Senso ...
    Johann Saba
    Universitätsklinikum Bonn (UKB)

    Professor für personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin am UKB: Björn Krüger ist mit Sensoren und Smartphone Bewegungsabläufen auf der Spur.
    Professor für personalisierte digitale Gesundheit und Telemedizin am UKB: Björn Krüger ist mit Senso ...
    Johann Saba
    Universitätsklinikum Bonn (UKB)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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