idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.07.2023 09:39

Gesundheit bis ins hohe Alter: Das Zentrum für Altersmedizin feiert 20. Geburtstag

Julia Peter Unternehmenskommunikation
Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Standort Nürnberg

    Ein bundesweit einmaliges Modell zur Versorgung kranker hochbetagter Menschen fei-ert Geburtstag: Das Zentrum für Altersmedizin (ZfA) wird 20 Jahre alt. Initiiert und unterstützt durch die Theo und Friedl Schöller-Stiftung, hat sich das Zentrum am Klinikum Nürnberg zu einer breit aufgestellten und über die Region hinaus anerkannten Anlaufstelle rund um die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten entwickelt.

    „Mit dem ZfA haben wir etwas richtig Gutes großgezogen, das gebraucht wird. Über die Hälfte unserer Patientinnen und Patienten ist älter als 65 Jahre. Allein in der Geriatrie versorgen wir jedes Jahr über 3.000 Menschen stationär. Der Bedarf eines umfassenden medizinischen Versorgungskonzeptes liegt folglich auf der Hand“, meint Prof Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg.

    Interdisziplinäre Zusammenarbeit und kurze Wege

    Ein Krankenhausaufenthalt ist wohl für niemanden eine angenehme Sache. Für Seniorin-nen und Senioren bedeutet er aus unterschiedlichen Gründen aber oft eine Herausforderung. Ältere Menschen leiden häufig nicht nur an einer Erkrankung aus einem bestimmten medizinischen Fachbereich, sondern an mehreren gleichzeitig. Wieder andere sind in ihrer Mobilität oder in ihren geistigen Fähigkeiten eingeschränkt. Und auch Ängste oder Depressionen können dazu führen, dass betagte Menschen ihren Alltag vielleicht nicht mehr so gut bewältigen können. „Genau für solche Patientinnen und Patienten ist unser Zentrum für Altersmedizin im Jahr 2003 geschaffen worden“, erklärt Prof. Dr. Markus Gosch, Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Sprecher des Zentrums.

    Das Besondere an dem vorbildlichen Versorgungskonzept: Ärztinnen und Ärzte aus der Geriatrie, der Neurologie und der Psychiatrie kümmern sich zusammen mit speziell ge-schulten Pflegekräften sowie Expertinnen und Experten aus anderen Berufsgruppen gemeinsam um die Patientinnen und Patienten. Die Seniorinnen und Senioren werden dabei nicht von einer Abteilung zur anderen gebracht, sondern die Ärztinnen und Ärzte kommen zu den Betroffenen direkt ins Zentrum für Altersmedizin, das im Dr. h.c. Theo Schöller-Haus, dem Empfangsgebäude im Campus Nord, untergebracht ist.

    Therapie aus einem Guss

    „Bei uns erhalten alte Patientinnen und Patienten eine Diagnose und Therapie aus einem Guss, weil internistische, neurologische und psychische Erkrankungen nicht isoliert betrachtet werden“, so Chefarzt Gosch. Eng aufeinander abgestimmte fachärztliche Konsile von Geriatrie, Neurologie und Psychiatrie sorgen für eine hohe Behandlungsqualität. Je nach Bedarf werden weitere Fachbereiche, etwa die Kardiologie oder die Urologie, hinzugezogen. Zentral sind für das ZfA die Schwerpunkte Vorsorge, Therapie und Rehabilitation, von daher ist eine enge Zusammenarbeit auch mit niedergelassenen Ärzten, Pflegeheimen, Rehaeinrichtungen und ambulanten Hilfenetzen selbstverständlich. „Ganz kurz gesagt: Das ZfA ist so etwas wie ein altersmedizinischer One-Stop-Shop. Wir unterstützen wirklich bei allen Dingen, die den Genesungsprozess fördern“, bringt es Gosch auf den Punkt. Zu den weiteren Angeboten des Zentrums zählen unter anderem die freiwilligen Demenzbegleiter, eine Delirmodellstation, Projekte zur Sturzprophylaxe oder teilstationäre Angebote wie die geriatrische Tagesklinik.

    Der Mensch steht im Mittelpunkt

    Möglich wurde das Angebot durch die Unterstützung der Theo und Friedl Schöller Stiftung. „Die Medizin und die Förderung von Projekten mit dem Zweck einer verbesserten Gesundheitsversorgung von Menschen in Nürnberg und der Metropolregion waren immer ein besonderes Anliegen von Theo Schöller und gehörten damit von Anbeginn zur DNA der Stiftung“, erklärt Rainer Hattenberger, Vorstand der Stiftung, und fährt fort: „Unser Motto lautet: Der Mensch steht im Mittelpunkt. Gesundheit ist das höchste Gut – diese zu fördern, ist ohne Frage eine mehr als sinnvolle Investition.“

    Das ZfA bildet einen Kernpunkt in der Fördertätigkeit der Schöller-Stiftung. Hattenberger: „Der Grund liegt auf der Hand: der steigende Bedarf einer besonders ´vulnerablen´ Gruppe. Wir möchten dazu beitragen, dass die Nürnbergerinnen und Nürnberger auch in Zukunft gesund alt werden können und im Fall einer Erkrankung auf medizinische und pflegerische Hilfe auf Spitzenniveau vertrauen können.“

    Wissenschaftliche Forschung in der Altersmedizin voranbringen

    Die Stiftung möchte außerdem gewährleisten, dass nicht nur Nürnberg von der Arbeit und den Erkenntnissen des ZfA profitiert, und rief deshalb gemeinsam mit dem Klinikum das alljährliche Schöller-Symposium ins Leben. Expertinnen und Experten stellen dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse darüber vor, wie gesundes und zufriedenes Altern gelingen kann und wie hochaltrige Menschen in einem Krankenhaus adäquat versorgt werden können. Abgerundet wird das Symposium jeweils durch die Verleihung des Theo und Friedl Schöller-Preises, dem mit insgesamt 20.000 Euro höchst dotierten Preis, der in Deutschland auf dem Gebiet der Altersforschung vergeben wird.

    Die enorme Unterstützung der Theo und Friedl Schöller Stiftung bedeutet dem Klinikum Nürnberg viel: „Zur Altersmedizin hat sich im vergangenen Jahr ja jetzt auch noch das Neubauprojekt Kinderklinikum gesellt. Vom Baby bis zum hochbetagten Menschen: Wir sind der Stiftung für ihr Engagement sehr, sehr dankbar und hoffen auf viele weitere, gemeinsame Jahre“, so der Vorstandvorsitzende Achim Jockwig. (wi)


    Bilder

    V. l.: Rainer Hattenberger (Theo und Friedl Schöller-Stiftung), Prof. Dr. Thomas Hillemacher (Psychiatrie und Psychotherapie), Prof. Dr. Markus Gosch (Geriatrie), Prof. Dr. Jan Liman (Neurologie) und Klinikums-Vorstand Prof. Dr. Achim Jockwig
    V. l.: Rainer Hattenberger (Theo und Friedl Schöller-Stiftung), Prof. Dr. Thomas Hillemacher (Psychi ...
    Giulia Iannicelli
    Klinikum Nürnberg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    V. l.: Rainer Hattenberger (Theo und Friedl Schöller-Stiftung), Prof. Dr. Thomas Hillemacher (Psychiatrie und Psychotherapie), Prof. Dr. Markus Gosch (Geriatrie), Prof. Dr. Jan Liman (Neurologie) und Klinikums-Vorstand Prof. Dr. Achim Jockwig


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).