Fünf Thesen zur Wissenschaftsförderung 2.0 über Datenzugänge aus Unternehmen
Berlin, 03.07.2023. Daten aus Unternehmen sind auch für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Sie ermöglichen ihr, gesellschaftlich relevante Forschungsfragen zu beantworten. Die Potenziale des Datenaustauschs zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sind längst nicht ausgeschöpft. Um den Datenaustausch voranzutreiben, definiert der Stifterverband fünf Thesen:
• Zu oft werden Daten rein anlassbezogen und auf Basis persönlicher Beziehungen ausgetauscht. Eine Infrastruktur, die den systematischen Datenaustausch erleichtert, fördert langjährige Partnerschaften und spart Ressourcen.
• Freiwilligkeit, Vertrauen und gegenseitiger Mehrwert sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, wenn Daten zwischen Sektoren geteilt werden. Vermittler, wie Datentreuhänder, bieten Chancen, einen datenschutzkonformen, einheitlichen und diskriminierungsfreien Austausch von Daten zwischen verschiedenen Einrichtungen zu ermöglichen.
• Kollaborationen in der industrienahen Forschung sind üblich, während Potenziale außerhalb davon wenig erschlossen sind. Außerhalb des üblichen Spektrums können Förderprogramme dazu beitragen, das Teilen relevanter Daten zu stärken.
• Datenschutzbedenken verhindern Vereinbarungen zum Datenteilen, oft bevor mögliche Details überhaupt angedacht werden können. Musterverträge wirken dem entgegen. Sie bieten Ansatzpunkte, wie Verträge ausgestaltet werden können. Zudem müssen Prozessschritte zum Datenteilen aufgezeigt werden.
• Voraussetzung für einen breiten Datenaustausch ist eine grundlegende Datenkompetenz in den Institutionen. Eine gestärkte Datenkultur führt zu gegenseitigem Verständnis und somit zu einer besseren Bereitstellung von Daten.
Ein gelungener Datenaustausch trägt dazu bei, das deutsche Innovationssystem zu stärken. Der Staat sollte hier eine Vorreiterrolle übernehmen und Daten der Verwaltungen bereitstellen, Förderhebel für bislang wenig ausgeprägte Bereiche des Datenteilens etablieren und letztlich Rahmenbedingungen schaffen, die das Teilen von Daten erleichtern.
Alle fünf Thesen zur Wissenschaftsförderung 2.0 finden Sie zum Download unter:
https://www.stifterverband.org/medien/datenaustausch_ueber_sektorgrenzen_hinweg_...
Der Stifterverband ist eine Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Menschen, Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Ziel seiner Arbeit ist, Bildung und Wissenschaft neu zu denken und zu gestalten, um die Innovationskraft der Gesellschaft nachhaltig zu stärken. Als zentraler Impulsgeber analysiert er aktuelle Herausforderungen, fördert Modellprojekte und ermöglicht deren Verbreitung in vielfältigen Netzwerken. Er vernetzt Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, entwickelt gemeinsam Ideen und stößt politische Reformen an. In seinem Wirken konzentriert er sich auf zwei Handlungsfelder: Bildung und Kompetenzen sowie Kollaborative Forschung und Innovation. http://www.stifterverband.org
Kontakt:
Kai Hoff
Programmmanager im Stifterverband
T 030 322982-339
kai.hoff@stifterverband.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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