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25.07.2023 14:07

Neue Lehrangebote: KI und Wirtschaft

Lutz Ziegler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Uni Würzburg erweitert ihre Lehrangebote im Bereich Künstliche Intelligenz. Sie plant außerdem einen neuen Bachelorstudiengang.

    Bei der Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigen, liegt China im weltweiten Vergleich an erster Stelle. Nimmt man die KI-Publikationen aller europäischen Länder zusammen, so belegt Europa Platz zwei. Auf Platz drei stehen die USA.

    Innerhalb Europas veröffentlichen das Vereinigte Königreich und Deutschland die meisten KI-Publikationen. Die Bundesrepublik ist also spitze bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema KI – aber warum liefert sie dann kaum wirtschaftlich relevante KI-Produkte, mit denen sie ja ebenfalls an der Weltspitze stehen müsste?

    Gründe dafür nennt der KI-Bundesverband; eruiert hat er sie im Rahmen des Projekts LEAM (Large European AI Models). Es fehlt demnach unter anderem an Personal, Infrastruktur und Daten, um große KI-Modelle erfolgreich trainieren zu können. Ein geeignetes leistungsfähiges KI-Rechenzentrum gebe es in Deutschland nicht; der Aufbau würde 350 bis 400 Millionen Euro kosten. Hier weitere Ergebnisse des Projekts (https://www.eco.de/wp-content/uploads/dlm_uploads/2023/01/leam-mbs_flyer-konfere...)

    Ausbildung von mehr Fachleuten ist entscheidend

    „Es ist sicher wichtig, dass Deutschland und Europa bei der Bereitstellung von geeigneter Infrastruktur zur Entwicklung von KI-Modellen aufholen“, sagt Professor Gunther Gust, Leiter des Lehrstuhls für Prozess- und IT-Integration für KI im Unternehmen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

    Allerdings ist das seiner Meinung nach nicht die alleinige Ursache dafür, dass das Innovationspotenzial in Deutschland im Bereich KI nicht optimal ausgeschöpft wird. Denn KI-Algorithmen könnten mittlerweile mit wenigen Zeilen Programmiercode – oder sogar ganz ohne – trainiert und angewandt werden.

    „Wir müssen einfach mehr Leute an der Schnittstelle zwischen der KI-Algorithmik und der Gestaltung der KI-Systeme für Anwenderinnen und Anwender ausbilden“, meint der Professor.

    Zu diesem Ausbildungsbedarf leistet die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der JMU zunehmend ihren Beitrag: „Wir bieten aktuell viele neue Lehrveranstaltungen an der Schnittstelle zwischen KI und Wirtschaftswissenschaften an“, sagt Gust. Etwa die Veranstaltung „Enterprise AI“. Dort lernen die Studierenden, KI-basierte Unternehmenssoftware zu gestalten.

    Zehn Professuren mit starkem KI-Bezug

    Der Zuwachs an KI-bezogenen Lehrveranstaltungen ist auch den sechs KI-affinen Fachleuten zu verdanken, die seit 2019 neu an die Fakultät berufen wurden.

    Aktuell gibt es an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät 27 Professuren. In sechs davon wird in den Bereichen Wirtschaftsinformatik, Logistik, Marketing und Data Science zu KI geforscht. Drei weitere gehören zum CAIDAS-Zentrum der Universität, eine ist mit dem Zentrum assoziiert. CAIDAS steht für „Center for Artificial Intelligence and Data Science”.

    Neuer Bachelorstudiengang in Arbeit

    Um künftig mehr KI-Fachleute auszubilden, entwickelt die Fakultät derzeit auch den neuen Bachelorstudiengang „Digital Business and Data Science“. Er setzt Schwerpunkte in diesem Themenfeld und versucht ein attraktives neues Angebot für Studierende zu schaffen. Erstmals angeboten wird der Studiengang voraussichtlich zum Wintersemester 2024/25.

    Das KI-Zentrum der Uni Würzburg

    CAIDAS wird seit 2019 in der Hightech Agenda der bayerischen Staatsregierung gefördert. Der Freistaat stattet das Zentrum mit zehn neuen Professuren, Stellen für weiteres Personal und mit Sachmitteln aus. Die JMU bringt zusätzliche Professuren in das Zentrum ein – mit dem Ziel, alle Fakultäten daran zu beteiligen. Am Ende sollen 30 Lehrstühle und Professuren den Kern des Zentrums bilden.

    Auf dem Campus Nord der JMU entsteht für CAIDAS derzeit ein Neubau, den der Freistaat mit rund zehn Millionen Euro fördert. Das Gebäude soll voraussichtlich zum Wintersemester 2023/24 in Betrieb gehen.

    In der Hightech Agenda der bayerischen Staatsregierung bildet der Bereich KI einen Schwerpunkt. In diesem Zusammenhang entsteht ein bayernweites KI-Netzwerk mit Knotenpunkten in München, Erlangen-Nürnberg, Ingolstadt und Würzburg (CAIDAS).


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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